Krempe (Steinburg)

Gemeinde im Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein
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Krempe (niederdeutsch Kremp) ist eine Stadt im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein. Sie ist ein ländlicher Zentralort in der Kremper Marsch und zugleich Verwaltungssitz des Amtes Krempermarsch. Buntenhof liegt im Gemeindegebiet.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Krempe (Steinburg)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Krempe hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 50′ N, 9° 29′ OKoordinaten: 53° 50′ N, 9° 29′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Steinburg
Amt: Krempermarsch
Höhe: -1 m ü. NHN
Fläche: 3,38 km2
Einwohner: 2429 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 719 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25361
Vorwahl: 04824
Kfz-Kennzeichen: IZ
Gemeindeschlüssel: 01 0 61 055
Adresse der Amtsverwaltung: Birkenweg 29
25361 Krempe
Website: www.krempe.de
Bürgermeister: Volker Haack (BGK)
Lage der Stadt Krempe im Kreis Steinburg
KarteAasbüttelAasbüttelAebtissinwischAgethorstAltenmoorAuuferBahrenflethBeidenflethBekdorfBekmündeBesdorfBlomesche WildnisBokelrehmBokelrehmBokhorstBorsflethBreitenbergBreitenburgBreitenburgBreitenburgBrokdorfBrokstedtBüttelChristinenthalDägelingDammflethDrageEcklakElskopEngelbrechtsche WildnisFitzbekGlückstadtGrevenkopGribbohmHadenfeldHeiligenstedtenHeiligenstedtenerkampHennstedtHerzhornHingstheideHodorfHohenaspeHohenfeldeHohenlockstedtHolstenniendorfHorst (Holstein)HujeItzehoeKaaksKaisborstelKellinghusenKiebitzreiheKleveKollmarKollmoorKrempdorfKrempeKremperheideKrempermoorKronsmoorKrummendiekKudenseeLägerdorfLandrechtLandscheideLockstedtLohbarbekLooftMehlbekMoordiekMoorhusenMühlenbarbekMünsterdorfNeuenbrookNeuendorf b. ElmshornNeuendorf-SachsenbandeNienbüttelNortorfNuttelnOelixdorfOeschebüttelOldenborstelOldendorfOttenbüttelPeissenPöschendorfPoyenbergPulsQuarnstedtRadeReherRethwischRosdorfSankt MargarethenSarlhusenSchenefeldSchlotfeldSilzenSommerlandStördorfStörkathenSüderauVaaleVaalermoorWackenWarringholzWestermoorWewelsflethWiedenborstelWillenscharenWilsterWinseldorfWittenbergenWristWulfsmoor
Karte

Geografie

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Das Gemeindegebiet erstreckt sich zentral in der Kremper Marsch an der (historisch schiffbaren) Kremper Au, einem Nebenfluss der Stör.

Nachbargemeinden

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An Krempe grenzen direkt die nachfolgenden Gemeinden:

Bahrenfleth Neuenbrook
Borsfleth   Grevenkop
Krempdorf Elskop Süderau

Geschichte

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Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt
 
„Crempe“ 1645 im Atlas Maior von Willem Blaeu
 
Stadtplan von Krempe in der Neuen Landesbeschreibung von Danckwerth und Mejer (1652)
 
Krempe 1588

Krempe wurde bereits früh besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung Krempes findet sich in einer Schenkungsurkunde des Ritters Heinrichs II. von Barmstede zur Gründung des Klosters Uetersen aus dem Jahre 1234. Die Verleihung der Stadtrechte geschah auf Betreiben der Ritter von Barmstede. Seit dem Jahr 1361 war westlich vor der Stadt ein Siechenhaus für Leprakranke nachweisbar.[3] An der Entwässerung der Stadt waren holländische Siedler beteiligt, welcher der Stadt im Mittelalter zu einem festen Untergrund verhalfen. Ab 1535 wurde Krempe durch den dänischen König Christian III. zum Schutz der holsteinischen Elbmarschen stark befestigt.[4] Ab 1595 – laut anderer Angaben ab 1607[4] – wurden unter Christian IV. die Ausbauten so erweitert, dass eine Anlage mit Wallgraben, Bastionen und vier Toren entstand, der Graben war bis zu 25 Meter breit und der Wall bis 4,5 Meter hoch. Zu dieser Zeit stand die Stadt in ihrer wirtschaftlichen Blüte und war nach Rendsburg die zweitgrößte Festung im Herzogtum Holstein. Über die Krempau wurde auch Handel mit bedeutenden Städten wie Venedig und Lissabon betrieben. Das Rathaus von Krempe diente dabei auch der Kaufmannsgilde als Verwaltungsbau.

Die Befestigungen des Ortes erwiesen sich im Dreißigjährigen Krieg als nicht ausreichend und Krempe wurde am 14. November 1628 nach mehrmonatiger Belagerung von den Truppen Wallensteins erobert. Bedingt durch Kriegsschäden, die Verschlickung der ehemals schiffbaren Krempau[5] und vor allem durch die Gründung Glückstadts verlor Krempe während des 17. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung. 1857 wurde die Glückstadt-Elmshorner Eisenbahnlinie bis an die Stör verlängert. Damit erhielt die Stadt Bahnanschluss.

Am 26. Januar 1984 war die Stadt Gaststadt bei einem erstmals ausgetragenen Spiel bei der 127. Folge der Fernsehshow Dalli Dalli.

Ratsversammlung

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Wahl zur Ratsversammlung Krempe 2023[6]
 %
60
50
40
30
20
10
0
23,5
21,6
55,0
BGKc
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
 20
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
+4,3
+10,7
+19,5
BGK
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Bürgergemeinschaft Krempe
Sitzverteilung Ratsversammlung Krempe
3
3
7
Insgesamt 13 Sitze
  • SPD: 3
  • FW: 3
  • BGK: 7

Die Ratsversammlung ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Krempe. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre. Die letzte Kommunalwahl fand am 14. Mai 2023 statt. Diese führte bei einer Wahlbeteiligung von 48,7 % zu nebenstehender Zusammensetzung der Ratsversammlung.

Bürgermeister

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Der Bürgermeister der Stadt Krempe ist seit 2009 Volker Haack (BGK, ursprünglich CDU-Kandidat). Seine Stellvertreter sind Gerd Kilbienski (WfK) und Dennis Krause (SPD).

Der Entwurf des Kommunalwappens der Stadt Krempe, in der von 1957 bis heute verbindlichen Wappenform, stammt von dem Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht.[7]

 
Wappen von Krempe
Blasonierung: „In Gold oberhalb und unterhalb eines schmalen blauen Wellenbalkens drei im Dreipass gestellte, mit den Köpfen einander zugewendete blaue Fische. Zwischen den beiden oberen ein rot gezungter schwarzer Wolfskopf.“[7][8]
Wappenbegründung: Die Stadt Krempe, als Hauptort der Kremper Marsch, führt ein historisches Wappen, das auf ein mittelalterliches Siegel zurückgeht. Das älteste Stadtsiegel zeigt als Hauptfigur einen Bärenkopf, der dem Wappen der damals ortsansässigen Adelsfamilie „von Barmstede“ entlehnt ist. Im 20. Jahrhundert ist dieser Bärenkopf wohl als Wolfskopf missverstanden worden. Jedenfalls wurde der Wolfskopf bei der im Jahre 1957 durchgeführten Neubearbeitung des Wappens als gültige Version festgelegt und offenbar ist dafür auch keine Genehmigung benötigt worden. Die Fische und der Wellenbalken beziehen sich auf die am Ort liegende Kremper Au mit ihrem damaligen Fischreichtum.

Städtepartner- und patenschaften

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Mit den Gemeinden Gramzow in der Uckermark im Nordosten Brandenburgs und Sankt Martin im Sulmtal in der Steiermark (Österreich) pflegt Krempe partnerschaftliche Verbindungen und ist Patenstadt für Reichenbach im ehemaligen Kreis Preußisch Holland in Ostpreußen, heute in Polen.[9][10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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  • Den Mittelpunkt der Stadt bildet das Renaissance-Rathaus von 1570. Das Haus war ehemals mit einem Stufengiebel geschmückt und trägt einen kleinen Dachreiter. Im Inneren finden sich der Rats-Saal und der Große Saal, die beide mit reichen Malereien ausgestattet sind, sowie eine große Lagerhalle an der Nordseite des Baus. Das Rathaus wurde 1990 umfassend restauriert und gehört zu den schönsten historischen Rathäusern des Landes. Rund um das Rathaus befindet sich der fast vollständig von Altbauten umstandene Markt.
  • Die Kremper Kirche St. Peter befindet sich in direkter Nachbarschaft zu Markt und Rathaus. Die Kremper Kirche ist der mindestens dritte Bau an dieser Stelle, eine erste Kirche ist um 1239 erwähnt. Diese Kirche erhielt 1506 einen neuen Turm, welcher 1648 während eines Sturmes auf das Kirchenschiff fiel und dieses weitgehend zerstörte. Der Nachfolgebau brannte 1814 aus, nachdem schwedische Truppen hier Pulvervorräte gelagert hatten. Die heutige Kirche ist ein klassizistischer Bau von 1832, für den Christian Frederik Hansen die Entwürfe geliefert hat.
  • Der Königshof wurde als Nye Hus 1543 erbaut und 1558 durch den dänischen König erworben. Das Fachwerkhaus diente Christian III. als Residenz, wenn er sich in Krempe aufhielt.
  • Auf dem Mühlenberg steht der ehemalige Wasserturm von 1902, der mit seiner Höhe von etwa 36 Metern die Stadtsilhouette mitbestimmt.

Kulturdenkmale

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Regelmäßige Veranstaltungen

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Jugendarbeit

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Wertvolle Jugendarbeit für Krempe und die umliegenden Gemeinden leistet der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Stamm VCP Krempe – die Likedeeler.

Bildergalerie

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Allgemeines

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Die Wirtschaftsstruktur von Krempe ist ländlich geprägt. Der Handel ist zum großen Teil filialisiert. So sind in Krempe ein REWE-Supermarkt (ehemals sky-Markt der coop eG) und eine Nahkauf-Filiale vorhanden. Daneben ist ein Unternehmen aus dem Bereich Stahlbau am Ort ansässig.

Das Gemeindegebiet liegt abseits des Bundesfernstraßennetzes. Die Anbindung der Gemeinde erfolgt über die schleswig-holsteinischen Landesstraßen L 119 und L 118. Erstgenannte führt auf ihrer Route zwischen Blomesche Wildnis (Anschluss an die Bundesstraße 431 bei Glückstadt) und dem gemeindlichen Grenzraum Münsterdorf/Breitenburg-Nordoe (Anschluss an die Bundesautobahn 23 bei Itzehoe) seit 2002 durch eine Umgehungsstraße nördlich um die Stadt herum. Die L 118 zweigt im Bereich Krempdorf ab und führt zunächst durch in die Ortslage von Krempe – anschließend weiter über Süderau in den Raum Elmshorn.

Im ÖPNV wird Krempe über den gleichnamigen Bahnhof an der Marschbahn erreicht. Hier halten alle Züge der Linien RB 61 und 71 von Hamburg Hbf bzw. Hamburg-Altona nach Itzehoe. Diese Strecke wird zurzeit vom Unternehmen nordbahn angefahren.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen

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Literatur

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  • Marianne Hofmann: Die Anfänge der Städte Itzehoe, Wilster und Krempe. In: ZSHG. 83, 1959, S. 15–82 (Teil I) und ZSHG. 84, 1960, S. 15–92 (Teil II).
  • Andreas Rumler: Schleswig-Holstein – Kultur, Geschichte und Landschaft zwischen Nord- und Ostsee, Elbe und Flensburger Förde. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 1997, ISBN 3-7701-3566-0, S. 287–288. (Digitalisat. Leseprobe bei Google-Books)
  • Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt: Geschichte der Stadt Krempe im Überblick. In: Kremper Chronik, Heide, 2009
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Commons: Krempe – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 5: Holt – Krokau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2005, ISBN 978-3-926055-79-8, S. 339 (dnb.de [abgerufen am 20. Juli 2020]).
  3. siehe Übersicht der Gesellschaft für Leprakunde über die mittelalterlichen Leprosorien in Schleswig-Holstein unter: Archivierte Kopie. (Memento vom 10. Dezember 2014 im Internet Archive) Heutige Bauten oder davon abgeleitete Namen sind nicht vorhanden.
  4. a b Wilhelm Sager: Heere zwischen den Meeren – Heeres- und Kriegsgeschichte Schleswig-Holsteins. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft. Husum. 2003, ISBN 3-89876-113-4, S. 40–41.
  5. innerstädtische Krempau schließlich 1964 zugeschüttet, verrohrt und südlich umgeleitet; seitdem mit nur noch symbolischer brückenähnlicher Gestaltung von zwei Querstraßen anstelle der ehemals sechs Übergänge zwischen Breite- und Rathausstraße.
  6. Gemeindewahlen Krempe. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
  7. a b Martin Reißmann: Die Wappen der Kreise, Ämter, Städte und Gemeinden in Schleswig-Holstein. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Husum 1997, ISBN 3-88042-815-8, S. 212.
  8. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  9. Eintrag über die Städtepartner- und patenschaften. In: Internetseite der Stadt Krempe. Abgerufen am 31. März 2019.
  10. Patenschaft auf Preussisch-Holland.de Abgerufen am 4. November 2020.
  11. Volker Mehmel: Ohne Förderung wäre Krempe heute eine Ruine. In: Internetseite Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag. 24. November 2009, abgerufen am 24. April 2019.