Eybburg ist ein Gemeindeteil des Marktes Arberg im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[1] Eybburg liegt in der Gemarkung Kleinlellenfeld.[2]
Eybburg Markt Arberg
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Koordinaten: | 49° 6′ N, 10° 38′ O |
Höhe: | 480 m ü. NHN |
Einwohner: | 19 (2010) |
Postleitzahl: | 91722 |
Vorwahl: | 09836 |
Geographie
BearbeitenDer Weiler liegt rund 4,5 Kilometer südsüdöstlich von Arberg. Im Südwesten grenzt das Schwarzholz an. Dort erhebt sich der Waldsberg (486 m ü. NHN). 0,5 km östlich liegt das Waldgebiet Eichelgarten, 0,75 km westlich liegt der Dennenloher See, der als Badesee genutzt werden kann und eine Campinganlage hat. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße AN 47 (0,4 km östlich), die nach Kleinlellenfeld (0,6 km nordöstlich) bzw. nach Oberschwaningen führt (1,5 km südlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft zu einer Gemeindeverbindungsstraße (0,6 km nordöstlich) zwischen Kleinlellenfeld (0,4 km östlich) und der Kreisstraße AN 60 bei Großlellenfeld (0,2 km nordwestlich).[3]
Geschichte
BearbeitenIm 14. Jahrhundert wurde der Ort als „Lochhof“ oder „Lohhof“ erstmals urkundlich erwähnt.
Eybburg lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Wassertrüdingen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es neben dem Schloss zwei Höfe. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft hatte die eichstättische Vogtei Eybburg.[4][5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[6]
Infolge des Gemeindeedikts wurde Eybburg dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt und Ruralgemeinde Großlellenfeld zugewiesen.[7] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) kam der Ort an die neu entstandene Ruralgemeinde Kleinlellenfeld.[8] Am 1. April 1971 schloss sich Kleinlellenfeld mit der Gemeinde Großlellenfeld zur Gemeinde Lellenfeld zusammen. Bei der Gebietsreform in Bayern kam Eybburg mit der Eingliederung des Landkreises Dinkelsbühl am 1. Juli 1972 in den Landkreis Ansbach. 1978 wurde die Gemeinde Lellenfeld und somit auch Eybburg in den Markt Arberg eingegliedert.[6]
Heute besteht der Weiler aus fünf Anwesen.
Bau- und Bodendenkmäler
Bearbeiten- Von der ehemaligen Burg, einer rechteckigen Schlossanlage, haben sich bauliche Reste wie Zwingermauern und zwei Turmfundamente in den Gebäuden eines Bauernhofes erhalten. Dieser befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zugänglich. Neben den einstigen Wassergräben erhielt sich eine Hauskapelle im ehemaligen Zugbrückeneingang. Diese ehemalige Toranlage ist heute ein kleiner Satteldachbau. Beide sind als Baudenkmäler eingetragen.[9]
- Auf der Flur Schanzfeld gibt es eine spätkeltische Viereckschanze. Die Anlage mit einem Grundriss von rund 100 × 85 Metern stammt aus der Zeit von etwa 200 v. Chr. bis um Christi Geburt. Das archäologische Geländedenkmal, dessen ursprünglicher Verwendungszweck noch weitgehend unbekannt ist, ist ein geschütztes Bodendenkmal im Sinne des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind erlaubnispflichtig, Zufallsfunde sind den Denkmalbehörden anzuzeigen. Es liegt rund 350 Meter nordwestlich von Eybburg.[9][10]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2010 |
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Einwohner | 19 | 53 | 21 | 23 | 31 | 24 | 21 | 26 | 21 | 14 | 13 | 19 |
Häuser[11] | 3 | 3 | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 5 | ||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach Beatae Mariae Virginis (Großlellenfeld) gepfarrt.[4][23] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach Dreifaltigkeitskirche (Unterschwaningen) gepfarrt.[20]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Eybburg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 107–109 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 136–137.
- Georg Paul Hönn: Euburg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 203 (Digitalisat).
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
Weblinks
Bearbeiten- Geschichte der übrigen Ortsteile > Eybburg. In: arberg.de. Abgerufen am 24. Juni 2023.
- Eybburg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. November 2021.
- Eybburg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Eybburg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Gemeinde Arberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 412.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Eyburg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 380 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 107).
- ↑ a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 566f.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 534.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 540.
- ↑ a b Hans Wolfram Lübbeke, Otto Braasch: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. Band 5 von Denkmäler in Bayern, hrsg. von Michael Petzet, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1986, ISBN 3-486-52396-1. S. 217
- ↑ Infotafel vor Ort
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 21 (Digitalisat). Dort als Eibburg aufgelistet.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 253 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1004, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1103 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1168 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1206 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 762 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 324 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Obere Altmühl-Heide. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 17. März 2023.