W. Gies
W. Gies (* 15. Juni 1945 in Flammersfeld als Maria Wilhelm Friedrich Gies[1]) ist ein deutscher bildender Künstler.
Leben und Werk
BearbeitenGies studierte in den Jahren 1965–1970 freie Malerei und Wandmalerei an den Kölner Werkschulen, davon die letzten zwei Jahre als Meisterschüler. 1976 hatte er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Veith Turske in Köln und erhielt das Förderstipendium der Stadt Köln. Gies wurde ab 1982 von der Galerie Knoedler Zürich bis zu deren Geschäftsaufgabe 1986 vertreten, zusammen mit Künstlern wie Moshe Gershuni, Franz Gertsch, Nancy Graves, Robert Motherwell, Arnulf Rainer, Kimber Smith und Frank Stella.
Sein Werk umfasst Bilder, Zeichnungen, Plastiken, Skulpturen und Kunst am Bau. Er entwickelte 1989 für den damaligen Kulturdezernenten von Pulheim Gerhard Dornseifer das Projekt „Synagoge Stommeln“. In Zeiten, als sich Kunstausstellungen mit Superlativen an Größe und Menschenmassen überbieten, verfolgte seine Idee einen anderen Weg: einmal im Jahr, ein Ort, ein Raum, eine Arbeit. Das Projekt wird somit ein „prononcierter Beitrag zu der öffentlichen Auseinandersetzung über Denkmalskultur in Deutschland“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. April 2005).
1993 erhielt er die Auszeichnung „Das Bauwerk des Jahres 1992“ für die künstlerische Gestaltung der Edith-Stein-Kirche in Hamburg-Neuallermöhe.[2][3] Es folgten weitere Aufträge für architekturbezogene Arbeiten in Brühl/Rhld., Frankfurt, Kortrijk, Westerland/Sylt und am Neuen Mariendom in Hamburg.[4]
Seine Arbeiten befinden sich in öffentlichen Sammlungen wie Lenbachhaus München, Sprengel Museum Hannover, Ulmer Museum, Brooklyn Museum, N.Y.; Museum Guggenheim, N. Y., und MUMOK, Wien.
Das Kürzel W. steht für Maria Wilhelm Friedrich und wird bei Veröffentlichungen immer wieder auch fälschlich als Werner oder Walter angegeben.
Ausstellungen / Aufträge (Auswahl)
Bearbeiten- 1976 Galerie Veith Turske, Köln
- 1977 Moriaan’s - Hertogenbosch
- Galerie Schlinkhoven, Berg. Gladbach
- 1981 Zeitpunkt Köln Deutz, 13 Kölner Künstler
- 1982 Galerie Knoedler Zürich
- 1983 Galerie Knoedler, Zürich, Gershuni, Gies, Rainer / Knoedler Zürich, One man show, art 14/83, Basel
- 1984 Galerie Sylvia Menzel, Berlin / Galerie Würthle Wien, art cologne 84
- 1985 Galerie Würthle Wien, 'Meerland’ / Galerie Knoedler Zürich, 'Meerland’
- 1986 Galerie Turske & Turske, Zürich, Armando / Gies / Turske & Whitney, Los Angeles
- 1987 Galerie Pels-Leusden, Berlin, 'Standort 1987’ / Kunststation St. Peter, Köln
- 1988 Galerie Wilkens & Jakobs, Köln
- 1989 Galerie Swetec, Düsseldorf / Kunst-Station St. Peter, Köln, 'Lichtung’ / Galerie Maria Wilkens, Köln
- 1990 artothek Köln
- 1991 Galerie Academia, Salzburg / St. Trinitatis, Köln
- 1992 Galerie TransArt, Köln, 'Buddha lächelt noch’
- 1992/93 Konzeption und Ausführung des Innenraums und der Glasfenster der neu erbauten Edith-Stein-Kirche in Hamburg–Neuallermöhe / Bühnenbild für „Ihr Brief zur Hochzeit“ (Botho Strauß), Theater Basel
- 1993 Bielefelder Kunstverein
- 1995 Galerie Raab, Berlin/London, 'Northern Light’, art cologne '95, W. Gies, Bilder und Zeichnungen und amerikanische Kunst seit 1947
- 1998 Städtische Galerie Neuwied, 'Strings’
- 1999 Galerie Stracke, Köln, 'Lichtung’ / Neugestaltung der Apsis St. Anna, Frankfurt/M.
- 2000 'Epiphanie – Art Actuel et Religion’ Parkabdij Heverlee, Leuven
- 2002/03 Galerie Stracke, Köln, 'Malerei und Skulptur’
- 2002/04 Neugestaltung des Altarraums in der Sint-Maartenskerk (14. Jahrhundert), Kortrijk / Belgien
- 2005/06 Ausgestaltung der kath. Kirche St. Christophorus, Westerland auf Sylt
- 2007 Gewinner des künstlerischen Wettbewerbs 'Altarraumgestaltung’ für den Hamburger Mariendom (19. Jahrhundert)
- 2008 Altar- und Chorraumgestaltung des Hamburger Mariendoms (19. Jahrhundert)
Literatur
Bearbeiten- John Anthony Thwaites: W. Gies, Ausstellungsbesprechung WDR 2, 31. März 1976
- S. D. Sauerbier: Zeitpunkt – Köln – Deutz, 13 Kölner Künstler stellen aus. Kulturamt der Stadt Köln (Hrsg.), 1981 Eine Rahmenveranstaltung zur Westkunst
- Andreas Beaugrand, Peter Conrad-Kronenberg: Ausstellungskatalog W. Gies im Waldhof. Bielefelder Kunstverein, Museum Waldhof, 1993
- Galerie Veith Turske (Hrsg.): W. Gies Arbeiten 1973-1976. Ausstellungskatalog Köln 1976
- S. D. Sauerbier u. a.: Von der Gleichheit des Unähnlichen. Über eine Zusammenschau disparat erscheinender Kunst zu diesem Zeitpunkt. Kulturamt der Stadt Köln (Hrsg.), Katalog Zeitpunkt – Köln – Deutz 13 Kölner Künstler stellen aus. Köln 1981
- Knoedler Zürich (Hrsg.): W. Gies – one man show. Katalog zur Ausstellung auf der art 14’83, Basel
- Knoedler Zürich, Galerie Würthle (Hrsg.): Meerland. Katalog zur ART COLOGNE 84 und zur Ausstellung bei Knoedler Zürich. Köln / Zürich 1984, ISBN 3-906620-020.
- Hans Georg Sack: W. Gies - Bilder und Arbeiten auf Papier. Galerie Sylvia Menzel (Hrsg.), Katalog Berlin 1984
- Armin Zweite: Meerland – zu einigen Arbeiten von W. Gies. Galerie Leger (Hrsg.), Katalog W. Gies Meerland. München 1986
- Franz Joseph van der Grinten, Friedhelm Mennekes: Abstraktion – Kontemplation Auseinandersetzung mit einem Thema der Gegenwartskunst. Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1987, ISBN 3-460-32471-6.
- Galerie Pels – Leusden (Hrsg.): Standort 1987. Katalog zur Ausstellung Berlin 1987
- Friedhelm Mennekes: Triptychon. Insel Verlag, Frankfurt am Main / Leipzig 1995, ISBN 3-458-16746-3.
- Gerhard Dornseifer: Macht Kunst Sinn – ist schöner Schein ihr Ziel. Stadt Pulheim – Der Stadtdirektor – Kulturabteilung (Hrsg.), Jannis Kounellis, Synagoge Stommeln. Pulheim 1991.
- Gerhard Dornseifer: Die Synagoge Stommeln Zerstört und doch erhalten. Stadt Pulheim-Gerhard Dornseifer, Angelika Schallenberg (Hrsg.), Art Projects / Synagoge Stommeln / Kunstprojekte. Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2000, ISBN 3-7757-0999-1.
- Andreas Beaugrand: Zum malerischen Werk von W. Gies, Peter Conrads–Kronenberg: Farbe FENSTER Form. In: Bielefelder Kunstverein – Museum Waldhof (Hrsg.): Katalog W. Gies im Waldhof. Bielefeld 1993
- Armin Mack u. a.: Konsequent, K. Winnekes / W. Gies u. a.: „Pralinenschachteln sind nicht meine Sache“. In: kunst und kirche. 4, 1994, ISSN 0023-5431
- Martin Wurzer–Berger u. a.: Die Edith-Stein-Kirche in Hamburg Neu-Allermöhe. In: das Münster. 48. Jg., 1, 1995, ISSN 0027-299X
- Hajo Antpöhler: 3…..von Gies, Andrea Firmenich: Versuche einer Annäherung – Fragen an die jüngsten Arbeiten von W. Gies. In: Städtische Galerie Neuwied (Hrsg.): Katalog W. Gies. Strings, Neuwied 1998.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Standesamt Flammersfeld: Abstammungsurkunde Nr. 93
- ↑ Hamburger Abendblatt - Hamburg: Jede Zeit hat ihre Kirche. 25. November 2008, abgerufen am 23. Juli 2022 (deutsch).
- ↑ Orgelbau Michael Becker - Projekte. Abgerufen am 23. Juli 2022.
- ↑ 11 | St. Marien wird Domkirche – St. Marien-Dom Hamburg. Abgerufen am 23. Juli 2022.
Personendaten | |
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NAME | Gies, W. |
ALTERNATIVNAMEN | Gies, Maria Wilhelm Friedrich (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher bildender Künstler |
GEBURTSDATUM | 15. Juni 1945 |
GEBURTSORT | Flammersfeld |