Tuneiras do Oeste

Gemeinde im Bundesstaat Paraná, Brasilien

Tuneiras do Oeste ist ein brasilianisches Munizip im Bundesstaat Paraná. Es hat nach Schätzung 2021 des IBGE 8.502 Einwohner, die sich Tuneirenser nennen. Seine Fläche beträgt 699 km². Es liegt 499 Meter über dem Meeresspiegel.

Município de
Tuneiras do Oeste

Xaxim-Farn in der Reserva Biológica das Perobas von Tuneiras do Oeste
Tuneiras do Oeste (Brasilien)
Tuneiras do Oeste (Brasilien)
Koordinaten 23° 52′ S, 52° 52′ WKoordinaten: 23° 52′ S, 52° 52′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Gründung 25. Juli 1960Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Höhe 499 m
Klima gemäßigt warm (Cfa)
Fläche 699 km²
Einwohner 8502 (2021 (Schätzung des IBGE))
Dichte 12,2 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4127908
Website Tuneiras do Oeste (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Taketoshi Sakurada (2021–2024)
Kultur
Schutzpatron Nossa Senhora das Graças
HDI 0,695 (2010)
Karte

Etymologie

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Der Name stammt von den "Tunas", wie die Kakteen genannt werden, die in der Region sehr häufig anzutreffen sind.[1]

Geschichte

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Im Jahr 1946 wurde Jorge Lopes von der Staatsregierung zum Waldhüter ernannt und ließ sich in der Region nieder. In den frühen 1950er Jahren kamen Familien von Landbesetzern, Vertriebenen und Überlebenden des Porecatú-Aufstands (Revolta do Quebra Milho: 1951 niedergeschlagener Aufstand von Landbesetzern in Porecatu gegen die Vergabe des Lands an einen Großgrundbesitzer) in die Region und besetzten die vom Staat zur Verfügung gestellten freien Flächen. Ihnen folgten Familien aus anderen Ortschaften.

Tuneiras do Oeste wurde durch das Staatsgesetz Nr. 4245 vom 25. Juli 1960 in den Rang eines Munizips erhoben.[2]

Geografie

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Fläche und Lage

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Tuneiras do Oeste liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná) auf 23° 52′ 15″ südlicher Breite und 52° 52′ 33″ westlicher Länge. Es hat eine Fläche von 699 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 499 Metern.[4]

Vegetation

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Das Biom von Tuneiras do Oeste ist Mata Atlântica.[3]

In Tuneiras do Oeste herrscht gemäßigt-warmes Klima. Die meiste Zeit im Jahr ist mit erheblichem Niederschlag zu rechnen. Selbst im trockensten Monat fällt eine Menge Regen. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Es herrscht im Jahresdurchschnitt eine Temperatur von 22,2 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 1785 mm Niederschlag.[5]

Gewässer

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Der Rio dos Índios bildet die nordöstliche Grenze des Munizips. Er fließt nach Norden zum Ivaí. Der Teil des Munizips südlich der Estrada Boiadera wird über den Rio Goioeré zum Rio Piquirí hin entwässert.

Straßen

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Durch Tuneiras do Oeste verläuft die Estrada Boiadera (BR-487) von Icaraíma am Paraná nach Ipiranga nahe Ponta Grossa. Tuneiras do Oeste ist über die PR-323 mit Cianorte verbunden.

Nachbarmunizipien

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Tapejara Cianorte
Cruzeiro do Oeste  
Moreira Sales Araruna

Naturschutzgebiet

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Peroba

Tuneiras do Oeste teilt sich mit Cianorte das Naturschutzgebiet Reserva Biológica das Perobas. In ihm werden auf 87 km2 die Überreste der Floresta Estacional Semidecidual (jahreszeitlicher sommergrüner Wald) mit ihrer Tierwelt geschützt. Es bietet auch Möglichkeiten für wissenschaftliche Studien und gezielte Umweltbildungsaktivitäten. Perobas sind bis zu 20 bis 30 Meter hochwachsende immergrüne Bäume aus der Familie der Hundsgiftgewächse, deren Hartholz sich als Bauholz eignet. Neusiedler der ersten Generation der Neusiedler verwendeten es für die Errichtung ihrer Gebäude.

Stadtverwaltung

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Bürgermeister: Taketoshi Sakurada, PL (2021–2024)[6]

Demografie

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Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner Stadt Land
1960
1970 19.838 13 % 87 %
1980 12.290 27 % 73 %
1991 11.460 41 % 59 %
2000 9.013 57 % 43 %
2010 8.695 69 % 31 %
2021 8.502

Quelle: IBGE (2011)[7]

Ethnische Zusammensetzung

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Gruppe * 1991 2000 2010
Weiße 54,7 % 57,5 % 59,8 % wer sich als weiß erklärt
Schwarze 4,5 % 3,1 % 3,2 % wer sich als schwarz erklärt
Gelbe 0,6 % 0,4 % 0,4 % Personen fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc.
Braune 40,2 % 38,8 % 36,6 % wer sich als braun erklärt oder wer sich mit einer Mischung von zwei oder mehr der fünf Gruppen identifiziert
Indigene 0,0 % 0,0 % 0,0 % wer sich als Ureinwohner oder Indio erklärt
ohne Angabe 0,0 % 0,2 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %

*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen seit 1991 ausschließlich diese fünf Gruppen. Die Gruppenzugehörigkeit wird bei der Befragung vom Einwohner selbst festgelegt. Das IBGE verzichtet bewusst auf Erläuterungen.[8]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[9]

Wirtschaft

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Der Sojaanbau entwickelt sich zum wichtigsten Wirtschaftszweig der Region. Eine weitere wichtige Nutzpflanze ist das Zuckerrohr. Es hat jedoch aufgrund des Projekts Arenito Nova Fronteira im Jahr 1999 zur Förderung der Mechanisierung und der Bildung von Plantagen seine Stellung als wichtigstes Produkt verloren. Hinzu kommt die Viehwirtschaft mit mehreren Hundert Betrieben. Das Gewerbe spielt keine wesentliche Rolle, es gibt einige kleinere Betriebe der Bekleidungs- und Lederwarenherstellung sowie Seidenspinnerien.[2]

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Commons: Tuneiras do Oeste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Conheça Tuneiras do Oeste. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Tuneiras do Oeste, abgerufen am 17. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. a b História Tuneiras do Oeste PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 13. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b Panorama Tuneiras do Oeste PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 16. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 3. November 2021.
  5. Klima Tuneiras do Oeste: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Tuneiras do Oeste. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 13. November 2021.
  6. Panorama Tuneiras do Oeste. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 13. November 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 20. Juni 2021]).
  8. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  9. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Tuneiras do Oeste und Cor ou raça).