Unterasbach (Oberasbach)
Unterasbach (fränkisch: „Aschbach“[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Oberasbach im mittelfränkischen Landkreis Fürth in Bayern.[3] Unterasbach liegt in der Gemarkung Oberasbach.[4]
Unterasbach Stadt Oberasbach
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Koordinaten: | 49° 25′ N, 10° 59′ O |
Höhe: | 307 m ü. NHN |
Einwohner: | 3672 (1. Jan. 2022)[1] |
Postleitzahl: | 90522 |
Vorwahl: | 0911 |
Geographie
BearbeitenDas Pfarrdorf bildet mit dem westlich gelegenen Oberasbach eine geschlossene Siedlung. Unmittelbar nördlich des Ortes fließt der Asbach, ein linker Zufluss der Rednitz. Im Osten grenzt das Naturschutzgebiet Hainberg an. Im Süden liegt das Flurgebiet Schanze. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Oberasbach (1,5 km westlich), nach Stein zur Bundesstraße 14 (2,5 km östlich), nach Oberweihersbuch (1,4 km südlich) und nach Kreutles (1,2 km nördlich). Der Ort hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim.[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1279 als „inferiori Asbach“ erstmals urkundlich erwähnt, als Eberhardus de Hertingsberg dem Nürnberger Klarissenkloster u. a. Güter in diesem Ort schenkte. 1373 wurde der Ort „Nydern Aspach“ genannt. Der Ortsname leitet sich vom Gewässernamen Asbach ab, dessen Bestimmungswort „aspe“ (=Espe) ist.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Unterasbach 9 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Landpflegamt Nürnberg. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (1 Hof), die Reichsstadt Nürnberg: Landesalmosenamt (1 Gut), St.-Klara-Klosteramt (2 Halbhöfe), Spitalamt (1 Viertelhof), Schlüsselfelder-Stiftung (1 Gut), die Nürnberger Eigenherren von Kreß (1 Hof), von Löffelholz (1 Gut) und die Pfarrei Röthenbach bei St. Wolfgang (1 Hof).[6]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Unterasbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Oberasbach zugeordnet. Es gehörte auch der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Oberasbach an. 1 Anwesen unterstand in freiwilliger Gerichtsbarkeit von 1823 bis 1835 dem Patrimonialgericht Nemsdorf, 1 Anwesen von 1818 bis 1830 dem Patrimonialgericht Neunhof, 1 Anwesen bis 1812 dem Patrimonialgericht von Volckamer und 1 Anwesen bis 1813 dem Patrimonialgericht von Löffelholz.[7]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Jahnstraße 77: Wohnstallhaus
- Jahnstraße 79: Wohnstallhaus
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2022 |
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Einwohner | 54 | 83 | 89 | 79 | 81 | 74 | 130 | 734 | 2586 | 1689 | 3087 | 3672 |
Häuser[8] | 13 | 18 | 14 | 16 | 22 | 114 | 346 | 726 | ||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Rochus (Zirndorf) gepfarrt,[6] aktuell ist die Pfarrei St. Stephanus in Unterasbach zuständig. Die Katholiken sind nach St. Johannes in Oberasbach gepfarrt.[20]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Aspach, das Obere und Untere. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 481 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Unterasbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 931 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 161.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 178 (Digitalisat). Ebd. S. 231 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Aspach-Unter. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 315 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 8–9.
Weblinks
Bearbeiten- Unterasbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Unterasbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Unterasbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Landkreis Fürth – Nahverkehrsplan 2023. (PDF; 10,7 MB) In: vgn.de. Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, S. 64, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ a b W. Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth, S. 8f.
- ↑ Gemeinde Oberasbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 178.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 231.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 93 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 208 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1028, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1193, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1123 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1229 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 781 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 337 (Digitalisat).
- ↑ Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 13. Juli 2023.