Wachau (Sachsen)

Gemeinde im Landkreis Bautzen, Sachsen, Deutschland

Wachau (obersorbisch Wachow) ist eine Gemeinde im Südwesten des Landkreises Bautzen (Sachsen) und besteht seit 1998 (Eingemeindung von Lomnitz) aus fünf Ortsteilen. Die Ortsteile der Gemeinde sind Feldschlößchen, Leppersdorf, Lomnitz, Seifersdorf und Wachau (Altgemeinde). Die Ortsteile Feldschlößchen und Wachau (Altgemeinde) sind zur Ortschaft Wachau zusammengefasst, so dass die Gemeinde Wachau zwar aus fünf Ortsteilen, aber aus nur 4 Ortschaften besteht, die somit den früheren vier eigenständigen Gemeinden entsprechen.[2] Die Landeshauptstadt Dresden ist etwa 25 Kilometer entfernt.

Wappen Deutschlandkarte
Wachau (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wachau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 10′ N, 13° 54′ OKoordinaten: 51° 10′ N, 13° 54′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Bautzen
Höhe: 223 m ü. NHN
Fläche: 38,11 km2
Einwohner: 4330 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 114 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01454
Vorwahlen: 03528

(Ortsteil Lomnitz: 035205)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text

Kfz-Kennzeichen: BZ, BIW, HY, KM
Gemeindeschlüssel: 14 6 25 600
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Teichstraße 2
01454 Wachau
Website: www.wachau.de
Bürgermeister: Veit Künzelmann (CDU)
Lage der Gemeinde Wachau im Landkreis Bautzen
KarteTschechienDresdenLandkreis GörlitzLandkreis MeißenLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeArnsdorfBautzenBernsdorfBischofswerdaBurkauCrostwitzCunewaldeDemitz-ThumitzDoberschau-GaußigElsterheideElstraFrankenthal (Sachsen)GödaGroßdubrauGroßharthauGroßnaundorfGroßpostwitzGroßröhrsdorfMalschwitzHaselbachtalHochkirchHoyerswerdaKamenzKönigsbrückKönigswarthaKubschützLaußnitzLautaLichtenberg (Landkreis Bautzen)LohsaMalschwitzNebelschützNeschwitzNeukirch (bei Königsbrück)Neukirch/LausitzObergurigOhornOßlingOttendorf-OkrillaPanschwitz-KuckauPulsnitzPuschwitzRadebergRadiborRäckelwitzRalbitz-RosenthalRammenauSchirgiswalde-KirschauSchmölln-PutzkauSchwepnitzSohland an der SpreeSpreetalSteina (Sachsen)SteinigtwolmsdorfWachau (Sachsen)WeißenbergWilthenWittichenauBrandenburgPolen
Karte

Nachbarorte und -regionen

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Ottendorf-Okrilla Lomnitz Lichtenberg
Seifersdorf   Leppersdorf
Seifersdorfer Tal,
Liegau-Augustusbad
Feldschlößchen,
Radeberg
Landwehr

Ortsgliederung

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Die Ortsteile der Gemeinde sind Feldschlößchen (hat jedoch keinen Status einer Gebietskörperschaft bzw. Verwaltungseinheit und keinen Ortschaftsrat), Leppersdorf, Lomnitz, Seifersdorf und Wachau (Altgemeinde). Die Ortsteile tragen gemäß Sächsischer Gemeindeordnung den Status einer Ortschaft mit eigener Ortschaftsvertretung (außer Feldschlößchen, das mit Wachau Altgemeinde eine gemeinsame Ortschaft bildet). Leppersdorf und Seifersdorf schlossen sich 1994 mit Wachau (einschließlich dessen Ortslage Feldschlößchen) zur Landgemeinde Wachau zusammen. 1994 wurde mit einem Mehrheitsbeschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Leppersdorf, Seifersdorf und Wachau entschieden, dass die neu entstandene Gemeinde mit ihren Ortsteilen den Namen Wachau trägt. Lomnitz wurde am 1. Januar 1998 eingemeindet.

Die Gemeinde Wachau regte 2019 eine Gemeindefusion mit Lichtenberg an. Dazu sind am 1. September 2019, parallel zur Landtagswahl in Sachsen 2019, in beiden Gemeinden Bürgerentscheide durchgeführt worden. Während die wahlberechtigten Bürger Wachaus mehrheitlich einer Fusion zustimmten, haben die Bürger Lichtenbergs diese abgelehnt. Damit ist die von Wachau initiierte Fusions-Absicht gescheitert.

Geografie und Verkehr des Ortsteils Wachau

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Der Ortsteil Wachau (Altgemeinde) liegt vier Kilometer nördlich von Radeberg, unweit der Alten Salz- oder Glasstraße, einer mittelalterlichen Verbindungsstraße, die einst vom böhmischen Schluckenau bis nach Leipzig bzw. Halle führte. Die Altgemeinde Wachau liegt eingebettet in eine Senke zwischen den Erhebungen des Timmelsbergs (259 m), des Orlberges (217 m) und des Steinberges (264 m) am westlichen Rand des Landschaftsschutzgebietes Westlausitz und, als naturräumliche Gliederung gesehen, als Wachauer Lösshügelland am Rand des Westlausitzer Hügel- und Berglandes, ohne jedoch zur Region Oberlausitz zu gehören.

Verkehrsanbindung des Ortsteils Wachau

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Der 942 Einwohner (31. Dezember 2010, ohne Ortsteile[3]) zählende Ortsteil Wachau am Saugraben liegt unmittelbar an der Bundesautobahn 4, die nächstgelegenen Anschlussstellen sind Ottendorf-Okrilla und Pulsnitz. Durch Wachau verlaufen die Kreisstraßen 9253 und 9254. Die Buslinien 760 und 767 des Regionalbus Oberlausitz bedienen mehrere Haltestellen in Wachau.

Geschichte des Ortsteils Wachau

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Im Jahr 1218 wurde der Ort erstmals urkundlich als Wachowe[4] erwähnt. Der altsorbische Name bezeichnet die Siedlung als „Ort eines Vach“. Die Schreibweise des Ortsnamens änderte sich mehrfach im Lauf der Zeit, Schreibweisen wie zum Beispiel Wachow (1358), Wacho (1456), Wacha (1459) und Wache (1542) sind überliefert. Ab 1378 befand sich das Gut im Besitz der Familie von Schönfeld.

Entwicklung der Einwohnerzahl

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Dorf Wachau (mit Feldschlößchen)

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Jahr 1834 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1990
Einwohner 704 890 955 1358 1558 1824 1914 2109 1510 1323

Landgemeinde Wachau

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Jahr 1994 1998 1999 2000 2001 2006 2007 2009 2010 2012
Einwohner 3901 4547 4619 4651 4656 4511 4515 4448 4367 4315

Quelle der Daten von 1994–2001/2012: www.gemeinde-wachau.de

Sehenswürdigkeiten

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  • Das Barockschloss Wachau befindet sich auf einer künstlich angelegten Insel inmitten des Ortes. Das Schloss wurde zwischen 1730 und 1754 im Auftrag der verwitweten Gräfin Magdalena Sophie von Schönfeld, geb. Gräfin von Werthern (1692–1757), für ihren Sohn Johann Georg Graf von Schönfeld (1718–1770) errichtet. Nach dessen Tod wechselte es häufiger die Besitzer und kam 1883 an die Leipziger Kaufmannsfamilie Kühne. Letzter Eigentümer war der Diplomat Hans Kühne (1875–1963), der es bis 1945 besaß. 2019 wurde Schloss Wachau verkauft.
  • Die Wachauer Kirche ist mit Kirchenmalereien von Erhard Ludewig Winterstein, Maler und Lehrer an der Königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Leipzig, ausgestaltet.
  • Das Seifersdorfer Tal ist vor allem durch den Landschaftsgarten aus dem 18. Jahrhundert überregional bekannt und wurde ab 1781 von der Seifersdorfer Gräfin Christina von Brühl ausgestaltet.
  • Das Schloss Seifersdorf wurde um 1530 von der Familie von Haugwitz errichtet und im 19. Jahrhundert von Carl von Brühl als neogotisches Bauwerk nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel umgestaltet. In Seifersdorf gab es drei große Familie. Die Familie von Haugwitz, die Familie von Grünrodt (Erbauer der Seifersdorfer Kirche 1604) sowie ab 1747 die Familie von Brühl bis 1945.
  • Der Steinberg ist eine 264 Meter hohe Erhebung an der alten böhmischen Salzstraße in Seifersdorf (Wachau).
  • Der Fünfhufenteich ist ein ausgewiesenes Flächennaturdenkmal und liegt zwischen Seifersdorf und Lomnitz.
  • Das Seifersdorfer Tal, der Schlosspark Seifersdorf und der Schlosspark Wachau sowie das Waldgebiet Landwehr wurden 2010 vom sogenannten Tornado am Pfingstmontag großflächig beschädigt.

Die Kulturdenkmale der Gemeinde sind in der Liste der Kulturdenkmale in Wachau aufgeführt.

Naturschutz

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Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 80,1 % (2019: 75,6 %)
 %
50
40
30
20
10
0
45,8 %
31,0 %
23,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  −5
−10
−15
−20
−25
−30
+3,5 %p
−26,7 %p
+23,2 %p
OBL
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Offene Bürgerliste
Gemeinderat ab 2024
4
7
1
Insgesamt 12 Sitze
  • OBL: 4
  • CDU: 7
  • AfD: 1

Die AfD kann zwei Sitze nicht besetzen. Der Gemeinderat verkleinert sich entsprechend.

Gemeinderat

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Die Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 ergaben folgende Sitzverteilung im Wachauer Gemeinderat:

  • CDU: 7 Sitze
  • Offene Bürgerliste: 4 Sitze
  • AfD: 1 Sitz
letzte Gemeinderatswahlen
Liste 2024[5] 2019[6] 2014[7]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
CDU 7 45,8 6 42,3 9 50,6
Offene Bürgerliste 4 31,0 8 57,7 6 38,3
AfD 1 23,2
Linke 1 7,8
NPD 3,2
Wahlbeteiligung 80,1 % 75,6 % 66,3 %

Bürgermeister

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Veit Künzelmann wurde im Juni 2015 mit 90,4 % der Stimmen im Amt bestätigt.[8]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2022 Veit Künzelmann CDU 72,5
2015 90,4
2008 50,1
2001 Michael Eisold 93,7

Beschreibung: Das Wappen ist in silbernen Schildfuß mit drei blauen Wellenbalken geteilt und oben zweimal mit schwarzem Faden gespalten.

  1. Im ersten Feld in Silber auf grünem Berg ein weißes Haus mit rotem Dach, nach rechts wehender Fahne, schwarzen Fenstern und Eingang;
  2. Im zweiten Feld in Silber ein schwarzer Kranich auf spitzen grünem Grund und
  3. Im dritten Feld in Silber auf gebogenem grünen Schildfuß eine grüne Pflanze mit fünf blauen fünfblättrigen Blüten.

Die Gemeinde Wachau verfügt über zwei Grundschulen in Wachau und Leppersdorf. In Lomnitz, Leppersdorf, Seifersdorf und Wachau gibt es Kindertagesstätten.

Wirtschaft des Ortsteils Wachau

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Die „Hausbrauerei Schiller Wachau“ eröffnete 2005 und zählte zu den kleinsten Brauereien Sachsens. Gebraut wurden unter anderem die Sorten „Wachauer Landbier“ und „Schwarzer Rauch“.[9] Die Brauerei produzierte bis 2011 in Wachau, danach wurde die Produktionsstätte in den Coswiger Ortsteil Neusörnewitz verlegt.[10] Außerdem befinden sich im Ort mehrere Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen.

Vereine und Veranstaltungen im Ortsteil Wachau

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Das Leben in Wachau wird durch verschiedene Vereine geprägt, etwa den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Wachau, einen Heimatverein, den Kirchenbauverein, der sich um die Erhaltung der Dorfkirche bemüht, der Bauern- und Erlebnisreiterhof „Wunder Land e. V.“ und den Sportverein TSV Wachau.[11]

Jedes Jahr im Herbst findet der „Wachauer Fischzug“ statt, bei dem die Zuchtkarpfen des Dorfteiches publikumswirksam abgefischt und verkauft werden. Weitere regelmäßige Veranstaltungen in Wachau sind das Erntedankfest und das Bankfest des Heimatvereins, das Vereinsfest des Reiterhofs und der Weihnachtsmarkt in der Grundschule.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter des Ortes Wachau

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Mit Wachau verbunden

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Literatur

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  • Dresdner Heide, Pillnitz, Radeberger Land (= Werte unserer Heimat. Band 27). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1976, S. 54.
  • Wachau. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 12. Band. Schumann, Zwickau 1825, S. 324–326.
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  • Wachau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Die Ortsteile der Gemeinde Wachau. Offizielle Homepage der Gemeinde Wachau
  3. Wachauer Zahlenbilder. Haupt- und Bauamt der Gemeinde Wachau, 2011. Online@1@2Vorlage:Toter Link/www.gemeinde-wachau.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  4. Ernst Eichler: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Band II: M–Z. Akademie-Verlag, Berlin 2001, S. 541.
  5. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 15. August 2024.
  6. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 15. August 2024.
  7. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 15. August 2024.
  8. https://www.statistik.sachsen.de/wpr_neu/pkg_s10_bmlr.prc_erg_bm?p_bz_bzid=BM151&p_ebene=GE&p_ort=14625600
  9. Jens Wagner: Bier in kleinen Dosen. Bierbrauer und ihre eigenen kleinen Marken in Sachsen und Brandenburg. In: Länderreport. Deutschlandradio Kultur, 18. März 2009.
  10. Peggy Zill: Flüssiges Brot für die Fastenzeit. Sächsische Zeitung, 7. März 2017, abgerufen am 15. August 2024.
  11. Vereine der Gemeinde Wachau. Gemeindeverwaltung Wachau, abgerufen am 21. August 2018.
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Commons: Wachau – Sammlung von Bildern