Tobias Knobloch (* 24. Juli 1574 in Marktbreit; † 3. Januar 1634) war ein Arzt und als solcher in Iglau und Ansbach tätig. Er veröffentlichte eine Vielzahl an Schriften, darunter ein Werk über das Wildbad bei Burgbernheim.

Tobias Knobloch wurde am 24. Juli 1574 in Marktbreit geboren. Das Dorf gehörte in den Einflussbereich der Herren von Seinsheim, die in den 1550er Jahren die Reformation im Ort eingeführt hatten. Der Vater Hans Knobloch war in der Stadt als herrschaftlicher Amtsträger eingesetzt. Die Mutter Sybilla Knobloch war eine geborene von Wolkshausen. Das Ehepaar hatte 1571 geheiratet. Tobias Knobloch nahm im Jahr 1594 ein Studium an der Universität Wittenberg auf. Dieses schloss er im Jahr 1601 mit der Promotion zum Doktor der Medizin ab. Statt einer Dissertation veröffentlichte Knobloch noch im gleichen Jahr die „Propositiones Dysenterica“. Dem ersten medizinischen Werk folgten viele weitere in den nächsten Jahren.

Auf Empfehlung des Wittenberger Theologieprofessors Georg Mylius wurde Knobloch am 4. Oktober 1604 zum Stadtphysikus von Iglau in Mähren gewählt. Er trat die Stelle als Nachfolger des Matthias Schrambe an. Knobloch erreichte Iglau am 29. November 1604, wirkte hier aber nur bis 1606. Der Grund war die fortschreitende Krankheit seiner Ehefrau Maria, geborene Mittelstedt. Die Familie Knobloch kehrte für drei weitere Jahre nach Wittenberg zurück. Erst 1609 wurde er Stadtpyhiskus der brandenburgischen Residenzstadt Ansbach und bezog ein hohes jährliches Gehalt von 40 Gulden. Aufgrund der durch den Dreißigjährigen Krieg bedingten Einquartierungen nach Ansbach kam es 1627 zum Ausbruch einer Epidemie, in deren Zuge Knobloch eine Eingabe um Erhöhung seiner Bezüge formulierte. Tobias Knobloch starb am 3. Januar 1634, eines seiner Werke wurde posthum veröffentlicht.[1]

Ehen und Familie

Bearbeiten

Am 1. Juni 1602 heiratete Tobias Knobloch in Wittenberg Maria Mittelstedt. Die Tochter des Barbiers Daniel Mittelstedt wurde wahrscheinlich am 1. Juni 1573 geboren. Sie starb am 19. Dezember 1612. Die Ehe blieb kinderlos. Knobloch ehelichte an einem unbekannten Datum Euphrosyne N. Diese überlebte den Arzt und heiratete nach seinem Tod den Juristen Hieronymus Rauchbart. Sie starb am 12. Juni 1659. Aus der Ehe mit Euphrosyne gingen drei Kinder hervor, die allerdings alle nicht das Kleinkinderalter erreichten.

  • Johann Philipp (*/† 1620)
  • Anna Euphrosyne (*/† 1621)
  • Anna Helene (*/† 1622)

Werke (Auswahl)

Bearbeiten

Tobias Knobloch schuf noch während seiner Zeit als Student an der Universität Wittenberg erste Arbeiten über den menschlichen Körper. Besondere Bedeutung hat allerdings das Werk über das Burgbernheimer Wildbad. Nach einer Beschreibung des Bades, die sich an anderen Bäderwerken seiner Zeit wie der des Nürnbergers Hans Folz orientierten, fährt Knobloch mit der Aufzählung einer Vielzahl an Heilpflanzen fort, die um Burgbernheim zu finden waren. Knobloch bezog hierdurch in einer der Auseinandersetzungen des Konfessionszeitalters Stellung, indem er die Bedeutung des Badewesens positiv beleuchtete und sich so entschieden gegen das Verbot von Badefreuden wandte.

  • Propositiones Dysenterica. o. O. 1601
  • Disputationem libelli de anima secunda. o. O. 1602.
  • Dissertatio physica de plantis. o. O. 1603.
  • Disputationes physicae. o. O. 1604.
  • Disputationes anatomicae. o. O. 1608.
  • Kurtze und Einfältige Beschreibung deß Burkbernheimer Wildt-Badts. Paulus Boehm, Ansbach 1620. 1. Auflage 1611.
  • Hippocrates cum Aphorismi. Nürnberg 1641.

Literatur

Bearbeiten
  • Kurt Wein: Tobias Knobloch und seine Flora des Burgbernheimer Wildbades. In: Mitteilungen der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora 4 (1930). S. 165–181. Digitalisat, PDF-Datei, 18 Seiten.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Kurt Wein: Tobias Knobloch und seine Flora des Burgbernheimer Wildbades. In: Mitteilungen der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora 4 (1930). S. 165–181. Digitalisat, PDF-Datei, S. 177 (Anmerkungen), abgerufen am 30. Juni 2024.