Vila Franca de Xira

Gemeinde in Portugal

Vila Franca de Xira ist eine portugiesische Stadt im Distrikt Lissabon und liegt etwa 35 km nordöstlich von Lissabon am Westufer des Tejo. Vila Franca de Xira ist für seine Stierkampftradition bekannt.

Vila Franca de Xira
Wappen Karte
Vila Franca de Xira (Portugal)
Vila Franca de Xira (Portugal)
Basisdaten
Region: Lisboa
Unterregion: Metropolregion Lissabon
Distrikt: Lissabon
Concelho: Vila Franca de Xira
Koordinaten: 38° 57′ N, 8° 59′ WKoordinaten: 38° 57′ N, 8° 59′ W
Einwohner: 18.336 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 212,87 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner pro km²
Politik
Adresse der Gemeindeverwaltung: Junta de Freguesia de Vila Franca de Xira
Rua Dr. Vasco Moniz, nº 27/29
2600-273 Vila Franca de Xira
Website: www.jf-xfxira.pt
Kreis Vila Franca de Xira
Flagge Karte
Flagge von Vila Franca de Xira Position des Kreises Vila Franca de Xira
Einwohner: 137.529 (Stand: 19. April 2021)[3]
Fläche: 318,2 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 432 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 6
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Vila Franca de Xira
Avenida Combatentes da Grande Guerra, nº 80
2600-131 Vila Franca de Xira
Präsident der Câmara Municipal: Maria da Luz Rosinha (PS)
Website: www2.cm-vfxira.pt
Die Stierkampfarena von Vila Franca de Xira

Geschichte

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Funde, darunter Keramiken und Grabstätten, belegen eine Besiedlung seit der späten Jungsteinzeit. Der heutige Ort entstand vermutlich im Zuge der Wiederbesiedlungen während der Reconquista, möglicherweise durch französische Anhänger des ersten portugiesischen Königs Afonso Henriques. Erste Stadtrechte erhielt Povos bei Vila Franca de Xira 1195 durch König Sancho I. 1206 erhielt Alhandra Stadtrechte durch den Bischof von Lissabon, Soeiro. 1212 erhielt Cira Stadtrechte, das seit dem 14. Jahrhundert als Vila Franca de Xira geführt wurde. König Manuel I. erneuerte die Stadtrechte von Vila Franca de Xira, Povos und Castanheira im Jahr 1510.

1810 ließ General Wellington hier Festungsanlagen errichten, als Teil seiner Verteidigungslinie Linien von Torres Vedras gegen die Napoleonischen Invasionen. Nach der Liberalen Revolution 1822 wurde Vila Franca 1823 Ausgangspunkt eines Staatsstreichs, den der absolutistische Thronanwärter Miguel gegen die neue liberale Verfassung seines Bruders Pedro anführte. Der Ort wurde danach in Vila Franca da Restauração (dt.: Vila Franca der Restauration) umbenannt, bis zur Niederlage der Erhebung im folgenden Jahr und der Rückbenennung des Ortes. 1855 wurden die seit dem Mittelalter bestehenden Kreise Alverca, dem 1837 aufgelösten Castanheira, Alhandra, dem bereits 1836 aufgelösten Povos (heute eine Ortschaft der Gemeinde Vila Franca de Xira) und Vila Franca de Xira zum heutigen Kreis zusammengefasst. Mit der Angliederung der Gemeinden Vialonga (mit Auflösung 1886 des Kreises Olivais) und Santa Iria de Azóia (1926) entstand die heutige Ausdehnung des Kreises Vila Franca de Xira.

Nachdem bereits 1729 hier die erste industrielle Gerberei des Landes eröffnet worden war, begann mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Lissabon-Carregado 1856 die weitere industrielle Entwicklung Vila Francas. 1892 nahmen zwei Textilfabriken in Alhandras ihre Arbeit auf, und 1894 gründete António Teófilo de Araújo Rato hier eine Zementfabrik, aus der die heutige Cimpor entstand. Mit der weiter zunehmenden Industrialisierung des Kreises insbesondere seit den 1950er Jahren wuchs auch seine Bevölkerung. Am 28. Juni 1984 wurde die frühere Vila (Kleinstadt) Vila Franca de Xira zur Cidade (Stadt) erhoben, behielt aber seinen Namen bei.[4]

 
Die 1951 eröffnete Brücke Ponte Marechal Carmona über den Tejo

Verwaltung

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Der Kreis

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Vila Franca de Xira ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) im Distrikt Lissabon. Am 19. April 2021 hatte der Kreis 137.529 Einwohner auf einer Fläche von 318,2 km²[3].

Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Alenquer, Azambuja, Benavente, Loures sowie Arruda dos Vinhos.

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Vila Franca de Xira:

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor elf auf sechs verringerte.[5]

 
Kreis Vila Franca de Xira
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Alhandra, São João dos Montes e Calhandriz 12.645 27,54 459 111412
Alverca do Ribatejo e Sobralinho 36.465 23,92 1.525 111413
Castanheira do Ribatejo e Cachoeiras 7.954 26,78 297 111414
Póvoa de Santa Iria e Forte da Casa 40.871 9,16 4.461 111415
Vialonga 21.258 17,93 1.186 111408
Vila Franca de Xira 18.336 212,87 86 111409
Kreis Vila Franca de Xira 137.529 318,20 432 1114

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2004 2008 2011
Einwohner 3.839 5.202 15.766 24.053 40.594 88.193 103.571 122.908 133.224 142.163 136.510

Kommunaler Feiertag

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Städtepartnerschaften

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Wirtschaft

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Der Bahnhof von Vila Franca de Xira

Eine Vielzahl Industrie- und Handelsunternehmen sind im Kreis Vila Franca angesiedelt, darunter das Hauptwerk des weltweit zehntgrößten Zementherstellers Cimpor. Der Getränkeproduzent Central Cervejas e Bebidas, der unter anderem Marktführer mit der Biermarke Sagres ist, hat seinen Hauptsitz in der Gemeinde Vialonga[7].

Eine Eisenbahnverbindung besteht durch Anschluss an die Linha do Norte, die mit der Verbindung zwischen Lissabon und Porto die wichtigste Strecke im Land darstellt. Vila Franca de Xira ist zudem in das landesweite Busnetz der Rede Expressos eingebunden.

Der Ort liegt direkt an der Autobahn A1, die von Lissabon nach Porto führt. Über die nahe gelegene Autobahn A10 sind in Ost-West-Richtung die Städte Benavente und Alverca do Ribatejo zu erreichen.

 
Afonso de Albuquerque
 
José Tomás de Sousa Martins
 
Paulo Brissos

Söhne und Töchter der Stadt

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Commons: Vila Franca de Xira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. a b www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. www.verportugal.net, abgerufen am 11. Oktober 2013
  5. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014
  6. www.anmp.pt, abgerufen am 26. Oktober 2013
  7. Kontaktadresse von Central Cervejas e Bedidas. centralcervejas.pt, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. Juli 2010 (englisch, auch in portugiesisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.centralcervejas.pt (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.


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