Vira (Gambarogno)
Vira (Gambarogno) ist ein Ortsteil der Gemeinde Gambarogno im gleichnamigen Kreis, Bezirk Locarno, des Schweizer Kantons Tessin. Er bildete bis zum 24. April 2010 eine selbständige politische Gemeinde.
Vira (Gambarogno) | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Tessin (TI) | |
Bezirk: | Bezirk Locarno | |
Kreis: | Kreis Gambarogno | |
Gemeinde: | Gambarogno | |
Postleitzahl: | 6574 | |
Koordinaten: | 708369 / 111297 | |
Höhe: | 200 m ü. M. | |
Fläche: | 12,00 km² | |
Einwohner: | 679 (2009)[1] | |
Einwohnerdichte: | 57 Einw. pro km² | |
Website: | www.gambarogno.ch | |
Vira (Gambarogno); auf der gegenüberliegenden Seeseite die Gemeinde Tenero-Contra
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Karte | ||
Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt am nordöstlichen Ufer des Lago Maggiore am Fusse des 1738 m hohen Berges Gambarogno. Von Vira aus führt in südlicher Richtung eine Strasse zum 1395 m hohen Bergpass Alpe di Neggia, der eine Verbindung zum Veddascatal bildet. Das Dorf liegt an der Bahnstrecke Cadenazzo–Luino der Schweizerischen Bundesbahnen.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: Ein schwarzer Anker mit drei goldenen Sternen über Silber und Blau von siebenmal mit Wellenschnitt geteilt.
Geschichte
BearbeitenDie Gegend war schon früh besiedelt, worauf eine hier gefundene Stele mit nordetruskischer Inschrift verweist. Im Mittelalter war Vira zunächst das Zentrum der Nachbarschaft Gambarogno, bis es als solches im 13. Jahrhundert von San Nazarro abgelöst wurde. Eine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1305 als Vira. 1516 gelangte es unter eidgenössische Herrschaft.
Am 25. November 2007 wurde die Fusion der Gemeinden am Südufer des Lago Maggiore zur neuen Gemeinde Gambarogno von den Stimmberechtigten der Gemeinden Caviano, Contone, Gerra (Gambarogno), Indemini, Magadino, Piazzogna, Sant’Abbondio und Vira (Gambarogno) gutgeheissen. Einzig San Nazzaro war mehrheitlich dagegen. Gegen den Entscheid des Tessiner Grossen Rates, die Fusion trotzdem wie geplant durchzuführen, wurde beim Bundesgericht Beschwerde eingelegt. Nach der Ablehnung der Beschwerde trat die Fusion per 25. April 2010 in Kraft. Vira Gambarogno ist aber nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[2]
Bevölkerung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung[3] | |||||||
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Jahr | 1683 | 1795 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2009 |
Einwohner | 563 | 601 | 617 | 455 | 454 | 616 | 679 |
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSakrale Bauten
Bearbeiten- Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo[4]. Die Kirche SS. Pietro e Paolo war bis zur Entstehung der Pfarreien Indemini (1556), Sant’Abbondio und San Nazzaro (1558), Piazzogna (1837) und Magadino (1846) die Mutterkirche des ganzen Gambarogno.
- Oratorium Santa Maria Maddalena mit Gemälde Kreuzigung mit Santa Maria Maddalena und San Giovanni Evangelista (1696)[4].
Zivile Bauten
Bearbeiten- alte Steinbrücke[4].
Bilder
Bearbeiten-
Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo
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Alte Steinbrücke
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Gasthof in Alpe di Neggia
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Blick von Alpe di Neggia
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Alpe di Neggia-Pass
Veranstaltungen
BearbeitenPersönlichkeiten
Bearbeiten(Sortierung nach Geburtsjahr.)
- Familie Sganzini
- Carlo Sganzini (1881–1948), Professor für Philosophie an der Universität Bern
- Silvio Sganzini (1898–1972), von Vira (heute Gemeinde Gambarogno), Leiter des Vocabolario dei dialetti della Svizzera italiana
- Clementina Sganzini (* 8. November 1927 in Vira Gambarogno; † 16. Januar 2016 in Lugano), aus Faido, Anwältin, Richterin und Präsidentin am Tessiner Appellationsgericht
- Cristoforo Cattaneo (1823–1898), Anwalt, Regierungskommissar für den Bezirk Locarno, Tessiner Grossrat und Staatsrat
- Pietro Regazzi (1838–1915), Rechtsanwalt, Politiker, Tessiner Grossrat und Staatsrat
- Massimo Terribilini (* 21. Dezember 1924 in Vira Gambarogno; † 22. März 2019 in Locarno), Kunstmaler[8][9]
Literatur
Bearbeiten- Virgilio Gilardoni: Vira Gambarogno. In: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino. Bd. III: L’alto Verbano II. I circoli del Gambarogno e della Navegna. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 73). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte SKG. Bern 1983, ISBN 3-7643-1500-8, S. 89–109.
- Simona Martinoli u. a.: Vira Gambarogno. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0.
- Graziano Tarilli: Vira Gambarogno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 31. Oktober 2023.
- Celestino Trezzini: Vira Gambarogno. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 7: Vilarzel – Wallimann. Attinger, Neuenburg 1934, S. 271 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website der Gemeinde Gambarogno
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Gambarogno (italienisch)
- Skulpturenausstellung in Vira Gambarogno (mit Fotos) auf sculpteur.ch/home
- Gambarogno-Vira Gambarogno: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
- Strassensperre in Vira ( vom 30. August 2011 im Internet Archive) (abgerufen am: 1. Mai 2016)
- Catalogo ASTI, Vira (Gambarogno) auf www3.ti.ch/DECS/dcsu/ac/asti/cff/ (abgerufen am 12. Dezember 2017).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Historisches Lexikon der Schweiz https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002128/2023-10-31/
- ↑ Bürgergemeinde Vira Gambarogno (mit Fotos) (italienisch) auf alleanzapatriziale.ch.
- ↑ Graziano Tarilli: Vira Gambarogno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 31. Oktober 2023.
- ↑ a b c d Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 154–155.
- ↑ Weihnachtskrippen ( vom 31. Dezember 2015 im Internet Archive) in myswitzerland.com, abgerufen am 31. Dezember 2015.
- ↑ Internationale Skulpturenausstellung (mit Fotos) (italienisch) auf ticino.ch/de/events
- ↑ Freiland-Skulpturenausstellung G'18 auf ticino.ch/de/events
- ↑ Massimo Terribilini in portal.dnb.de
- ↑ Massimo Terribilini. In: Sikart