Wahlbezirk Österreich ob der Enns 12
Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 12 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich ob der Enns (Oberösterreich). Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Wahlbezirk Österreich ob der Enns 12 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Österreich ob der Enns |
Wahlkreisnummer | 12 |
Typ | Landgemeindenwahlkreis |
Region | Waizenkirchen, Eferding, Neufelden |
Anwesende Bevölkerung | 41.247 (1910) |
Wahlberechtigte | 9.235 (1911) |
Abgeordnete | |
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Geschichte
BearbeitenNachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 12 umfasste die Gerichtsbezirke Waizenkirchen, Eferding und Neufelden, wobei die Stadt Eferding (Wahlbezirk 5) vom Wahlbezirk ausgenommen war.[1]
Aus der Reichsratswahl 1907 ging Karl Schachinger (Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor. Er konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 erfolgreich verteidigen.
Wahlergebnisse
BearbeitenReichsratswahl 1907
BearbeitenDie Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Eine Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Schachinger im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Karl Schachinger | Katholisch-Konservative Partei | 6299 | 71,6 % |
Botho Coreth | „Selbständiger Konservativer“[3] | 2397 | 27,3 % |
Anton Weiguny | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 36 | 0,4 % |
Sonstige | 62 | 0,7 % | |
Wahlberechtigte: 9377, Ungültige/Leere Stimmen: 124, Wahlbeteiligung: 95,1 % |
Reichsratswahl 1911
BearbeitenDie Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[4] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund des absoluten Mehrheit von Schachinger im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Karl Schachinger | Christlichsoziale Partei | 6444 | 78,7 % |
Dehn | Oberösterreichischer Bauernverein | 587 | 7,2 % |
Josef Gruber | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 377 | 4,6 % |
Botho Coreth | Christlichsozialer Politiker | 335 | 4,1 % |
Sonstige | 447 | 5,5 % | |
Wahlberechtigte: 9235, Ungültige/Leere Stimmen: 452, Wahlbeteiligung: 93,6 % |
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 16. Mai 1907, S. 1 (online bei ANNO).
- ↑ Harry Slapnicka: Oberösterreich - unter Kaiser Franz Joseph. Linz 1982, S. 108
- ↑ Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 15. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).
Literatur
Bearbeiten- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907–1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907.
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911–1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911.
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 10.
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 30.