Wahlbezirk Salzburg 7
Der Wahlbezirk Salzburg 7 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Salzburg. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Wahlbezirk Salzburg 7 | |
---|---|
Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Salzburg |
Wahlkreisnummer | 7 |
Typ | Landgemeindenwahlkreis |
Region | Gastein, Zell am See, Taxenbach, Mittersill, Saalfelden, Lofer |
Anwesende Bevölkerung | 31.389 (1910) |
Wahlberechtigte | 7.282 (1911) |
Abgeordnete | |
|
Geschichte
BearbeitenNachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Salzburg 7 umfasste die Gerichtsbezirke folgende Gerichtsbezirke, wobei die von den Gerichtsbezirken ausgenommenen Gemeinden zusammen mit weiteren Gemeinden im Wahlbezirk 3 zusammengefasst wurden:[1]
- Gerichtsbezirk Gastein (ohne Hofgastein bzw. die Ortschaft Badgastein)
- Gerichtsbezirk Lofer (ohne Lofer)
- Gerichtsbezirk Mittersill (ohne Mittersill)
- Gerichtsbezirk Saalfelden (ohne Saalfelden)
- Gerichtsbezirk Taxenbach (ohne Taxenbach, Rauris)
- Gerichtsbezirk Zell am See (ohne Zell am See)
Aus der Reichsratswahl 1907 ging Viktor von Fuchs (Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor, wobei er sich mit 68 Prozent klar gegen seine Gegenkandidaten von den Sozialdemokraten bzw. der Deutsch-Konservativen Volkspartei durchsetzen konnte. Mit 72 Prozent konnte er sein Mandat schließlich auch bei der Reichsratswahl 1911 deutlich verteidigen. Zweitstärkste Partei im Wahlkreis war jeweils die Deutsch-Konservative Volkspartei bzw. deren Nachfolgepartei der Deutschfreiheitlich Volksbund, dahinter folgten die Sozialdemokraten.
Wahlen
BearbeitenReichsratswahl 1907
BearbeitenDie Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 durchgeführt.[2] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Franz Heilmayer im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
---|---|---|---|
Viktor von Fuchs | Christlichsoziale Partei | 4185 | 62,7 % |
J. Haider | Deutsch-Konservative Volkspartei | 1575 | 23,6 % |
Jakob Viehauser | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 848 | 12,7 % |
Sonstige | 66 | 1,0 % | |
Wahlberechtigte: 7161, Ungültige/Leere Stimmen: 91, Wahlbeteiligung:94,5 % |
Reichsratswahl 1911
BearbeitenDie Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[3] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Franz Heilmayer im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
---|---|---|---|
Viktor von Fuchs | Christlichsoziale Partei | 3988 | 62,0 % |
Johann Kaiser | Deutschfreiheitlicher Volksbund | 1421 | 22,1 % |
Jakob Viehauser | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 916 | 14,2 % |
Sonstige | 109 | 1,7 % | |
Wahlberechtigte: 7282, Ungültige/Leere Stimmen: 158, Wahlbeteiligung: 90,5 % |
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Nach der Entscheidung. In: Salzburger Volksblatt, 15. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).
- ↑ Die Wahl des 13. Juni. In: Salzburger Chronik für Stadt und Land / Salzburger Chronik / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Die Woche im Bild“ / Die Woche im Bild. Illustrierte Unterhaltungs-Beilage der „Salzburger Chronik“ / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Oesterreichische/Österreichische Woche“ / Österreichische Woche / Salzburger Zeitung. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Österreichische Woche“ / Salzburger Zeitung, 14. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).
Literatur
Bearbeiten- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907 - 1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911 - 1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft. Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 12
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft. Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 33