Vilâyet Ioannina

Verwaltungseinheit im Osmanischen Reich
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Das Vilâyet von Janina (osmanisch ولايت يانیه İA Vilâyet-i Yanya) war eine Verwaltungseinheit (Vilâyet) des Osmanischen Reiches auf dem Westbalkan mit Hauptort Janina.

Balkanhalbinsel mit dem Vilâyet Janina in den 1860ern
Osmanisches Reich mit dem Vilâyet Janina im Jahr 1900

Es umfasste eine Fläche von 18.320 Quadratkilometern.[1] Gebildet wurde es im Jahre 1867 durch den Zusammenschluss der Paschaliks von Janina und Berat und war in die Sandschaks von Janina, Avlona (Vlora), Ergiri (Gjirokastra), Preveze, Tırhala (Trikala) und Kesriye (Kastoria) unterteilt. Kesriye wurde später zu einem Kaza abgestuft und an das Vilâyet Monastir angegliedert; Tırhala wurde 1881 an das Königreich Griechenland abgetreten.

Fetichie-Moschee in Ioannina

Während des Aufstandes von 1912 forderten die Albaner, dass das Vilâyet Janina zusammen mit dem Vilâyet Monastir, dem Vilâyet Shkodra und dem Vilâyet Kosovo zu einem albanischen Vilâyet zusammengeschlossen werden sollte (alb. katër vilajetët – vier Vilâyets). Die Hohe Pforte beendete die Albaneraufstände am 4. September 1912 durch Annahme fast aller Forderungen der Rebellen, darunter auch die Gründung des Vilâyets.[2] Dieses Vilâyet bestand bis zum 30. Mai 1913, als der Londoner Vertrag unterzeichnet wurde, wobei die Festlegung der albanischen Grenze geregelt wurde. Dabei wurde der südliche Teil an Griechenland angeschlossen, und der Nordepirus wurde Teil des neuen albanischen Staats. Die im Süden verbliebene einheimische albanischsprachige Çamen-Bevölkerung wurde sukzessive mit dem Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei und endgültig am Ende des Zweiten Weltkrieges vertrieben.

Bevölkerung

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Gemäß Aram Andonian und Zavren Biberyan waren 1908 von einer Gesamtbevölkerung von 648.000 Personen insgesamt 315.000 Einwohner des Vilâyet Janina Albaner, die meisten davon Moslems und Christlich-Orthodox, einige auch Anhänger des römischen Katholizismus. Aromunen und Griechen machten 180.000 respektive 110.000 Einwohner aus. Kleinere Gemeinden umfassten Bulgaren, Türken, Roma und Juden.[3]

Offizielle osmanische Statistiken von 1893 & 1911
Gruppe 1893[4] 1911[5]
Griechen 286.304 311.032
Moslems 225.415 244.638
Juden 3.677 3.990
Katholiken 83
Andere 997 1.175
Gesamt 516.476 560.835

Verwaltungsgliederung

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Die Sandschaks des Vilâyet Janina waren:

  1. Sandschak von Janina (Yanya, Paramythia, Filat, Metsovo, Leskovik, Konitsa)
  2. Sandschak von Ergiri (Gjirokastra, Delvina, Saranda, Përmet, Frashër, Tepelena, Kurvelesh, Himara)
  3. Sandschak von Preveza (Preveza, Louros, Margariti)
  4. Sandschak von Berat (Berat, Vlora, Leshnja, Fier)

Einzelnachweise

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  1. Europe von Élisée Reclus, S. 152
  2. Stanford J. Shaw, Ezel Kural Shaw: History of the Ottoman Empire and modern Turkey. Band 2. The Press Syndicate of University of Cambridge, Vereinigtes Königreich 2002, ISBN 0-521-29166-6, Clearing the Decks: Ending the Tripolitanian War and the Albanian Revolt, S. 293 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. Januar 2011] Erstausgabe: 1977).
  3. Edward J. Erickson: Defeat in detail: the Ottoman Army in the Balkans, 1912-1913. Greenwood Publishing Group, 2003, ISBN 0-275-97888-5, S. 41 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Kemal H. Karpat.: Ottoman Population Records and the Census of 1881/82-1893. In: Int. J. Middle East Stud., 9 1978, 237–274, S. 37
  5. Teaching Modern Southeast European History. (Memento des Originals vom 20. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lfh.edu.gr (PDF) Alternative Bildungsmaterialien, S. 26