Wahlbezirk Österreich ob der Enns 6

Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 6 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich ob der Enns (Oberösterreich). Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Wahlbezirk Österreich ob der Enns 6
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich ob der Enns
Wahlkreisnummer 6
Typ Stadtwahlkreis
Region Urfahr, Freistadt, Schärding,
Braunau am Inn etc.
Anwesende Bevölkerung  40.188  (1910)
Wahlberechtigte 8.352  (1911)
Abgeordnete

Geschichte

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Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlbezirk Österreich ob der Enns 6 umfasste die Gemeinden Urfahr, Freistadt, Schärding, Braunau am Inn, Ried im Innkreis, Obernberg und Steyregg sowie die Ortschaften Mattighofen, Rohrbach, Mauerkirchen und Altheim der gleichnamigen Gemeinden.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Hans Winter (Deutsche Volkspartei) als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 wurde Alois Brandl (Christlichsoziale Partei) zu seinem Nachfolger gewählt.

Reichsratswahl 1907

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Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

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Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Hans Winter Deutsche Volkspartei 2594 35,9 %
Ivo Lausegger Christlichsoziale Partei 2564 35,6 %
Eduard Euller Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1982 27,5 %
Sonstige 70 1,0 %
Wahlberechtigte: 7884, Ungültige/Leere Stimmen: 101, Wahlbeteiligung: 92,7 %

Stichwahl

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Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Hans Winter Deutsche Volkspartei 3739 55,3 %
Ivo Lausegger Christlichsoziale Partei 3019 44,7 %
Wahlberechtigte: 7884, Ungültige/Leere Stimmen: 314, Wahlbeteiligung: 89,7 %

Reichsratswahl 1911

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Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.

Erster Wahlgang

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Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Alois Brandl Christlichsoziale Partei 2866 38,6 %
Hans Winter Deutsche Volkspartei 2322 31,3 %
Eduard Euller Sozialdemokratische Arbeiterpartei 2185 29,4 %
Sonstige 47 0,6 %
Wahlberechtigte: 8352, Ungültige/Leere Stimmen: 285, Wahlbeteiligung: 92,2 %

Stichwahl

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Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Alois Brandl Christlichsoziale Partei 4300 59,3 %
Hans Winter Deutsche Volkspartei 2946 40,7 %
Wahlberechtigte: 8352, Ungültige/Leere Stimmen: 318, Wahlbeteiligung: 90,6 %

Einzelnachweise

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  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 16. Mai 1907, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
  3. Die Stichwahl in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 25. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
  4. Der Wahltag in Oberösterreich. In: Linzer Volksblatt, 15. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lvb
  5. Artikel in: Deutsches Volksblatt / Deutsches Volksblatt. Radikales Mittelstandsorgan / Telegraf. Radikales Mittelstandsorgan / Deutsches Volksblatt. Tageszeitung für christliche deutsche Politik, 21. Juni 1911, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dvb

Literatur

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