Die uigurische Literatur ist die Literatur der Uiguren, die vor allem im Gebiet des heutigen Xinjiang, in geringerem Umfang auch in Kasachstan in der mit dem Usbekischen verwandten (neu-)uigurischen Sprache verfasst wurde. Sie bedient sich seit der Islamisierung der (persisch-)arabischen (in Xinjiang), später auch der kyrillischen Schrift (in Kasachstan), heute teils auch der lateinischen Schrift (in der Diaspora). Den Begriff der Uiguren verwendet das Volk als Selbstbezeichnung erst seit ca. 1920; vorher wurden die Einwohner als Türkmeni, später als Turkestani bezeichnet.

In Xinjiang stehen die traditionelle uigurische Dichtung vor allem durch den Zwang zur Verwendung der chinesischen Schrift vor ihrer Auslöschung.

Frühe buddhistische Literatur auf dem Gebiet der Uiguren

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Weltkarte des Gelehrten Mahmūd al-Kāschgharī (11. Jahrhundert). Im Zentrum befindet sich Balasagun, die Hauptstadt der Karachaniden im heutigen Kirgisistan

Das Alt-Uigurische ist kein direkter Vorläufer des heutigen Uigurischen. Es war die alttürkische Sprache einer buddhistischen, später manichäischen Hochkultur der Uiguren vom 8./9. bis zum 13./14. Jahrhundert, die zahlreiche schriftliche Quellen in Orchon-Runen, welche erst 1893 entziffert wurden, sowie in Brahmi-Schrift hinterließ.[1] Bei diesen Texten handelte es sich um Übersetzungen aus dem Tocharischen, Chinesischen, Tibetischen und später aus dem Sanskrit. Evtl. basieren frühe Übersetzungen auch auf sogdischen Texten.[2] Der buddhistischen Periode entstammt vor allem die Jataka-Dichtung mit Erzählungen aus dem Leben Buddhas[3] sowie das Goldglanz-Sutra, ein Mahayana-Sutra. Die uigurische Literatursprache der frühesten Zeit hat sich bis zur Mongolenherrschaft erhalten.

Karachanidische Phase

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Öorträt Yusup Balasagunis auf einer kirgisischen Banknote

Nach der Islamisierung im 10. Jahrhundert entwickelte sich Kashgar unter den Karachaniden zu einem wichtigen kulturellen Zentrum, das in einer engen und fruchtbaren Verbindung zu Persien stand.[4] Hier wirkten große Wissenschaftler und Gelehrte, vor allem Yusup Khass Hajip aus Balasagun (Yusuf Balasaguni, 1018/19–1077/85) und Mahmūd al-Kāschgharī (1005–1102), die Gesellschaft, Kultur, Gebräuche und Sprachen der Turkvölker in mitteltürkischer Sprache beschrieben.[5]

Mahmūd al-Kāschgharī verfasste ein bedeutendes Wörterbuch der Turksprachen (Divan lugat at-turk), das eine wichtige Quelle zur Folklore Zentralasiens darstellt und für die arabischen Bündnispartner bestimmt war. Er verteidigte die Reinheit der türkischen Sprache gegen externe Einflüsse. Der Wesir, Theologe und Philosoph Yusuf Balasaguni war Urheber des Lehrgedichts Kutadgu Bilig (Gesegnetes Wissen, ca. 1069), das mit der Schöpfungsgeschichte beginnt und aus dem man viele Informationen zu den sozialen Beziehungen und Normen der Turkvölker entnehmen kann. Er sah sich darin selbst als Begründer der türkischsprachigen Literatur und wird insbesondere in Kirgisistan[6] und Usbekistan verehrt. Seine Grabstätte in Kashgar wurde während der chinesischen Kulturrevolution zerstört und in der Tauwetterperiode nach dem Tod Mao Zedongs wieder errichtet.

Literatur in tschagataischer Sprache

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Alexander der Große jagt eine Ente. Seite aus dem Divan-i Nawāʾi (Gesammelte Gedichte des Nawāʾi). Manuskript Täbris 1526.

Unter der Herrschaft der Mongolen verbreitete sich seit 1400 die osttürkische, später als Tschagataisch bezeichnete Sprache, eine Vorläuferin der heutigen uigurischen und usbekischen Sprache, die als Verkehrssprache und klassische Literatursprache in ganz Zentralasien gebräuchlich war. Sie stellte eine Weiterentwicklung der karachanidischen Sprache dar und wurde mit einem arabischen Alphabet mit Vokalzeichen geschrieben. Ihr stand neben dem türkischen Wortschatz der gesamte Formenschatz der persischen, daneben auch der arabischen Literatur zur Verfügung.

Ein Höhepunkt der tschagataischen Dichtung bildet die Hamse (Chamza) des in Herat lebenden Uiguren Mir ʿAli Schir Nawāʾi, der einer Volkssängerfamilie entstammte. Es handelt sich um fünf Geschichten, die aus insgesamt 50.000 Versen bestehen. Daneben verfasste er viele Prosawerke, darunter Abhandlungen über die Dichtkunst.[7] Seine Werke waren im gesamten turksprachigen und iranischen Raum verbreitet.

Nach dem inneren Verfall der Khanate Turkestans lebte das kulturelle tschagataische Erbe im Khanat Qoʻqon (Kokand) im heutigen Usbekistan fort.[8]

Uigurische Literatur bis 1920

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Seit dem 17. Jahrhundert sind schriftliche Werke von Dichtern im so genannten „uigurischen Türkisch“ (Uygur Türkçesi, auch Turki) im heutigen Siedlungsgebiet der Uiguren nachgewiesen. Zunächst wurden vor allem religiöse Texte wie das Tadhkirah i Khwajagan aus dem Persischen ins Uigurische übersetzt; unter dem Einfluss der persischen Mystik entstanden aber auch neue religiöse Dichtungen, die als Manuskripte an den Höfen der Khane verwahrt wurden. Zu diesen uigurischen Dichtern gehören Muhammad Sadiq Zalili (ca. 1674–1723) und Khoja Jahan Arshi, die auch in persischer Sprache dichteten.[9]

Um die Mitte des 18. Jahrhunderts endete die Mongolenherrschaft; die gesamte Region gelangte unter chinesische Herrschaft. Damit nahm die Bedeutung der persischen Sprache ab. Neben den schriftlich überlieferten religiösen Texten, Landesbeschreibungen, Gedichten und Übersetzungen aus dem Persischen waren die volkstümlichen uigurischen Texte ausschließlich in mündlicher Form überliefert worden, oft in Verbindung mit Musik, Tanz und Theaterdarbietungen. Abdurrahim Nizari (1770–1850) gilt als wichtiger Dichter dieser neuen Epoche. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts machen sich infolge der russischen Expansion in der Region Ost-Turkestan zunehmend Einflüsse der russischen Romantik und des Realismus bemerkbar. Zwischen den Uiguren im Russischen Reich und in China bestanden auch in der Folgezeit zahlreiche kulturelle Verbindungen, was zu einer Hybridkultur führte, die in ihrem westlichen Bereich von Russland beeinflusst war, während sie im Osten eine starke Resilienz gegen chinesische Einflüsse entwickelte und ihre uigurische Identität stärker bewahrte.

Der letzte Repräsentant der klassischen Dichtung war Bilal Nazım (1825–1900). Er verfasste Gedichte in klassischer Form Ghasele mit gereimten Suffixen, aber auch realistische Prosa (Gazat Der Mülk-i Çin), in der sich die uigurische Gesellschaft spiegelt, sowie u. a. eine Biographie der Sängerin Nazugum (Nazugum'un Kıssası).[10] Auch als Musiker trat Bilal Nazim hervor. Sein Bericht Kitab-gazat-dar Chin beschreibt den Aufstand der Uiguren gegen die Chinesen 1864–1867.[11] In den 1920er Jahren wurde in der Sowjetunion das Tschagataische offiziell abgeschafft; die lokalen Dialekte wie das Uigurische stiegen zu Literatursprachen auf, die zunächst das lateinische Alphabet benutzten, bis im Zuge der Russifizierungspolitik das kyrillische Alphabet eingeführt wurde.

Angesichts der Randlage und der sozialen Situation der teilweise verarmten Region konnte sich in der Folge keine vollprofessionelle Literatenklasse entwickeln konnte. Dennoch fanden semiprofessionelle Texte immer wieder Verbreitung auf beiden Seiten der Grenze.[12] Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurden die ersten uigurischen Texte und Zeitungen in der Region gedruckt. Die einzige Druckerei im südlichen Xinjiang, die Texte in arabischer Schrift auf modernen Maschinen drucken konnte, war die der schwedischen Missionsanstalt in Kashgar, die von 1912 bis 1938 existierte. Die dort gedruckten sogenannten Kashgar Prints gehören heute zu den wichtigen historischen und literarischen Quellen.[13]

Neu-Uigurische Literatur

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Das Ethnonym „Uiguren“ für die heutige Bevölkerungsgruppe wurde erstmals 1921 in Taschkent verwendet und seit den 1930er Jahren in Xinjiang gebraucht.[14]

Sowjetunion und Kasachstan

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Von 1926 bis 1937 wurde in der Sowjetunion ein lateinisches Alphabet für die uigurische Sprache verwendet. In den 1930er und 1940er Jahren verstanden sich die uigurischen Intellektuellen an der Grenze zu China als Keimzelle einer künftigen vereinten uigurischen Kultur und verbanden diese transkulturelle Idee mit der Vorstellung der Modernisierung ganz Zentralasiens. Die Sowjetunion versuchte in der Folge, massiven Einfluss auf Xinjiang auszuüben, und wurde dabei von vielen Intellektuellen unterstützt. Ziya Samedi (1914–2000) ging 1930 aus der Sowjetunion nach Xinjiang und kritisierte dort in seinem Roman Der blutige Berg die Repressionspolitik der Guomindang gegenüber den Uiguren. Diese führte in den 1930er Jahren zum uigurischen Aufstand, zum Einmarsch sowjetischer Truppen und zur Einsetzung einer sozialistischen Regierung. Nach deren Zerschlagung flohen viele uigurische Intellektuelle in die Sowjetunion, insbesondere nach Kasachstan.[15]

Zwar wurden Ende der 1930er Jahre mehrere uigurische Autoren Opfer der stalinistischen Repression. Dennoch fanden nach dem Zweiten Weltkrieg insbesondere die Werke von Puschkin und Gorki einen starken Widerhall bei den uigurischen Schriftstellern, die in der Sowjetunion lebten. Dazu zählen Lutfula Mutalip (Mutellip, 1922–1945) und Hizmet Abdullin (1925–1986). Hizmet Abdullin, geboren in Kasachstan, war als Übersetzer russischer Literatur tätig, ehe er in den 1950er Jahren selbst literarisch tätig wurde. Er reflektierte dabei immer wieder das Thema „Freiheit“ und ihren Missbrauch. Von der klassischen Tradition beeinflusste Naturlyrik im klassischen Stil verfasste Hezim Iskanderow (1906–1970) unter dem Pseudonym Tetik.[11]

Samedi war lange Zeit in China in Haft, kämpfte dann auf der Seite der zeitweise von der Sowjetunion unterstützten separatistischen Republik Ostturkestan (1944–1949) und übernahm nach deren Auflösung politische Ämter in der kommunistischen Regierung Xinjiangs. 1958 beschuldigte man ihn des Separatismus und verurteilte ihn erneut zu mehreren Jahren Lagerhaft. Er floh in die Sowjetunion, wo er 1980 den kasachischen Literaturpreis erhielt. In seinem Werk Maimhan erzählt er vom Kampfe uigurischer Bauern gegen eine ungerechte Obrigkeit.[11]

Xinjiang

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Abdurehim Ötkür (1923–1995) war der wichtigste uigurische Poet in Xinjiang. Lange Zeit litt er unter der Repression, die bald ayurt nach der Machtübernahme der Kommunisten 1949 einsetzte. Bis etwa 1968 konnte er nicht publizieren. In den 1990er Jahren schrieb der Autor den Roman Uyanan Zemin über die Aufstände in Ostturkestan in den 1930er Jahren und die Gründung und den Zusammenbruch der ersten Republik der Islamischen Republik Ostturkestan.

Zordun Sabir (1937–1998) war ein uigurischer Autor, dessen Trilogie Anayurt („Heimatland“) in Urumchi erschien. Der letzte Band kam aus politischen Gründen jedoch in Kasachstan heraus. Memtimin Hoshur (* 1944) wurde über Xinjiang hinaus bekannt, vor allem durch seine Sozialsatiren. Sein Roman Qum Basqan Sheher („Stadt unter der Wüste“) gilt als sein Meisterwerk und wurde in viele Sprachen übersetzt.[11]

Etwa seit 2010 nahm die Repression gegen die islamisch-uigurische Kultur und ihre Träger in Xinjiang erneut stark zu. Nurmemet Yasin (ca. 1977–2011?) wurde 2005 als Separatist wegen einer Gedichtsammlung kritisiert, in der er in Form einer Allegorie die Diktatur kritisiert. Er starb in Haft.[16] Der Lyriker, Erzähler und Romanautor Perhat Tunsun (* 1969) stieß mit seinem Roman Die Kunst des Selbstmords auf massive Kritik konservativer Moslems, wobei es zu Bücherverbrennungen kam. Seit ca. 2018 ist er vermutlich in Haft, 2022 erhielt er in Abwesenheit den Tucholsky-Preis des schwedischen Sektion des P.E.N.-Clubs.[17] Auch der Schriftsteller Abdukadir Jalalidin ist nach der Verhaftungswelle von 2018 verschollen.[18]

Die uigurische Sprache wird mittlerweile radikal von nicht-chinesischen Einflüssen „gesäubert“. Zudem kann man (auch aufgrund chinesischer Regierungsdokumente) von einer Kampagne der „Verhinderung der Weitergabe von religiösen Bräuchen, Tradition, Kultur und Sprache zwischen den Generationen“ sprechen.[19]

Um 2020 steht die uigurische Dichtung in Xinjiang vor ihrer Auslöschung, vor allem durch den Zwang zur Verwendung der chinesischen Sprache und Schrift.[20] Sie lebt fort in der Diaspora, etwa in den Gedichten von Muhemmet Baghrash (* 1962) und Bughda Abdulla, sowie in Kasachstan.

Ein von der Fritz-Thyssen-Stiftung geförderte Projekt der Universität Gießen soll die gesamte uigurische Literatur an Xinjiang von der Tauwetterperiode 1980 bis zur erneuten Verfolgung um 2017 dokumentieren.[21]

Literatur

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  • K. H. Menges, fortgeführt von Sigrid Kleinmichel: Die turksprachigen Literaturen außerhalb der Türkei. In: Kindlers neues Literatur-Lexikon, Bd. 20, München 1996, S. 602–626.
  • Peter Zieme: Buddhistische Stabreimdichtungen der Uiguren. Schriften zur Geschichte und Kultur des Alten Orients, 13, Band 13. De Gruyter, 1986. Reprint 2022.
  • Peter Zieme: Religion und Gesellschaft im Uigurischen Königreich von Qočo. Springer, 1992.
  • Michael Reinhard Heß: In schweren Tagen. Texte und Quellen zu den Uiguren Kasachstans. Harrassowitz, Wiesbaden 2019.
  • Munawwar Abdulla u. a. (Hrsg.): Under the Mulberry Tree – A Contemporary Uyghur Anthology, Vol. 1, 2022 (Online-Anthologie uigurischer Autoren in der Diaspora)
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Einzelnachweise

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  1. Yukiyo Kasai: Die altuigurischen Fragmente mit Brāhmī-Elementen (=Berliner Turfantexte 38). Brepols Publishers, Turnhout 2017.
  2. Peter Zieme 1992, S. 16 ff.
  3. Peter Zieme 1986.
  4. Menges 1996, S. 603.
  5. Uigurische Literatur auf uigurkultur.com
  6. Kyrgyzstan: Medievak Philosopher reclaimed National Hero auf eurasianet.org, 12. Oktober 2016
  7. Menges 1996, S. 605.
  8. Menges 1996, S. 606.
  9. David Brophy: A Lingua Franca in Decline? The Place of Persian in Qing China. In: (Hrsg.): The Persianate World: The Frontiers of a Eurasian Lingua Franca. Univ. of California Press, 2019, S. 175–192.
  10. Menges 1996, S. 609.
  11. a b c d Wer sind die Uiguren? Abgerufen am 11. Februar 2022 (deutsch).
  12. Ildikó Bellér-Hann, M. Cristina Cesàro, Joanne Smith Finley: Situating the Uyghurs Between China and Central Asia. Routledge, 2016, Teil 2.
  13. Prints from the Swedish Mission in Kashgar auf jarringcollection.se
  14. Ralf Elger (Hrsg.): Kleines Islam-Lexikon: Geschichte, Alltag, Kultur. Beck, München, 4. Auflage 2006, S. 334 f.
  15. Joshua L. Freeman: Print and Power in the Communist Borderlands: The Rise of Uyghur National Culture. Doctoral dissertation, Harvard University, Graduate School of Arts & Science, 2019.
  16. Die Wilde Taube auf novastan.org
  17. Perhat Tursun receives the Tucholsky Prize 2022 auf svenskapen.se (schwedisch)
  18. Liste verfolgter Autoren auf shahit.biz
  19. Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages: Die Uiguren in Xinjiang im Lichte der Völkermordkonvention. Deutscher Bundestag WD 2 – 3000 - 027/2021, S. 58 f.
  20. Lily Kuo: Poetry, the soul of Uighur culture, on verge of extinction in Xinjiang in: theguardian.com, 6. Dezember 2020
  21. Die uigurische Prosaliteratur in der VR China von der Reformära bis zur erneuten Repression auf fritz-thyssen-stiftung.de, abgerufen am 23. März 2024