Vilâyet Istanbul

osmanische Verwaltungseinheit

Das Vilâyet Istanbul (türkisch İstanbul Vilayeti) war bis 1922 eine Großprovinz (Vilâyet) des Osmanischen Reiches. Sie war weitgehend mit der heutigen Provinz Istanbul identisch. Istanbul stand als Sitz des Sultans traditionell außerhalb der Provinzialverwaltung des Osmanischen Reiches und wurde erst im Zuge der Tanzimat-Reformen in diese eingegliedert. Nach Einführung der Vilâyetsordnung 1864 wurden 1869 dem Polizeiminister die Funktionen eines Vali von Istanbul übertragen[1]. Nachdem bereits durch die Osmanische Verfassung von 1876 die Sonderrechte Istanbuls aufgehoben worden waren[2], wurde förmlich das Vilâyet Istanbul 1909 errichtet[3].

Das Vilâyet von Konstantinopel 1900.
Karte zum Vilayet Istanbul/Konstantinopel von 1895
Bevölkerungszusammensetzung des Vilâyet Istanbul und des Mütesarrıflık Çatalca 1881

Im Jahre 1914 – ein Jahr vor dem Völkermord an den Armeniern und den ethnischen Säuberungen gegen die Griechen – waren von den Einwohnern der Provinz insgesamt 560.434 Muslime,[4] 205.752 Griechen,[4] 82.880 Armenier[4] und 52.126 Juden.[4]

Verwaltungsgliederung

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Der in Asien liegende Teil des Vilâyets wurde vor 1914 in folgende asiatische Kazas aufgeteilt:[5]

asiatische Kazas
  1. Kaza von Üsküdar
  2. Kaza von Gebze
  3. Kaza von Kartal
  4. Kaza von Beykoz
  5. Kaza von Şile

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Hans-Jürgen Kornrumpf: Die Territorialverwaltung im östlichen Teil der europäischen Türkei vom Erlaß der Vilayetsordnung (1864) bis zum Berliner Kongreß (1878) nach amtlichen osmanischen Veröffentlichungen. Klaus Schwarz Verlag, Freiburg 1976, S. 150
  2. Hans-Jürgen Kornrumpf: Die Territorialverwaltung im östlichen Teil der europäischen Türkei vom Erlaß der Vilayetsordnung (1864) bis zum Berliner Kongreß (1878) nach amtlichen osmanischen Veröffentlichungen. Klaus Schwarz Verlag, Freiburg 1976, S. 143
  3. Hans-Jürgen Kornrumpf: Die Territorialverwaltung im östlichen Teil der europäischen Türkei vom Berliner Kongress (1878) bis zu den Balkankriegen (1912/13) nach amtlichen osmanischen Veröffentlichungen. R. Trofenik, München 1983, ISBN 3-87828-155-2, S. 6
  4. a b c d Volkszählungsstatistiken 1914. Generalstab der Türkei, S. 605–606, archiviert vom Original am 7. Oktober 2011; abgerufen am 29. Januar 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tsk.tr
  5. A handbook of Asia Minor Veröffentlicht 1919 vom Naval staff, Intelligence dept. in London. Seite 215