Vörstetten
Vörstetten ist eine Gemeinde im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg und liegt wenige Kilometer nördlich von Freiburg im Breisgau.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 4′ N, 7° 51′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Emmendingen | |
Höhe: | 220 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,88 km2 | |
Einwohner: | 3181 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 404 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 79279, 79277 | |
Vorwahl: | 07666 | |
Kfz-Kennzeichen: | EM | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 16 045 | |
LOCODE: | DE 77E | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Freiburger Straße 2 79279 Vörstetten | |
Website: | www.voerstetten.de | |
Bürgermeister: | Lars Brügner | |
Lage der Gemeinde Vörstetten im Landkreis Emmendingen | ||
Geographie
BearbeitenGemeindegliederung
BearbeitenZur Gemeinde Vörstetten gehören das Dorf Vörstetten und der Weiler Schupfholz, der etwa zwei Kilometer nordwestlich von Vörstetten in der Nähe der Nachbarorte Reute und Holzhausen liegt, etwa drei Kilometer von der A5-Ausfahrt Freiburg-Nord entfernt. Im Gemeindegebiet von Vörstetten liegen die abgegangenen Ortschaften Sulzhof und Thiermondingen.[2]
Geschichte
BearbeitenArchäologische Befunde weisen eine Besiedelung der heutigen Gemarkung Vörstetten bereits für die Zeit vor 7000 Jahren nach. Die erste urkundliche Erwähnung als Verstat stammt aus dem Jahr 993.[3]
Zwischen 1111 und 1179 sind die ortsadeligen Herren von Vörstetten belegt, die Ministerialen der Zähringer waren. Grundbesitz im Ort hatten außerdem die Herren von Schwarzenberg und die Herren von Falkenstein.[4] Im Jahr 1405 wurde Vörstetten Teil der Markgrafschaft Baden-Hachberg.[5]
Eine Blütezeit erlebte Vörstetten im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert. Davon zeugen noch zahlreiche gut erhaltene Fachwerkhäuser aus dieser Zeit. Dennoch gab es in dieser Zeit auch zwei Auswandererbewegungen: Im 18. Jahrhundert war das Ziel von etwa 50 Personen Siebenbürgen und das Banat; im 19. Jahrhundert suchten etwa 350 Personen aus Vörstetten den Weg nach Amerika.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDie Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 71,6 % (2019: 68,9 %) zu folgendem Ergebnis:[6]
Partei / Liste | Stimmenanteil | G/V %p | Sitze | G/V |
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FWG | 44,4 % | + 0,6 | 5 | ± 0 |
SPD | 29,4 % | − 6,0 | 4 | ± 0 |
CDU | 26,1 % | + 5,3 | 3 | ± 0 |
Bürgermeister
Bearbeiten
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Verwaltung
Bearbeiten1972 schlossen sich die Gemeinden Vörstetten und Denzlingen zu einem Verwaltungsverband zusammen, dem zwei Jahre später auch die benachbarte Gemeinde Reute beitrat. Der Verband erledigt für seine Mitgliedsgemeinden Verwaltungsaufgaben. Er ist unter anderem der Schulträger für alle Schulen im Verbandsgebiet und unterhält einen gemeinsamen Bauhof.
Wappen
BearbeitenDie Blasonierung des Wappens von Vörstetten lautet: In gespaltenem Schild vorne in Gold (Gelb) ein roter Schrägbalken, hinten in Blau ein steigender goldener (gelber) Krebs neben einem pfahlweis gestellten (silbernen) weißen Pflugmesser.
Das Wappen wurde für die Zeit von 1613 bis 1779 auch als Siegelstempel nachgewiesen.
Die rechte (vordere) Hälfte des gespaltenen Schildes zitiert das badische Wappen, das alle ehemals zur Markgrafschaft Baden-Hachberg gehörenden Gemeinden führen.
Die linke (hintere) Hälfte des Wappens ist der individuelle Wappenteil der Ortschaft Vörstetten. Der Flusskrebs verweist auf die Krebse, die es früher in größerer Menge in den örtlichen Gewässern Schobbach, Mühlbach, Futterholzbach, Riemenbach und Rossschwämmebächle gab. Der Krebs ist der älteste Teil des Wappens. Bereits die Herrschaft der Tiefburg im 12./13. Jahrhundert führte den Krebs als Wappentier. Davon dürfte er in das Gemeindewappen übernommen worden sein. Heraldisch bedeutet der Krebs Wehrhaftigkeit und Wendigkeit.
Die Farben blau und gelb finden sich häufig in örtlichen Vereinsfarben oder bei örtlichen Festlichkeiten wieder.
Gemeindepartnerschaften
BearbeitenVörstetten ist mit den französischen Gemeinden L’Étrat und La Tour-en-Jarez im Département Loire verschwistert.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenAnsässige Unternehmen
Bearbeiten- Bolz GmbH, Holzverarbeitung
- Hegemann GmbH, Entwicklung und Produktion von Industrieelektronik mit Schwerpunkten Mikroprozessor-Technik und unterstützte Leistungselektronik
Bildung
BearbeitenVörstetten verfügt über vier gemeindeeigene Kindergärten, eine Grundschule und eine Bücherei mit Internetzugang. Bis zur Zurückstufung zur reinen Grundschule im Jahr 2014 war die Eichmattenschule im benachbarten Reute die zuständige Werkrealschule. Förderschule, Realschule und Gymnasium können im benachbarten Denzlingen, Gundelfingen, Freiburg und Emmendingen besucht werden.
Verkehr
BearbeitenFür den Schienenverkehr bieten der Bahnhof Denzlingen und der Haltepunkt Gundelfingen Anschluss, die jeweils ca. 4 km entfernt sind. Der Linienbus 201 bietet unter der Woche stündlichen Anschluss an Gundelfingen und Freiburg, Linienbus 202 unter der Woche stündlichen Anschluss an Denzlingen.
Seit März 2024 befindet sich in Vörstetten eine Station des Fahrradverleihsystems Frelo, die zunächst testweise für eine Dauer von zwei Jahren eingerichtet wurde.[7] Der Breisgau-Radweg von Herbolzheim nach Breisach führt vom Teninger Ortsteil Nimburg und Reute nach Vörstetten und weiter nach Freiburg. Der Ausbau des Radweges von Emmendingen nach Freiburg entlang der B 3 und ab Gundelfingen entlang der Badischen Hauptbahn zum Radschnellweg RS 6 unter Anschluss Vörstettens geplant.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenMuseen
Bearbeiten- Bäckereimuseum (bis 2017)
- Alamannen-Museum Vörstetten
Bauwerke
Bearbeiten- In Vörstetten fallen die etwa 70 gut erhaltenen und gepflegten Fachwerkhäuser aus der Zeit zwischen 1770 und 1825 auf, die ein besonders schönes Ortsbild ergeben. Mittelpunkt des Dorfes ist das im klassizistischen Stil erbaute Rathaus.
- Auch die Evangelische Kirche, die 1803 nach Plänen von Friedrich Weinbrenner erweitert wurde, steht mitten im Dorf. Sie enthält eine historische Orgel von Mathias Martin.
- Die katholische Kirche St. Maximilian Kolbe, ein Neubau aus dem Jahr 1997, wurde 2001 mit einem Preis für beispielhaftes Bauen der Architektenkammer Baden-Württemberg ausgezeichnet.[8]
Natur
BearbeitenSüdlich des Ortes liegt der Vörstetter Baggersee mit einer Größe von 3,1 ha und einer Tiefe von ca. 18 m. Er entstand mit dem Bau der Autobahn und dient dem Angelsportclub Vörstetten als Fischgewässer.[9]
Sport
BearbeitenDer größte Sportverein Vörstettens ist der 1956 gegründete Fußballverein VfR Vörstetten. Seit der Saison 2015/16 spielt die erste Herrenmannschaft des VfR Vörstetten in der Kreisliga B.
Sportanlagen in Vörstetten:
- Fußballplatz
- Mehrzweckhalle Heinz-Ritter-Halle (1975 erbaut[10])
- Volleyballfeld
- Basketballfeld
- Tennisplätze
- Tischtennisplatten
- Skateplatz
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Vörstetten feiert traditionell jedes ungerade Jahr das Gumbiswinkelfest, welches im Gumbiswinkel stattfindet und von den Vörstetter Vereinen ausgerichtet wird. Das 26. Gumbiswinkelfest fand auf Grund der Coronapandemie erst im Jahr 2022 statt. Der Musikverein veranstaltet in den Jahren ohne Gumbiswinkelfest das Rettichfest, welches seit 2012 in der Marchstraße stattfindet.
Weblinks
Bearbeiten- Gumbiswinkelfest: www.gumbiswinkelfescht.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 206–207
- ↑ Geschichte. voerstetten.de, abgerufen am 13. Juli 2020.
- ↑ Vörstetten – Altgemeinde~Teilort. leo-bw.de, abgerufen am 25. Juni 2019.
- ↑ III. Perspektiven: Das Beispiel der Niederungsburg Vörstetten. burgen.uni-freiburg.de, abgerufen am 25. Juni 2019.
- ↑ Gemeinde Vörstetten, Gemeinderatswahl 2024, Vorläufiges Ergebnis
- ↑ Markus Zimmermann: Frelo-Leihräder gibt es jetzt auch in Vörstetten. In: Badische Zeitung. 7. März 2024, abgerufen am 8. März 2024.
- ↑ Vörstetten – Evangelische Kirche – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. (deutsch).
- ↑ Homepage des ASC-Vörstetten e. V. – Der Vörstetter Baggersee. Abgerufen am 6. Dezember 2014.
- ↑ Heinz Ritter-Halle. voerstetten.de, abgerufen am 13. Juli 2020.