Wildbad (Burgbernheim)

Ortsteil von Burgbernheim

Wildbad (fränkisch: Swildbod[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Burgbernheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Wildbad liegt in der Gemarkung Burgbernheim.[4]

Wildbad
Koordinaten: 49° 26′ N, 10° 18′ OKoordinaten: 49° 25′ 57″ N, 10° 18′ 4″ O
Höhe: 453–462 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91593
Vorwahl: 09843
Waldgasthof Wildbad
Waldgasthof Wildbad

Geographie

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Die Einöde liegt etwa 2,5 km südwestlich von Burgbernheim im Naturpark Frankenhöhe. Der Ort ist umgeben vom Stadtwald Burgbernheim. Dort entspringt der Waldbach, ein rechter Zufluss der Ens. Ein Anliegerweg führt zur Kreisstraße AN 7/NEA 52 (0,4 km östlich), die an der Siedlung Erlach vorbei nach Hornau (2,3 km südöstlich) bzw. nach Burgbernheim verläuft (2,2 km nordöstlich).[5]

Geschichte

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Die Quellen (Doktor-, Musketier-, Augen-, Bad- und Kochbrunnen) waren wohl schon zu Zeiten der Kaiser Lothar III. (1125–1135) und Karl IV. bekannt.[6] Der Arzt Tobias Knobloch schrieb 1611 ein Werk über das Wildbad, das 1620 eine zweite Auflage erhielt.

1487 wurde das erste Haus in Wildbad erbaut und hundert Jahre später erweitert. Die Gebäude wurden im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt. Nachdem von 1714 bis 1718 durch Markgraf Georg Wilhelm das Kurhaus gegenüber dem durch einen Verbindungsgang verbundenen Gasthaus (1621) neu angelegt worden war, erlebte das Bad seine Blütezeit.[7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehört Wildbad zur Realgemeinde Burgbernheim. Das Anwesen hatte das brandenburg-bayreuthische Schultheißenamt Burgbernheim als Grundherrn.[8]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Külsheim und Kammeramt Ipsheim. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Wildbad dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Burgbernheim und der 1813 gebildeten Munizipalgemeinde Burgbernheim zugeordnet.[9]

Das im Zweiten Weltkrieg ausgebrannte Wildbad wurde von 1950 bis 1968 als Kneippbad betrieben. Seit 1980 wird es als Hotel und Waldgasthof bewirtschaftet.[6] In seiner Kleinheit und dem Fehlen von Erweiterungen des späten 19. oder des 20. Jahrhunderts stellt es ein einmaliges Dokument der Kultur- und Medizingeschichte dar.

Baudenkmäler

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  • Haus Nr. 1: Kurhaus
  • Haus Nr. 2: Gasthaus
  • Haus Nr. 3: Markgrafenschloss
  • Haus Nr. 4: Badehaus

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 6 4 5 10 4 6 7 17 0 22 4
Häuser[10] 1 2 3 3 3 1 1 1
Quelle [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [1]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannis (Burgbernheim) gepfarrt.[8] Die Katholiken sind nach St. Bonifaz (Bad Windsheim) gepfarrt.[19][21]

Wanderwege

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Durch das Wildbad führen die Wanderwege Frankenhöhe-Weg und Johann-Ludwig-Klarmann-Weg. Etwa 200 m östlich verlaufen der Europäische Wasserscheideweg sowie der Jean-Haagen-Weg und Zollernweg.

Der Haltepunkt Burgbernheim-Wildbad liegt an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg und wird durch die Linie RE 80 bedient.

Literatur

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Commons: Wildbad (Burgbernheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 338 (Digitalisat).
  2. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 231. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „’s wįldbåd“.
  3. Gemeinde Burgbernheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. a b Wildbad Burgbernheim Geschichte (PDF; 230 kB) auf der Website waldgasthof-wildbad.de
  7. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 231.
  8. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 86.
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 211 f.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 103 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 260 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1262, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1197 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1270 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1308 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1131 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 828 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
  21. Karte unseres Seelsorgebereichs. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.