Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund
Die Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund hat ihren Sitz in den Ministergärten im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Organisatorisch gehört sie als eigene Abteilung zum Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung.[2]
Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund | |
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Staatliche Ebene | Niedersachsen |
Stellung | Landesvertretung |
Aufsichtsbehörde | Niedersächsisches Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung |
Gründung | 1949 als Bonner Vertretung des Landes beim Bund |
Hauptsitz | Berlin |
Behördenleitung | Axel Rienhoff |
Bedienstete | 38[1] |
Netzauftritt | Homepage der Vertretung |
Behörde
BearbeitenDie Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin repräsentiert und vertritt die Belange des Bundeslands Niedersachsen bei der Bundesregierung in Berlin und koordiniert die Arbeit Niedersachsens im Bundesrat. Die Vertretung untersteht der Bevollmächtigten des Landes Niedersachsen beim Bund, seit November 2022 Wiebke Osigus. Regelungen zu den Aufgaben und der Einbindung der Landesvertretung bzw. der Bevollmächtigten finden sich insb. in den §§ 23, 26 und 29 der Gemeinsamen Geschäftsordnung der Landesregierung und der Ministerien in Niedersachsen (GGO).[3]
Daneben werden Kongresse und Tagungen zusammen mit der Wirtschaft abgehalten. Ebenso finden Kunstausstellungen und Empfänge in der Landesvertretung statt. Seit 2002 richtet die Stadt Oldenburg in der Landesvertretung das Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten aus.
Geschichte
BearbeitenSeit 1949 besaß das Land Niedersachsen eine Vertretung beim Bund in der damaligen deutschen Hauptstadt Bonn. Das Land Niedersachsen erwarb 1949 ein Grundstück an der Dahlmannstraße, auf dem bis 1952 das erste eigene Gebäude der Landesvertretung errichtet wurde.[4] Dieses war bis 1990 Sitz der Landesvertretung. Im November 1990 wurde die neu errichtete Landesvertretung Niedersachsen vom damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder eingeweiht.[5] 2000 zog die niedersächsische Landesvertretung nach Berlin um.
Liste der Bevollmächtigten des Landes Niedersachsen beim Bund
BearbeitenName | Partei | Ressort | Amtszeit | |
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Herbert Lauffer | SPD | Staatssekretär | 1949–1951 | |
Justus Danckwerts | unbekannt | Staatssekretär | 1951–1954 | |
unbekannt | unbekannt | Staatssekretär | 1954–1959 | |
Theanolte Bähnisch | SPD | Staatssekretärin | 1959–1964 | |
Curt Miehe | SPD | Minister für Bundesangelegenheiten, Vertriebene und Flüchtlinge | 1964–1965 | |
Maria Meyer-Sevenich | SPD | Ministerin für Bundesangelegenheiten, Vertriebene und Flüchtlinge | 1965–1967 | |
Herbert Hellmann | SPD | Minister für Bundesangelegenheiten | 1967–1976 | |
Wilfried Hasselmann | CDU | Minister für Bundesangelegenheiten | 1976–1986 | |
Heinrich Jürgens | FDP | Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten | 1986–1990 | |
Jürgen Trittin | Grüne | Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten | 1990–1994 | |
Helmut Holl | SPD | Staatssekretär in der Staatskanzlei | 1994–2003 | |
Wolfgang Gibowski | CDU | Staatssekretär in der Staatskanzlei | 2003–2010 | |
Martina Krogmann | CDU | Staatssekretärin in der Staatskanzlei | 2010–2013 | |
Michael Rüter | SPD | Staatssekretär in der Staatskanzlei | 2013–2017 | |
Birgit Honé | SPD | Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung | 2017–2022 | |
Wiebke Osigus | SPD | Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung | seit 2022 |
Gebäude
BearbeitenDie Vertretung liegt in den Ministergärten an der Ecke zur Ebertstraße im Bezirk Mitte. Die Landesvertretung teilt sich ein Gebäude mit der Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund. Wegen des Regierungsumzugs von Bonn nach Berlin benötigten die beiden Länder eine neue Vertretung, für die sie 1997 ein Architekturwettbewerb ausschrieben, den die Architekten Cornelsen/Seelinger und Seelinger/Vogels aus Darmstadt gewannen. Sie führten den Bau mit Baukosten in Höhe von rund 28 Millionen Euro. Die Eröffnung des gemeinsamen genutzten Gebäudes war am 28. Juni 2001.[6]
In direkter Nachbarschaft liegen die Vertretungen des Saarlands, von Rheinland-Pfalz und, auf der anderen Straßenseite, die Vertretung von Hessen. Auf der Rückseite des Baus liegt das Holocaust-Mahnmal.
Im Garten der Landesvertretung steht an der Ebertstraße eine lebensgroße, rote Statue eines Asiatischen Elefanten, auf dem Namen von niedersächsischen Gemeinden gedruckt sind.
Literatur
Bearbeiten- Kerstin Wittmann-Englert, René Hartmann (Hrsg.): Bauten der Länder. Die Landesvertretungen in Bonn, Berlin und Brüssel, 2013, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu, S. 115–123. ISBN 978-3-89870-796-1.
Weblinks
Bearbeiten- Landesvertretung Niedersachsen
- Landesvertretungen Schleswig-Holstein und Niedersachsen In den Ministergärten 8,10 auf Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt abgerufen am 18. November 2015
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nds. Landesvertretung: Wer macht was?, abgerufen am 30. August 2011.
- ↑ Organisationsplan des Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung. Abgerufen am 14. November 2018.
- ↑ Nds. Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS): Gemeinsame Geschäftsordnung der Landesregierung und der Ministerien in Niedersachsen (GGO), 30. März 2004, GVBl. 2004 Nr. 10, S. 107.
- ↑ Weg der Demokratie: Landesvertretung Niedersachsen 1952–1990, abgerufen am 13. November 2018.
- ↑ Weg der Demokratie: Landesvertretung Niedersachsen 1990–2000, abgerufen am 13. November 2018.
- ↑ baunetz.de: Mitte ohne Masse – Eröffnung der Landesvertretung Schleswig-Holsteins und Niedersachsens in Berlin, 28. Juni 2001
Koordinaten: 52° 30′ 45″ N, 13° 22′ 39,7″ O