Thomas Slade

englischer Schiffbauingenieur

Sir Thomas Slade (* 1703/04; † Februar 1771) war ein britischer Schiffbauingenieur, am berühmtesten für die Konstruktion der Victory, Lord Nelsons Flaggschiff in der Schlacht von Trafalgar am 21. Oktober 1805.

Sir Thomas Slade, Gemälde eines unbekannten Künstlers

Wie fast alle Meister der britischen Segelschiffkonstruktion, hat auch Thomas Slade als Schiffbauer in den königlichen Marinewerften begonnen. Im Jahr 1744 wurde er stellvertretender Schiffbaumeister an der Woolwich Dockyard. Am 22. November 1750 wurde er verantwortlicher Schiffbaumeister an der Plymouth Dockyard und somit verantwortlich für alle Schiffskonstruktionen sowie -reparaturen in dieser Werft. Am 27. Mai 1752 ging er noch einmal kurzzeitig als verantwortlicher Schiffbaumeister zurück nach Woolwich und von dort aus am 17. Juni 1752 zu den Deptford Dockyard und schließlich am 15. März 1753 zu den Chatham Dockyards, wo er bis zum 5. August 1755 blieb.

Im August 1755 wurde er vom Ersten Lord der Admiralität George Anson zum Surveyor of the Navy berufen und blieb dies bis zu seinem Tod im Februar 1771. In den ersten Jahren teilte er sich das Amt mit William Bately. Als dieser im Juni 1765 in den Ruhestand ging, ersetzte ihn John Williams, welcher Slades formell gleichgeordneter Kollege wurde, obwohl dieser dienstälter und deutlich erfahrener war.

Während seiner Amtszeit erstellte Slade einen „allgemeinen Bauplan“, der als Vorlage für die 74-Kanonen-Schiffe und Fregatten der Royal Navy genutzt wurde. Sein 74er-Design stellte, beginnend mit der Dublin-Klasse, eine wirkliche Weiterentwicklung der damaligen britischen Kriegsschiffe dar, gebaut als Gegenpart zu den „74er“ der französischen Marine, von denen einige im Jahr 1747, während des Österreichischen Erbfolgekrieges, von den Briten erbeutet wurden. Mindestens 46 „74er“ wurden anhand Slades Bauplan erstellt, der letzte Stapellauf war im Jahr 1789.

Entwürfe

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  • Lowestoffe-Klasse, 28-Kanonen-Fregatte – 2 Einheiten (1756)
  • Dublin-Klasse, 74-Kanonen-Linienschiff – 7 Einheiten (1757)
  • Southampton-Klasse, 32-Kanonen-Fregatte – 4 Einheiten (1757)
  • Coventry-Klasse, 28-Kanonen-Fregatte – 19 Einheiten (1757)
  • Edgar-Klasse, 60-Kanonen-Linienschiff – 3 Einheiten (1758)
  • Niger-Klasse, 32-Kanonen-Fregatte – 11 Einheiten (1758)
  • Hercules-Klasse, 74-Kanonen-Linienschiff – 2 Einheiten (1759)
  • Sandwich-Klasse, 90-Kanonen-Linienschiff – 3 Einheiten (1759)
  • Bellona-Klasse, 74-Kanonen-Linienschiff – 5 Einheiten (1760)
  • Essex-Klasse, 64-Kanonen-Linienschiff – 2 Einheiten (1760)
  • Albion-Klasse, 74-Kanonen-Linienschiff – 5 Einheiten (1763)
  • Ardent-Klasse, 64-Kanonen-Linienschiff – 7 Einheiten (1764)
  • Victory, 100-Kanonen-Linienschiff (1765)
  • London-Klasse, 90-Kanonen-Linienschiff – 4 Einheiten (1766)
  • Salisbury-Klasse, 50-Kanonen-Kriegsschiff – 2 Einheiten (1766)
  • Barfleur-Klasse, 90-Kanonen-Linienschiff – 4 Einheiten (1768)
  • Worcester-Klasse, 64-Kanonen-Linienschiff – 3 Einheiten (1769)
  • Roebuck-Klasse, 44-Kanonen-Kriegsschiff (Zweidecker) – 20 Einheiten (1774)
  • Inflexible-Klasse, 64-Kanonen-Linienschiff – 4 Einheiten (1780)

Literatur

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  • David Cordingly: The Billy Ruffian: The Bellerophon and the Downfall of Napoleon.Bloomsbury (USA) 2003.
  • Angus Konstam [Tony Bryan, Illustrator]: British Napoleonic Ship-Of-The-Line. Osprey Publishing, 2001.
  • Rif Winfield: British Warships in the Age of Sail, 1714 to 1792. Seaforth Publishing, 2007, ISBN 978-1-84415-700-6.
  • Rif Winfield: British Warships in the Age of Sail, 1793 to 1817. Chatham Publishing, 2005.
  • Brian Lavery: The 74-gun ship Bellona. 1985, ISBN 0-85177-368-0.
  • Brian Lavery: Slade, Sir Thomas. In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X; doi:10.1093/ref:odnb/64866 (Lizenz erforderlich), Stand: 2004.
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