Tour de France 2022/6. Etappe

Etappe der Tour de France 2022

Die 6. Etappe der Tour de France 2022 fand am 7. Juli 2022 statt. Mit dem Start der Etappe in Belgien machte die Rundfahrt nach den ersten drei Etappen in Dänemark erneut einen Abstecher ins Ausland. Die Strecke führte von Binche über 219,9 Kilometer nach Longwy und war die längste Etappe der 109. Austragung des französischen Etappenrennens. Nach der Zielankunft werden die Fahrer insgesamt 942,8 Kilometer absolviert haben, was 28,1 % der Gesamtdistanz der Rundfahrt entspricht.

6. Etappe der Tour de France 2022
Binche, der Startort der 6. Etappe
Allgemeines
Etappe6. Etappe، Tour de France 2022
StreckentypHügelige Etappe Hügelige Etappe
Datum7. Juli 2022
Etappenlänge219,9 km
AustragungsländerFRA Frankreich
BEL Belgien
StartBinche
ZielLongwy
Fahrer am Start173
Fahrer am Ziel172
Durchschnitts­geschwindigkeit49,375 km/h
Höhenmeter2.483 m
Ergebnis
1. SLO Tadej Pogačar4 h 27 min 13 s
(UAE Team Emirates)
2. AUS Michael Matthews + 0 s
(BikeExchange-Jayco)
3. FRA David Gaudu+ 0 s
(Groupama-FDJ)
CombativeBEL Wout van Aert
(Jumbo-Visma)
Stand in der Gesamtwertung
FührenderSLO Tadej Pogačar20 h 44 min 44 s
(UAE Team Emirates)
2. USA Neilson Powless+ 4 s
3. DEN Jonas Vingegaard+ 31 s
weitere Wertungen
PunktewertungBEL Wout van Aert
(Jumbo-Visma)
BergwertungDEN Magnus Cort Nielsen
(EF Education-EasyPost)
NachwuchswertungSLO Tadej Pogačar
(UAE Team Emirates)
TeamwertungGBR Ineos Grenadiers
◀5. Etappe7. Etappe▶
Dokumentation

Streckenführung

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Der neutralisierte Start erfolgte in Binche auf der N90 nahe dem Grand Place, der aus dem Herbstklassiker Binche–Chimay–Binche bekannt ist. Anschließend verließen die Fahrer die Stadt in Richtung Süden über die N55.

Der offizielle Start erfolgte nach rund fünf Kilometern auf der N55 kurz vor Merbes-Sainte-Marie. Anschließend führte die Strecke durch die Stadt Beaumont und vorbei an den Seen der Eau d’Heure in Richtung Süden, ehe nach rund 70 Kilometern bei Regniowez die französische Grenze erreicht wurde. Kurz darauf gelangten die Fahrer zur Steigung der Côte des Mazures (370 m), eine Bergwertung der 3. Kategorie, die 87,2 Kilometer vor dem Ziel passiert wurde. Im Regionalen Naturpark Ardennen blieb das Terrain hügelig, ehe Charleville-Mézières erreicht wurde. Die Strecke führte nun entlang der französisch-belgischen Grenze Richtung Südosten und 145,9 Kilometer vor dem Ziel wurde in Carignan ein Zwischensprint ausgefahren.

Die letzten 23,8 Kilometer führten von Longuyon über mehrere Anstiege zum Zielort Longwy. Nach der Côte de Montigny-sur-Chiers (297 m), einer Bergwertung der 4. Kategorie, folgte ein nicht kategorisierter Anstieg nach Lexy, ehe der Zielort erreicht wurde. Hier folgte mit der Côte de Pulventeux (351 m) eine kurze steile Rampe (800 Meter bei im Schnitt 12,3 %) die als Bergwertung der 3. Kategorie klassifiziert war und 5,3 Kilometer vor dem Ziel überquert wurde. Nach der anschließenden Abfahrt führten die letzten gut zwei Kilometer bergauf zum Ziel auf der Côte des Religieuses (379 m). Dieses stieg im Schnitt mit 5,8 % an und wies eine maximale Steigung von 11 % auf. Die Ziellinie befand sich auf der D918 auf der Höhe des Place du Colonel Darche.[1]

Streckenübersicht
Ort Kilometer Länge (km) Höhe (m) Ø Steigung
neutralisierter Start Binche
offizieller Start Merbes-Sainte-Marie 0
Bergwertung (3. Kategorie) Côte des Mazures 087,2 2,0 370 07,6 %
Zwischensprint Carignan 145,9
Bergwertung (4. Kategorie) Côte de Montigny-sur-Chiers 205,0 1,6 297 04,4 %
Bergwertung (3. Kategorie) Côte de Pulventeux 214,6 0,8 351 12,3 %
Ziel Longwy 219,9

Rennverlauf

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Der Start in Binche wurde von Eddy Merckx freigegeben. Nicht am Start war Daniel Oss (TotalEnergies), der sich am Vortag bei Kollision mit einem Zuschauer einen Halswirbelbruch zugezogen hatte.[2]

Bei Seiten- und Rückenwind war die Passage der Ardennen von zahlreichen Attacken geprägt, wobei sich insbesondere Wout van Aert (Jumbo-Visma) im Gelben Trikot hervortat. Zwischenzeitlich holte sich eine Dreiergruppe mit Benoît Cosnefroy (AG2R Citroën Team), Taco van der Hoorn (Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux) und Toms Skujiņš (Trek-Segafredo) eine Minute Vorsprung, bevor sie wieder eingeholt wurde. Auch einer Gruppe von 10 Fahrern, die sich über 15 km vorm Peloton hielt, ging es nicht besser. Erst nach 70 km, als die Fahrer die Grenze nach Frankreich überquerten, setzte sich Wout van Aert mit Jakob Fuglsang (Israel-Premier Tech) und Quinn Simmons (Trek-Segafredo) ab und wurde vom Peloton ziehen gelassen, wobei Van Aert sich selbst durch eine abgesprungene Kette nicht beirren ließ. Alex Kirsch (Trek-Segafredo) musste das Rennen unterdessen aufgeben. Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) und George Bennett (UAE Team Emirates) wurden wegen unerlaubten Windschattenfahrens hinter dem Teamfahrzeug mit Geldstrafen und Punktabzügen belegt.[3]

Die Rennsituation beruhigte sich in der Folge, und der Vorsprung der Führenden pendelte sich bei drei bis vier Minuten ein. Simmons gewann die erste Bergwertung, und Van Aert holte volle Punkte im Zwischensprint. Bald darauf musste Fuglsang kurzzeitig anhalten und fiel ins Peloton zurück. 30 Kilometer vor dem Ziel musste auch Simmons abreißen lassen. Van Aert konnte noch die letzte Bergwertung für sich verbuchen, bevor er ebenfalls überholt wurde und so Abschied vom Gelben Trikot nahm. Er blieb aber in Grün und erhielt zusätzlich die Rote Rückennummer.

Beim ersten Anstieg nach Longwy, der auch als Bergwertung diente, dünnte sich das Feld aus. Alexander Wlassow (Bora-hansgrohe) stürzte an einer Verkehrsinsel, konnte seinen Verlust jedoch auf wenige Sekunden begrenzen. Ein Angriff von Alexis Vuillermoz (TotalEnergies) über die Bergwertung hinweg wurde wieder eingefangen. Auf den letzten Metern des Schlussanstiegs ins Zentrum von Longwy war Tadej Pogačar (UAE Team Emirates) der stärkste und übernahm auch das Gelbe Trikot.[4]

Ergebnis

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 Etappenergebnis
FahrerLandTeamZeit
1. Tadej Pogačar    SlowenienUAE Team Emirates4 h 27 min 13 s
2. Michael Matthews   AustralienBikeExchange-Jayco+ 0 s
3. David Gaudu   FrankreichGroupama-FDJ+ 0 s
4. Thomas Pidcock   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 0 s
5. Nairo Quintana   KolumbienArkéa-Samsic+ 0 s
6. Dylan Teuns   BelgienBahrain Victorious+ 0 s
7. Jonas Vingegaard   DänemarkJumbo-Visma+ 0 s
8. Daniel Felipe Martínez   KolumbienIneos Grenadiers+ 0 s
9. Primož Roglič   SlowenienJumbo-Visma+ 0 s
10. Romain Bardet   FrankreichTeam DSM+ 0 s
Quelle: ProCyclingStats

Gesamtstände

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 Gesamtwertung
FahrerLandTeamZeit
1. Tadej Pogačar     SlowenienUAE Team Emirates20 h 44 min 44 s
2. Neilson Powless   Vereinigte StaatenEF Education-EasyPost+ 4 s
3. Jonas Vingegaard   DänemarkJumbo-Visma+ 31 s
4. Adam Yates   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 39 s
5. Thomas Pidcock   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 40 s
6. Geraint Thomas   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 46 s
7. Alexander Wlassow   RusslandBora-Hansgrohe+ 52 s
8. Daniel Felipe Martínez   KolumbienIneos Grenadiers+ 1 min 00 s
9. Romain Bardet   FrankreichTeam DSM+ 1 min 01 s
10. David Gaudu   FrankreichGroupama-FDJ+ 1 min 02 s
Quelle: ProCyclingStats


 Punktewertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Wout van Aert    BelgienJumbo-Visma198 P.
2. Fabio Jakobsen   NiederlandeQuick-Step Alpha Vinyl137 P.
3. Jasper Philipsen   BelgienAlpecin-Deceuninck89 P.
4. Magnus Cort Nielsen    DänemarkEF Education-EasyPost86 P.
5. Peter Sagan   SlowakeiTotalEnergies86 P.
6. Christophe Laporte   FrankreichJumbo-Visma83 P.
7. Tadej Pogačar     SlowenienUAE Team Emirates78 P.
8. Simon Clarke   AustralienIsrael-Premier Tech67 P.
9. Dylan Groenewegen   NiederlandeBikeExchange-Jayco60 P.
10. Taco van der Hoorn   NiederlandeIntermarché-Wanty-Gobert Matériaux50 P.


 Bergwertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Magnus Cort Nielsen    DänemarkEF Education-EasyPost11 P.
2. Alexis Vuillermoz   FrankreichTotalEnergies2 P.
3. Wout van Aert    BelgienJumbo-Visma2 P.
4. Quinn Simmons   Vereinigte StaatenTrek-Segafredo1 P.
5. David Gaudu   FrankreichGroupama-FDJ1 P.
6. Jakob Fuglsang   DänemarkIsrael-Premier Tech1 P.
7. George Bennett   NeuseelandUAE Team Emirates-1 P.
8. Mathieu Burgaudeau   FrankreichTotalEnergies-1 P.


 Nachwuchswertung
FahrerLandTeamZeit
1. Tadej Pogačar     SlowenienUAE Team Emirates20 h 44 min 44 s
2. Thomas Pidcock   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 40 s
3. Jasper Philipsen   BelgienAlpecin-Deceuninck+ 1 min 58 s
4. Brandon McNulty   Vereinigte StaatenUAE Team Emirates+ 2 min 59 s
5. Andreas Leknessund   NorwegenTeam DSM+ 4 min 24 s
6. Matteo Jorgenson   Vereinigte StaatenMovistar Team+ 7 min 42 s
7. Florian Vermeersch   BelgienLotto-Soudal+ 10 min 06 s
8. Luca Mozzato   ItalienB&B Hotels-KTM+ 10 min 18 s
9. Fred Wright   Vereinigtes KönigreichBahrain Victorious+ 11 min 06 s
10. Kevin Geniets   LuxemburgGroupama-FDJ+ 12 min 43 s


 Mannschaftswertung
TeamLandZeit
1. Ineos Grenadiers    Vereinigtes Königreich62 h 15 min 57 s
2. Jumbo-Visma   Niederlande+ 1 min 01 s
3. Bora-Hansgrohe   Deutschland+ 2 min 21 s
4. EF Education-EasyPost   Vereinigte Staaten+ 2 min 59 s
5. Trek-Segafredo   Vereinigte Staaten+ 3 min 05 s
6. Bahrain Victorious   Bahrain+ 3 min 23 s
7. Team DSM   Niederlande+ 3 min 54 s
8. UAE Team Emirates   Vereinigte Arabische Emirate+ 5 min 07 s
9. Arkéa-Samsic   Frankreich+ 5 min 12 s
10. Groupama-FDJ   Frankreich+ 5 min 50 s


Ausgeschiedene Fahrer

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Die folgenden Fahrer sind aus der Tour ausgeschieden:[5]

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Einzelnachweise

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  1. Etappe 6 - Binche > Longwy - Tour de France 2022. Abgerufen am 14. Juni 2022.
  2. Daniel Oss abandons Tour after collision with fan. In: Cyclingnews. 7. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022 (englisch).
  3. Pressemappe der Etappe, Seite 14
  4. Pogacar in Longwy mit großer Show ins Gelbe Trikot. In: radsport-news.com. 7. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022.
  5. Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 6. Etappe. In: radsport-news.com. 7. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022.