Das Containerschiff Toyama wurde 1972 für die norwegische Wilh. Wilhelmsen gebaut und zählte beim Bau zu den schnellsten Frachtschiffen weltweit. Es war bis heute das einzige Vollcontainerschiff der Reederei.

Toyama p1
Schiffsdaten
Flagge Norwegen Norwegen
Bahamas Bahamas
andere Schiffsnamen
  • Maersk Nanhai
  • Nanhai
Schiffstyp Containerschiff
Rufzeichen LIAT, später C6JW5
Heimathafen Tønsberg, später Nassau
Eigner Wilhelmsen Offshore Services, Tønsberg
Reederei Wilh. Wilhelmsen, Oslo
ScanDutch Service Pool, Kopenhagen
Bauwerft Mitsui Zosen K. K., Tamano
Baunummer 900
Stapellauf 2. Juni 1972
Indienststellung 27. November 1972
Verbleib Ab 21. Oktober 2001 in Jiangyin abgebrochen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 275,09 m (Lüa)
259,09 m (Lpp)
Breite 32,31 m
Seitenhöhe 24,01 m
Tiefgang (max.) 11,06 m
Vermessung 52.196 BRT
30.967 NRT
Ab 1984
Länge 289,44 m (Lüa)
274,96 m (Lpp)
Tiefgang (max.) 11,61 m
Vermessung 57.123 BRT
37.137 NRT
Maschinenanlage
Maschine 1 × 12-Zylinder + 2 × 9-Zylinder Mitsui-B&W Zweitakt-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 58.337 kW (79.316 PS)
Höchst­geschwindigkeit 27,5 kn (51 km/h)
Propeller 2 × Festpropeller + 1 × Verstellpropeller
Maschinenanlage ab 1984
Maschine 1 × 6-Zylinder + 2 × 9-Zylinder Mitsui-B&W Zweitakt-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 46.267 kW (62.906 PS)
Höchst­geschwindigkeit 26,25 kn (49 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 33.496 (39.949) tdw
Container 2.208 (2.666) TEU
Sonstiges
Klassifizierungen American Bureau of Shipping
Registrier­nummern IMO 7218412
Daten
In Klammern

Nach Umbau 1984

Geschichte

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ScanDutch Service

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1971 gründeten die drei skandinavischen Reedereien Det Østasiatiske Kompagni (East Asiatic Company), Kopenhagen, Svenska Ostasiatiska Kompaniet, Göteborg und Wilh. Wilhelmsen in Oslo die Scanservice-Gruppe, um einen Europa-Fernost Containerdienst mit 15-tägigen Abfahrten vom Basishafen Göteborg anzubieten. Sie bestellten die vier gleichwertig großen und sehr schnellen Containerschiffe Selandia und Jutlandia (EAC), Nihon (SEA), und Toyama (Wilhelmsen). Kurz darauf trat die niederländische Reederei Nedlloyd mit den beiden Schiffen Nedlloyd Delft und Nedlloyd Dejima der Gruppe bei, woraufhin diese in ScanDutch umbenannt wurde. Zusammen investierten die Reedereien des in Kopenhagen angesiedelten ScanDutch Service Pools für dieses Bauprogramm von über 700.000 tdw, 250 Millionen US-Dollar, zu denen weitere 35 Millionen Dollar für den Ankauf von Container kamen. Im Jahr 1973 gliederte sich noch die französische Reederei Messageries Maritimes mit ihrer Korrigan ein und 1977 stieß noch die malaysische Reederei Malaysia International Shipping Corporation (MISC) hinzu.

Bau und Einsatzzeit

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Geordert wurde die 143,5 Millionen Norwegische Kronen teure Toyama 1971 von der Reederei Wilh. Wilhelmsen als Baunummer 900 der Werft Mitsui Zosen im japanischen Tamano. Nach Ablieferung des Schiffes am 27. November 1972 wurde die Toyama im ScanDutch Fernost-Dienst eingegliedert, den sie auch den späteren Eignern nicht verließ. 1984 wurde die Toyama in Ulsan bei der Hyundai-Mipo Werft um knapp 14 Meter verlängert und mit einem kleineren Mittelmotor versehen, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. 1991 erwarb Det Östasiatiske Kompagni AS (EAC) aus Kopenhagen die Toyama, brachte es unter Bahamasflagge und betrieb es zwei Jahre ohne Umbenennung. 1993 erwarb die dänische Reederei A. P. Møller-Mærsk das Schiff und setzte es als Maersk Nanhai ein. Am 20. Oktober 1995 übernahm Reynolds Enterprises der griechischen Reederei Danaos Shipping die Maersk Nanhai mit einer Rückcharter bis 1999 für Maersk. Zwei weitere Jahre wurde das Schiff noch als Nanhai weiterbetrieben, bis es am 21. Oktober 2001 im chinesischen Jiangyin eintraf, wo es schließlich abgebrochen wurde.

Der Entwurf der Toyama glich dem der kurz zuvor für Mitsui OSK gebauten Elbe Maru, dem ersten Containerschiff mit einer Dreidiesel-Antriebsanlage. Einzig die Decksaufbauten wurden im Vergleich zur Elbe Maru vergrößert und anders ausgestattet, um den Ansprüchen der norwegischen Auftraggeber zu entsprechen.

Das herausragendste Detail des Schiffes war seine Antriebsanlage, die sich aus drei an Steuerbord, Mittschiffs und Backbord angeordneten B&W-Dieselmotoren zusammensetzte. Alle drei bauähnlichen Motoren waren von der Bauwerft in Lizenz des dänischen Herstellers Burmeister & Wain gebaute Zweitaktdiesel mit 84 Zentimeter Zylinderdurchmesser und 180 Zentimeter Hub. Die beiden Seitenmotoren des Typs B&W 9K84EF hatten je neun Zylinder, leisteten etwa 23.500 PS und trieben direkt je einen Festpropeller an, der mittlere Motor des Typs B&W 12K84EF verfügte über zwölf Zylinder, eine Leistung von 28.000 PS und gab diese an einen Verstellpropeller ab. Die Gesamtleistung von rund 80.000 PS brachte das Schiff auf eine Probefahrtsgeschwindigkeit über 31 Knoten. Der Mittelmotor wurde beim Umbau 1984 durch einen Sechszylindermotor desselben Herstellers mit gleichen Zylinderdimensionen ersetzt, da sich die Dienstgeschwindigkeiten im Zuge der Ölkrise von 1973 erheblich verringert hatten. Die elektrische Versorgung des Schiffes bestand aus fünf Dieselgeneratoren mit jeweils 980 Kilowatt Leistung. Die Bunkerkapazität zur Versorgung der aufwändigen Maschinenanlage lag bei über 10.000 Kubikmetern.

Das Schiff verfügte anfangs über acht Laderäume mit 30 Luken und konnte 2.208 TEU transportieren, nach der Verlängerung im Jahr 1984 waren es neun Laderäume mit 32 Luken, die Containerkapazität erhöhte sich auf 2.666 TEU. Es waren Anschlüsse für Kühlcontainer vorhanden, Ladegeschirr war nicht verbaut.

Literatur

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  • Witthöft, Hans Jürgen: Container. Die Mega-Carrier kommen. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2004, ISBN 3-7822-0882-X.
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