Urokinase

Protein in Homo sapiens

Urokinase oder Urokinase-Typ Plasminogen Aktivator (kurz uPA) ist ein Enzym aus der Gruppe der Peptidasen (auch Proteasen), das zur Behandlung des Herzinfarktes, der Lungenembolie und sonstiger thrombotischer Gefäßverschlüsse sowie zur Therapie und Prophylaxe thrombotischer Katheterverschlüsse eingesetzt wird.

Urokinase

Vorhandene Strukturdaten: siehe UniProt P00749

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 411 Aminosäuren
Sekundär- bis Quartärstruktur Heterodimer A+B
Bezeichner
Gen-Name
Externe IDs
Arzneistoffangaben
ATC-Code B01AD04
DrugBank
Wirkstoffklasse Fibrinolytikum
Enzymklassifikation
EC, Kategorie
MEROPS
Substrat Arg-+-Val in Plasminogen
Produkte Plasmin
Vorkommen
Homologie-Familie Trypsin
Übergeordnetes Taxon Lebewesen

Urokinase wurde erstmals in menschlichem Urin entdeckt und als Protease beschrieben. Physiologisch zirkuliert es im Blutstrom und setzt Plasminogen zu Plasmin um, welches eine Serinproteinase ist, die diverse Proteine im Plasma und insbesondere Fibrin-Gerinnsel auflöst. Dieser Vorgang wird als Fibrinolyse bezeichnet und die Wirksamkeit von Urokinase als Medikament beruht auf diesem Mechanismus. Urokinase wird durch die Plasminogen-Aktivator-Inhibitoren PAI-1 und PAI-2 inhibiert.

Man stellte fest, dass die Expression von Urokinase und PAI-1 in verschiedenen Krebserkrankungen signifikant erhöht ist und so als prognostischer Marker dienen kann.

Seine Wirkung kann durch Gabe von Tranexamsäure aufgehoben werden.

Urokinase-Rezeptor

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Wenn Urokinase an seinen zellulären Rezeptor, den per Glycosylphosphatidylinositol-Anker (GPI-Anker) an der Zellmembran befestigten Urokinase-Rezeptor (uPAR) gebunden ist, ist seine proteolytische Aktivität stark erhöht. Außerdem werden durch die Bindung von Urokinase an den uPAR mitotische Signalwege der Zelle aktiviert und die zelluläre Migration erhöht. Diese Prozesse sind unabhängig von der proteolytischen Aktivität der Urokinase.

Indikationen

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Urokinase ist in Deutschland zugelassen für den Einsatz bei

  • Peripherer arterieller Thrombose
  • akuter und subakuter Thrombose tiefer Venen
  • akuten diagnostisch gesicherten Lungenembolie, insbesondere bei instabilen hämodynamischen Verhältnissen
  • thrombosiertem arteriovenösem Shunt
  • zur Prophylaxe infektiöser und thrombotischer Komplikationen zentralvenöser Katheter
  • Wiederherstellung der Durchgängigkeit thrombotisch verschlossener zentralvenöser Katheter, einschließlich Hämodialysekatheter.[1]

Handelsnamen

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Urokinase ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter dem Namen Urokinase HS medac in fünf Wirkstärken (10.000/ 50.000/ 100.000/ 250.000/ 500.000 I.E.) zugelassen, allerdings seit geraumer Zeit nicht lieferbar[2].

Einzelnachweise

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  1. Medac: https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/prod-cerebro-ifap/media_all/47017.pdf (PDF; 66 kB)
  2. Lieferausfall Urokinase. Abgerufen am 28. Januar 2020.