Cascina ist eine Gemeinde in der Provinz Pisa in der italienischen Region Toskana mit 44.865 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Die Aussprache ist [ ].
Cascina | ||
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Staat | Italien | |
Region | Toskana | |
Provinz | Pisa (PI) | |
Koordinaten | 43° 41′ N, 10° 30′ O | |
Höhe | 8 m s.l.m. | |
Fläche | 79,23 km² | |
Einwohner | 44.865 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 56021 | |
Vorwahl | 050 | |
ISTAT-Nummer | 050008 | |
Bezeichnung der Bewohner | Cascinesi | |
Schutzpatron | Heilige Innocenzo und Fiorentino (Erster Dienstag nach dem letzten Montag im Mai) | |
Website | Cascina | |
Cascina, in der Innenstadt |
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde ist einer der größten Vororte von Pisa und erstreckt sich über ca. 79 km². Sie liegt ca. 60 km westlich der Regionalhauptstadt Florenz, 13 km südöstlich von Pisa (Provinzhauptstadt) und etwa 20 km vom Mittelmeer entfernt. Der Ort liegt am Arno (13 km)[2] und in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 1 853 GG.[3]
Zu den Ortsteilen gehören Arnaccio, Casciavola, Laiano, Latignano, Marciana, Montione, Musigliano, Navacchio, Pettori, Ripoli, San Benedetto, San Casciano, San Frediano a Settimo, San Giorgio a Bibbiano, San Lorenzo a Pagnatico, San Lorenzo alle Corti, San Prospero, San Sisto al Pino, Santo Stefano a Macerata, Titignano, Visignano und Zambra.
Die Nachbargemeinden sind Calcinaia, Casciana Terme Lari, Collesalvetti (LI), Crespina Lorenzana, Pisa, Pontedera, San Giuliano Terme und Vicopisano.
Geschichte
BearbeitenErstmals erwähnt wird der Ort im 8. Jahrhundert in Dokumenten des Bischofs von Pisa. Ein Pergament vom 26. Juni 750 erwähnt die Kirche Santa Maria di Cassina.[4] Am 29. Juli 1364 fand in der Nähe der Stadt die Schlacht von Cascina zwischen den Truppen Pisas und Florenz’ statt, die mit einem Sieg der Florentiner endete. Die Pisaner hatten 1000 Tote und 2000 Gefangene zu verzeichnen. Cascina selbst verblieb zunächst im Einflussbereich von Pisa. Die Regierung aus Pisa verstärkte die Stadtmauern 1385[4] mit 14 Wehrtürmen[5]. Zu Florenz kam der Ort erstmals 1407[5], blieb dann aber fast das ganze 15. Jahrhundert unter der Regierung von Pisa. Nach der Schlacht vom 26. Juni 1499 gehörte der Ort dann zur Republik von Florenz.[4] 1504 wurde Michelangelo Buonarotti beauftragt, für den Saal der Fünfhundert im Palazzo Vecchio in Florenz ein Wandgemälde mit Szenen aus der Schlacht anzufertigen. Michelangelo kam jedoch nicht über die Anfertigung einiger Skizzen hinaus, bevor er sich nach Rom begab. Einige der Skizzen sind noch heute (2011) im Besitz der Grafen von Leicester in Holkham Hall in Norfolk in England.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIm Hauptort
Bearbeiten- Pieve di San Giovanni e Santa Maria Assunta, Pieve im Ortskern aus dem frühen 9. Jahrhundert.
- Oratorio di Santa Croce, 17. Jahrhundert, rechtsseitig der Pieve San Giovanni e Santa Maria. Wird heute von der Compagnia della Misericordia genutzt.[6]
- Torre dell’Orologio, auch Torre Civica genannt. Uhr- und Glockenturm an der westlichen Stadtmauer.
- Oratorio di San Giovanni Battista, auch dei Cavalieri genannt, entstand durch die Cavalieri di Rodi (Cavalieri di Malta) am Ende des 14. Jahrhunderts.[5]
- Santuario della Madonna dell’Acqua, kurz östlich des Ortskern am Fluss Arno, entstand zwischen 1614 und 1619 durch Iacopo Maruscelli.[6]
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Die Kirche San Giovanni e Santa Maria Assunta
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Der Torre Civica (auch Torre dell’Orologio)
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Die Stadtmauern
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Das Rathaus
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Oratorio di San Giovanni Battista
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Das Santuario Madonna dell’Acqua
In den Ortsteilen
Bearbeiten- Santi Andrea e Lucia, Kirche im Ortsteil Ripoli, mittelalterliche Kirche, die 1725 neu gestaltet wurde. Enthält von Barnaba da Modena das Werk Madonna col Bambino tra Angeli e i Santi Bartolomeo, Andrea, Pietro e Agostino, um 1360 entstanden.[7]
- Sacro Cuore di Gesù, Kirche im Ortsteil Latignano. Wurde 1903 geweiht.[8]
- San Benedetto a Settimo (auch Madonna del Piano, 861 entstanden[9]), Kirche in San Benedetto, die im 9. Jahrhundert entstanden ist.[6]
- San Donato, Kirche im Ortsteil Montione.[10]
- San Frediano a Settimo, Kirche im gleichnamigen Ortsteil, wurde erstmals 1178 erwähnt. Das Weihwasserbecken stammt aus dem 1610. Im 18. Jahrhundert wurden der Chor (1763) und die Kuppel (1786) hinzugefügt, der neue Hochaltar wurde 1844 geweiht.[11]
- San Giorgio a Bibbiano, Kirche im gleichnamigen Ortsteil, erstmals 1217 erwähnt.[12]
- Sant’Ilario, Kirche im Ortsteil Titignano, 1873 entstanden.[13]
- Santi Ippolito e Cassiano, Pieve im Ortsteil San Casciano, die erstmals 970 erwähnt wurde.[5]
- San Jacopo, Kirche im Ortsteil Navacchio, ab dem 13. Jahrhundert auf Karten verzeichnet.[14]
- San Jacopo, Kirche im Ortsteil Zambra, die bis 1168 San Torpè geweiht war.[15]
- San Lorenzo a Pagnatico, Kirche aus dem 12. Jahrhundert im gleichnamigen Ortsteil.[16]
- San Lorenzo alle Corti, Pieve im gleichnamigen Ortsteil, 11. Jahrhundert.[17]
- Santa Maria, Kirche im Ortsteil Zambra, 17. Jahrhundert.[18]
- San Martino, Kirche im Ortsteil Musigliano, 1130 geweiht.
- San Michele Arcangelo, Kirche im Ortsteil Casciavola.[19]
- San Michele Arcangelo, Kirche im Ortsteil Marciana, 1119 erwähnt.[20]
- San Miniato in Marcianella, Kirche im Ortsteil Marcianella, entstand im frühen 11. Jahrhundert.[6]
- Santi Pietro e Giusto, Kirche im Ortsteil Visignano. Die heutige Kirche entstand 1796.[21]
- Santi Pietro e Paolo, Kirche im Ortsteil Latignano, 13. Jahrhundert.[22]
- San Prospero, auch San Prospero e Santa Caterina d’Alessandria, Kirche im Ortsteil San Prospero. Wurde ab 1770 durch die Familie Di Lupo Parra verändert, die heutige Fassade stammt aus dem Jahr 1828. Enthält die Fresken Miracoli di San Prospero, San Prospero in gloria und Evangelisti insieme alla Madonna del Rosario (alle 19. Jahrhundert).[23]
- Badia di San Savino, Abtei aus dem frühen 12. Jahrhundert im Ortsteil Montione. Entstand wahrscheinlich schon durch die Langobarden und gelangte im 12. Jahrhundert an die Kamaldulenser.[6]
- San Sisto, Kirche im Ortsteil San Sisto al Pino.[24]
- Santo Stefano, Kirche im Ortsteil Santo Stefano a Macerata, Località Chiesanuova. Wurde 1826 geweiht.[25]
- Santo Stefano, Kirche im Ortsteil Pettori, die erstmals um 1275 erwähnt wurde.[26]
Wirtschaft
BearbeitenEin wichtiger Erwerbszweig ist der Tourismus. Die Hotels der Stadt Pisa sind in der Sommersaison fast immer komplett ausgebucht, deshalb finden viele Touristen in Cascina Hotels und Unterkünfte.
Verkehr
Bearbeiten- Es gibt öffentliche Verkehrsmittel (Busse), und eine gelbe Autobahn von Florenz nach Pisa und Livorno (Strada di grande comunicazione Firenze-Pisa-Livorno, Anschlussstelle Cascina)
- Der Ort besitzt drei Haltepunkte an der Bahnstrecke Florenz-Pisa (Ferrovia Leopolda). Diese sind Cascina, San Frediano a Settimo und Navacchio.
Städtepartnerschaften
BearbeitenMit den Städten Bruntál in Tschechien, Sebnitz in Sachsen und Montabaur in Rheinland-Pfalz besteht eine Partnerschaft.
Literatur
Bearbeiten- Emanuele Repetti: CASCINA (Cassina) nel Val d’Arno pisano. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846). Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)
- Touring Club Italiano: Toscana. Mailand 2003, ISBN 88-365-2767-1, S. 327 f.
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website der Gemeinde Cascina (italienisch)
- I Luoghi della Fede, Webseite der Region Toskana zu den Kirchen in der Toskana. (Pisa, Area Pisana)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ Offizielle Webseite des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen im Ort Cascina, abgerufen am 19. August 2016 (italienisch)
- ↑ Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 16. November 2016 (italienisch) (PDF; 330 kB)
- ↑ a b c Emanuele Repetti: CASCINA (Cassina) nel Val d’Arno pisano.
- ↑ a b c d Touring Club Italiano: Toscana.
- ↑ a b c d e I Luoghi della Fede. Webseite der Region Toskana, abgerufen am 19. August 2016 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina: Chiesa dei Santi Andrea e Lucia a Ripoli (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 16. Februar 2018 (PDF, italienisch)
- ↑ Chiese Italiane: Chiesa dei Santi Pietro e Paolo Apostoli <Latignano, Cascina>, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina zur Kirche Madonna del Piano a S. Benedetto a Settimo ( des vom 19. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Emanuele Repetti: MONTIONE nel Val d’Arno pisano. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineversion der Universität Siena, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina zur Kirche San Frediano a Settimo ( des vom 18. Februar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina zur Kirche San Giorgio a Bibbiano ( des vom 19. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Chiese Italiane: Chiesa di Sant’Ilario <Titignano, Cascina>, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Emanuele Repetti: NAVACCHIO nel Val d’Arno pisano. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineversion der Universität Siena, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina zu San Jacopo (San Torpè) ( des vom 19. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. November 2016 (italienisch)
- ↑ Chiese Italiane: Chiesa di San Lorenzo <San Lorenzo a Pagnatico, Cascina>, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina zu San Lorenzo alle Corti ( des vom 19. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. November 2016 (italienisch)
- ↑ Chiese Italiane: Chiesa di Santa Maria e San Iacopo <Zambra, Cascina>, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Chiese Italiane: Chiesa di San Michele Arcangelo <Casciavola, Cascina>, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina zur Kirche San Michele a Marciana ( des vom 19. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Chiese Italiane: Chiesa dei Santi Pietro e Giusto <Visignano, Cascina>, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina zur Kirche Pietro e Paolo a Latignano ( des vom 30. November 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. November 2016 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina zur Kirche San Prospero e Santa Caterina d’Alessandria ( des vom 19. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina zur Kirche San Sisto al Pino ( des vom 19. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. November 2016 (italienisch)
- ↑ Chiese Italiane: Chiesa di Santo Stefano Protomartire <Santo Stefano a Macerata, Cascina>, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Cascina zur Kirche Santo Stefano a Pettori ( des vom 19. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch)