Valentiner ist der Name einer Familie, die ihren Ursprung in Flensburg hat, wo er im 16. Jahrhundert als Patronym gebildet wurde. Die Familie brachte zahlreiche Akademiker und Politiker hervor. Viele Familienmitglieder verbanden sich mit Mitgliedern anderer Patrizierfamilien.

Entstehung

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Der Familienname entstand, als sich Willem (1558–1607), ein Sohn des Valentin Pauls (1531–1593), Kaufmann und Ratsherr in Flensburg, und der Elsabe Willems Wynbarch (1527–1606), nach dem Vornamen seines Vaters mit Nachnamen „Valentiner“ nannte. Seine Geschwister Ingeborg (1559–1616), Paul (1560–1625) und Anneke (1565–1643) nannten sich hingegen „Valentinsen“, was der nordischen Tradition entsprach.

Verbreitung

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Die vier Söhne von Willem Valentiner mit seiner Ehefrau Elsabe Pauls Paysen (1560–1644), Tochter d. Paul Boyes Paysen (um 1510–1587), Kaufmann und Ratsherr in Flensburg, und der Anna von Tzeven (1515–1580), behielten den Nachnamen Valentiner bei:

  1. Willem Valentiner (* um 1585)
  2. Paul Valentiner (um 1590–1660) ⚭ Metta Holst (um 1610–1672)
  3. Valentin Valentiner (1595–1672) ⚭ Gertrud Hoe (1608–1693)
  4. Jürgen Valentiner (1599–1673) ⚭ Brigitta Hoe (1605–1655)

Personen

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Der Propst Valentin Valentiner (1686–1729) war u. a. der Vorfahr von Christian August Valentiner (1724–1813), Pastor und ab 1786 Propst der Grafschaft Rantzau. Zu dessen Kindern gehören:

Ein anderer Ast stammt von dem Oberförster und Kanzleirat Heinrich Christian Valentiner (1722–1782). Zu seinen Nachfahren gehören unter anderem:

Literatur

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  • Ernst Theodor Valentiner: Anmerkungen zur genealogischen Tabelle über die gesammte Valentiner’sche Familie. 1847.
  • Theodor und Louise Valentiner: Stamtavle over Familien Valentiner. 1888.
  • Emil Bruhn: Die Familie der Valentiner. In: Die Heimat. Bd. 36 (1926), Nr. 2, Februar 1926, S. 25–30 (Digitalisat).
  • Emil Bruhn: Die letzten Ausläufer der Familie Valentiner. In: Die Heimat. Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck und dem Fürstentum Lübeck. Bd. 36 (1926), Nr. 10, Oktober 1926, S. 238–241 (Digitalisat).
  • Albert Fabritius: Valentiner. In: Povl Engelstoft, Svend Dahl: (Hrsg.): Dansk biografisk leksikon. Begründet von Carl Frederik Bricka. 2. Auflage. Band 25: Vahl–Willemoes. J. H. Schultz, Kopenhagen 1943, S. 49–51 (dänisch, rosekamp.dk [PDF]).
  • Knud Gether: Middelalder-familier i Flensborg og Nordfrisland og deres efterkommere i Danmark, Tyskland og Norge. Et bidrag til Sønderjyllands personalhistorie., Dansk Historisk Håndbogsforlag, Lyngby, Danmark, 1987
  • Hans H. Worsøe: Valentiner. In: Svend Cedergreen Bech, Svend Dahl (Hrsg.): Dansk biografisk leksikon. Begründet von Carl Frederik Bricka, fortgesetzt von Povl Engelstoft. 3. Auflage. Band 15: Treschow–Wold. Gyldendal, Kopenhagen 1984, ISBN 87-01-77513-8 (dänisch, biografiskleksikon.lex.dk).