Tour de France 2023/3. Etappe

Etappe der Tour de France 2023

Die 3. Etappe der Tour de France 2023 fand am 3. Juli 2023 statt und führte die 110. Austragung in den französischen Teil des Baskenlands. Die Strecke startete in Amorebieta-Etxano und führte über 193,5 Kilometer nach Bayonne. Nach der Zielankunft hatten die Fahrer insgesamt 584,4 Kilometer absolviert, was 17,1 % der Gesamtdistanz der Rundfahrt entspricht.

3. Etappe der Tour de France 2023
Allgemeines
Etappe3. Etappe، Tour de France 2023
StreckentypFlachetappe Flachetappe
Datum3. Juli 2023
Etappenlänge193,5 km
AustragungsländerESP Spanien
FRA Frankreich
StartAmorebieta-Etxano
ZielBayonne
Fahrer am Start174
Fahrer am Ziel174
Durchschnitts­geschwindigkeit40,988 km/h
Höhenmeter2.600 m
Ergebnis
1. BEL Jasper Philipsen4 h 43 min 15 s
(Alpecin-Deceuninck)
2. GER Phil Bauhaus+ 0 s
(Bahrain Victorious)
3. AUS Caleb Ewan+ 0 s
(Lotto Dstny)
CombativeFRA Laurent Pichon
(Arkéa-Samsic)
Stand in der Gesamtwertung
FührenderGBR Adam Yates13 h 52 min 33 s
(UAE Team Emirates)
2. SLO Tadej Pogačar+ 6 s
3. GBR Simon Yates+ 6 s
weitere Wertungen
PunktewertungFRA Victor Lafay
(Cofidis)
BergwertungUSA Neilson Powless
(EF Education-EasyPost)
NachwuchswertungSLO Tadej Pogačar
(UAE Team Emirates)
TeamwertungNED Jumbo-Visma
◀2. Etappe4. Etappe▶
Dokumentation

Den Etappensieg sicherte sich der Belgier Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) in einem Massensprint. Adam Yates (UAE Team Emirates) verteidigte das Gelbe Trikot.

Streckenführung

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Der neutralisierte Start erfolgte auf der Santiago Onaindia Kalea im Süden von Amorebieta-Etxano. Auf der San Miguel Kalea durchfuhr das Peloton das Zentrum des Startorts, ehe das Rennen nach 7,5 Kilometern auf der N-634 kurz vor Euba freigegeben wurde.

Wenige Kilometer nach dem offiziellen Start wurde Durango durchfahren, ehe die Straße zu steigen begann und auf der BI-633 auf die Côte de Trabakua (369 m) führte. Dieser 4,1 Kilometer lange Anstieg wies eine durchschnittliche Steigung von 5,4 % auf und war als Bergwertung der 3. Kategorie klassifiziert worden. Die Kuppe wurde nach 13,8 gefahrenen Kilometern überquert, ehe eine flache Abfahrt nach Markina-Xemein folgte. Vor dem Torre de Urrijate bogen die Fahrer links auf die BI-2405 ab, die zu einer Bergwertung der 4. Kategorie führte, die den Namen Côte de Milloi (162 m) trug. Der höchste Punkt des Anstiegs, der 2,3 Kilometer lang war und eine Durchschnittssteigung von 4,5 % aufwies, wurde nach 32,8 Kilometern überquert. Im weiteren Streckenverlauf gelangten die Fahrer nach Lekeitio, wo sie die Küste erreichten und im Anschluss dieser in Richtung Osten folgten. Durch Ondarroa und Mutriku ging es nach Deba wo bei Kilometer 65,7 ein Zwischensprint ausgefahren wurde. Kurz darauf führte die N-634 auf den Col d’Itziar (212 m), der für 5,1 Kilometer im Schnitt mit 4,6 % anstieg. Die Fahrer erreichten die Bergwertung der 3. Kategorie nach 70,9 Kilometern und folgten im Anschluss weiterhin der Küste, wobei Zumaia, Getaria, Zarautz und Orio passiert wurden. Nun ging es auf den Monte Igueldo, der sich im Westen von San Sebastián, dem Zielort der 2. Etappe, befand. Mit der Côte d’Orioko Benta (316 m), wurde hier die letzte Bergwertung des Tages etwa zur Hälfte der Renndistanz abgenommen. Mit einer Länge von 4,6 Kilometern und einer Durchschnittsteigung von 6,3 % handelte es sich erneut um eine Bergwertung der 3. Kategorie, die bei Kilometer 102 abgenommen wurde. Nach einem kurzen Plateau erfolgte die Abfahrt nach San Sebastian, wo die Fahrer neben dem Miramar Palast zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt passierten. Über Pasaia, Lezo und Irun führte die Strecke schließlich zur französischen Staatsgrenze, die bei Kilometer 134 passiert wurde. In Frankreich ging es zunächst durch Hendaye, ehe sich die Strecke etwas vom Golf von Biskaya entfernte. Bei Saint-Jean-de-Luz drehten die Fahrer schließlich ins Landesinnere und passierten auf den letzten Kilometern Ascain, Saint-Pée-sur-Nivelle und Souraïde, bevor sie bei Ustaritz auf die breite D932 wechselten, die sie zum Zielort führte.

Im Finale führte die Strecke zunächst auf der D932 bis ins Startgebiet von Bayonne. Bei einem großen Kreisverkehr wechselten sie auf die D810, auf der sich das Ziel kurz nach der Überquerung des Nive befand. Auf dem letzten Kilometer umrundete die Strecke die Altstadt von Bayonne, wobei die Straße stets in einer leichten Linkskurve verlief.[1]

Streckenübersicht
Ort Kilometer Länge (km) Höhe (m) Ø Steigung
neutralisierter Start Amorebieta-Etxano −7,5
offizieller Start Euba (N-634) 0
Bergwertung (3. Kategorie) Côte de Trabakua 13,8 4,1 369 5,4 %
Bergwertung (4. Kategorie) Côte de Milloi 32,8 2,3 162 4,5 %
Zwischensprint Deba 65,7
Bergwertung (3. Kategorie) Col d’Itziar 70,9 5,1 212 4,6 %
Bergwertung (3. Kategorie) Côte d’Orioko Benta 102 4,6 316 6,3 %
Ziel Bayonne 193,5

Rennverlauf

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Unmittelbar nach dem Start setzten sich mit Neilson Powless (EF Education-EasyPost) – dem Führenden in der Bergwertung – und Laurent Pichon (Arkéa-Samsic) zwei Fahrer vom Hauptfeld ab. Neilson Powless gewann die Bergwertungen auf der Côte de Trabakua und Côte de Milloi und baute somit seine Führung in der Sonderwertung weiter aus. Den Zwischensprint in Deba sicherte sich Laurent Pichon vor dem US-Amerikaner, während sich Victor Lafay (Cofidis), der Führende der Punktewertung, vom Hauptfeld absetzte. Der Franzose erreichte den Zwischensprint als Dritter und ließ sich im Anschluss wieder ins Peloton zurückfallen, in dem sich Mads Pedersen (Trek-Segafredo) vor Jordi Meeus (Bora-hansgrohe) und Biniam Girmay (Intermarché-Circus-Wanty) durchsetzte. Neilson Powless holte auch die meisten Bergpunkte auf dem Col d’Itziar und der Côte d’Orioko Benta, ehe er sich ins Hauptfeld zurückfallen ließ. Laurent Pichon wurde als letzter Ausreißer rund 45 Kilometer vor dem Ziel gestellt.

Im Finale formierten sich die Züge der Sprinter. Auf dem letzten Kilometer führte das Team Alpecin-Deceuninck das Fahrerfeld an, ehe Mathieu van der Poel den Sprint für seinen Teamkollegen Jasper Philipsen eröffnete. Jasper Philipsen setzte sich im Sprint vor Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) und Caleb Ewan (Lotto Dstny) durch, kollidierte auf den letzten Metern jedoch fast mit Wout van Aert (Jumbo-Visma), der in weiterer Folge zurückfiel und das Ziel als fünfter erreichte.

In der Gesamtwertung kam es zu keinen nennenswerten Veränderungen. Neben dem Gesamtführenden Adam Yates (UAE Team Emirates) verteidigten auch Tadej Pogačar (UAE Team Emirates) und Neilson Powless ihre Führungen in der Nachwuchs- bzw. Bergwertung. Victor Lafay behielt das Grüne Trikot, liegt jedoch gleichauf mit Jasper Philipsen auf dem ersten Rang der Punktewertung. In der Mannschaftswertung lag weiterhin das Team Jumbo-Visma voran. Alle 174 Starter der Etappe erreichten das Ziel, wobei Laurent Pichon zum kämpferischsten Fahrer gewählt wurde.[2][3]

Ergebnis

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 Etappenergebnis
FahrerLandTeamZeit
1. Jasper Philipsen   BelgienAlpecin-Deceuninck4 h 43 min 15 s
2. Phil Bauhaus   DeutschlandBahrain Victorious+ 0 s
3. Caleb Ewan   AustralienLotto Dstny+ 0 s
4. Fabio Jakobsen   NiederlandeSoudal Quick-Step+ 0 s
5. Wout van Aert   BelgienJumbo-Visma+ 0 s
6. Mark Cavendish   Vereinigtes KönigreichAstana Qazaqstan Team+ 0 s
7. Jordi Meeus   BelgienBora-Hansgrohe+ 0 s
8. Dylan Groenewegen   NiederlandeTeam Jayco AlUla+ 0 s
9. Mads Pedersen   DänemarkLidl-Trek+ 0 s
10. Bryan Coquard   FrankreichCofidis+ 0 s
Quelle: ProCyclingStats

Gesamtstände

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 Gesamtwertung
FahrerLandTeamZeit
1. Adam Yates    Vereinigtes KönigreichUAE Team Emirates13 h 52 min 33 s
2. Tadej Pogačar    SlowenienUAE Team Emirates+ 6 s
3. Simon Yates   Vereinigtes KönigreichTeam Jayco AlUla+ 6 s
4. Victor Lafay    FrankreichCofidis+ 12 s
5. Wout van Aert   BelgienJumbo-Visma+ 16 s
6. Jonas Vingegaard   DänemarkJumbo-Visma+ 17 s
7. Michael Woods   KanadaIsrael-Premier Tech+ 22 s
8. Jai Hindley   AustralienBora-Hansgrohe+ 22 s
9. Carlos Rodríguez   SpanienIneos Grenadiers+ 22 s
10. Mattias Skjelmose Jensen   DänemarkLidl-Trek+ 22 s
Quelle: ProCyclingStats


 Punktewertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Victor Lafay    FrankreichCofidis80 P.
2. Jasper Philipsen   BelgienAlpecin-Deceuninck80 P.
3. Wout van Aert   BelgienJumbo-Visma52 P.
4. Tadej Pogačar    SlowenienUAE Team Emirates42 P.
5. Mads Pedersen   DänemarkLidl-Trek39 P.
6. Mark Cavendish   Vereinigtes KönigreichAstana Qazaqstan Team36 P.
7. Neilson Powless    Vereinigte StaatenEF Education-EasyPost32 P.
8. Michael Woods   KanadaIsrael-Premier Tech31 P.
9. Jordi Meeus   BelgienBora-Hansgrohe31 P.
10. Adam Yates    Vereinigtes KönigreichUAE Team Emirates30 P.


 Bergwertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Neilson Powless    Vereinigte StaatenEF Education-EasyPost18 P.
2. Tadej Pogačar    SlowenienUAE Team Emirates7 P.
3. Jonas Vingegaard   DänemarkJumbo-Visma4 P.
4. Pascal Eenkhoorn   NiederlandeLotto Dstny3 P.
5. Georg Zimmermann   DeutschlandIntermarché-Circus-Wanty3 P.
6. Laurent Pichon   FrankreichArkéa-Samsic3 P.
7. Jonas Gregaard   DänemarkUno-X Pro Cycling Team2 P.
8. Simon Yates   Vereinigtes KönigreichTeam Jayco AlUla2 P.
9. Esteban Chaves   KolumbienEF Education-EasyPost2 P.
10. Edvald Boasson Hagen   NorwegenTotalEnergies2 P.


 Nachwuchswertung
FahrerLandTeamZeit
1. Tadej Pogačar    SlowenienUAE Team Emirates13 h 52 min 39 s
2. Carlos Rodríguez   SpanienIneos Grenadiers+ 16 s
3. Mattias Skjelmose Jensen   DänemarkLidl-Trek+ 16 s
4. Thomas Pidcock   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 37 s
5. Matthew Dinham   AustralienTeam DSM-Firmenich+ 3 min 02 s
6. Tobias Halland Johannessen   NorwegenUno-X Pro Cycling Team+ 4 min 34 s
7. Corbin Strong   NeuseelandIsrael-Premier Tech+ 5 min 37 s
8. Felix Gall   ÖsterreichAG2R Citroën Team+ 5 min 37 s
9. Mathieu Burgaudeau   FrankreichTotalEnergies+ 11 min 49 s
10. Matis Louvel   FrankreichArkéa-Samsic+ 13 min 03 s


 Mannschaftswertung
TeamLandZeit
1. Jumbo-Visma    Niederlande41 h 38 min 45 s
2. Bahrain Victorious   Bahrain+ 42 s
3. Ineos Grenadiers   Vereinigtes Königreich+ 42 s
4. UAE Team Emirates   Vereinigte Arabische Emirate+ 1 min 07 s
5. Lidl-Trek   Vereinigte Staaten+ 3 min 26 s
6. Groupama-FDJ   Frankreich+ 5 min 11 s
7. Israel-Premier Tech   Israel+ 5 min 42 s
8. Bora-Hansgrohe   Deutschland+ 8 min 46 s
9. AG2R Citroën Team   Frankreich+ 9 min 26 s
10. Team DSM-Firmenich   Niederlande+ 13 min 31 s


Streckenänderungen

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Die ursprünglich vorgesehene Strecke musste an zwei Stellen geändert werden. Auf französischem Gebiet sollte zwischen Hendaye und Ciboure die Küstenstraße befahren werden, was die Behörden aufgrund der Gefahr von Erdrutschen jedoch frühzeitig ablehnten.[4] Es wurde schließlich eine weiter im Inland liegende Streckenführung via Urrugne beschlossen.

Zwischen Saint-Pée-sur-Nivelle und dem Ort Arrauntz bei Ustaritz sollte die Strecke über die D3 sowie die D350 verlaufen. Die D350 in Arrauntz, am Ende einer Abfahrt gelegen, wurde im Zuge von Bauarbeiten kurzfristig mit Bodenschwellen und einem zusätzlichen Kreisverkehr versehen. Mit diesen Änderungen galt sie den Organisatoren als zu gefährlich, weshalb zwei Wochen vor der Etappe eine Umleitung über D918 und D88 via Souraïde beschlossen wurde.[5][6] Dadurch wuchs die Streckenlänge von 187,4 Kilometern auf 193,5 Kilometern an.[7][8]

Einzelnachweise

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  1. Etappe 3 - Amorebieta-Etxano > Bayonne - Tour de France 2023. Abgerufen am 24. Juni 2023.
  2. LiveStats for Tour de France 2023 Stage 3. Abgerufen am 3. Juli 2023.
  3. Nur Philipsen ist in Bayonne schneller als Bauhaus | radsport-news.com. Abgerufen am 3. Juli 2023.
  4. Le Tour de France 2023 ne passera pas par la Corniche. Mediabask, 25. November 2022; (französisch).
  5. Tour de France 2023 : l’étape vers Bayonne encore modifiée ? SudOuest, 12. Juni 2023; (französisch).
  6. Tour de France : nouveau tracé avant l'arrivée à Bayonne, à deux semaines de l'étape. France Bleu, 21. Juni 2023; (französisch).
  7. Pressemappe der 1. Etappe der Tour de France 2023. In: tissottiming.com. 1. Juli 2023, abgerufen am 2. Juli 2023.
  8. Laura Weislo published: Tour de France stage 3 route to Bayonne modified to avoid 'road furniture'. 1. Juli 2023, abgerufen am 2. Juli 2023 (englisch).
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