Wanderer Puppchen

Kraftfahrzeug
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Der Wanderer W1 5/12 PS, auch Wanderer Puppchen genannt, war ein kleiner offener Tourenwagen, den die Wanderer-Werke aus Chemnitz 1912 herausbrachten. Er hatte zwei Sitze hintereinander und zwei Türen auf der linken Fahrzeugseite.

Wanderer
Bild
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Wanderer W1 (Vorserienfahrzeug, 1911) im Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München
W1 / W2 / W3 / W4 / W8

Verkaufsbezeichnung: Puppchen
Produktionszeitraum: 1912–1926
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Tourenwagen
Motoren: Ottomotoren:
1,15–1,3 Liter
(8,8–14,7 kW)
Länge: 3100–3250 mm
Breite: 1330 mm
Höhe: 1420–1500 mm
Radstand: 2250–2395 mm
Leergewicht: 500–850 kg
Ansicht eines Wanderer Puppchen, rechte Seite
Rückansicht des Puppchens im Deutschen Museum
Wanderer W3 5/12, Bj. 1913 im Museum für sächsische Fahrzeuge
Briefmarke 1982

Zu seinem Spitznamen Puppchen kam der zierliche, nur 1,3 m breite und 3,1 m lange Kleinwagen durch die im selben Jahr in Berlin uraufgeführte Posse Puppchen von Jean Gilbert nach einer Aufführung in Chemnitz. Dort stand das kleine Fahrzeug 1913 im Central-Theater als Requisite auf der Bühne. Der Hersteller nannte es allerdings nie Puppchen.[1]

Modellgeschichte

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Vorn war ein gegengesteuerter 4-Zylinder-Reihenmotor mit 1,15 Liter Hubraum eingebaut, der 12 PS leistete und über ein 3-Gang-Getriebe rechts die Hinterräder antrieb; der Schalthebel lag innen rechts.

Im Jahr darauf erschien der Wanderer W2 5/15 PS mit einem etwas größeren Motor (1,22 Liter, 15 PS). Neben der Tandemanordnung der Sitze (Modell H) gab es den Zweisitzer mit nebeneinander angeordneten Sitzen (Modell N). Auch die Modelle mit Sitzen nebeneinander hatten nur auf der linken Seite eine Tür.

1914 erschien die dritte Ausführung, der Wanderer W3 5/15 PS mit abermals vergrößertem Motor (1,29 Liter, 15 PS). Zusätzlich zu den Zweisitzern gab es nun einen Dreisitzer (Modell Nv). In dieser Ausstattung wurde der Wagen bis 1919 hergestellt.

Erst nach dem Ersten Weltkrieg erschien der Wanderer W4 5/15 PS. Wiederum war der Hubraum des Motors geringfügig vergrößert worden. Bei einer Leistung von 17 PS betrug das Hubvolumen 1,3 Liter. Zudem hatte der Motor hängende statt der bis dahin stehenden Auslassventile. Der Tandemzweisitzer (Modell H) wurde nicht mehr angeboten.

1925 wurde der Wagen erneut überarbeitet. Der Wanderer W8 5/20 PS behielt zwar den gleichen Motor, der 5 PS mehr leistete. Das zweisitzige Modell (Modell N) entfiel, dafür wurde außer dem Dreisitzer ein Viersitzer angeboten.

1926 endete die Fertigung des Kleinwagens nach ca. 9000 Exemplaren ohne Nachfolger. Mittlerweile gab es den Opel 4 PS („Laubfrosch“), der den Markt der Kleinwagen dominierte. Wanderer sah keinen Sinn darin, ein direktes Konkurrenzmodell zu entwickeln, und setzte mit den Modellen W 10 und W 11 mehr auf die Mittelklasse.

Technische Daten im Vergleich

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W1 (5/12 PS) W2 (5/15 PS) W3 (5/15 PS) W4 (5/15 PS) W8 (5/20 PS)
Bauzeitraum 1912–1913 1913–1914 1914–1919 1919–1924 1925–1926
Aufbauten T2T T2T, T2 T2T, T2, T3 T2, T3 T3, T4
Motor 4-Zylinder-Viertaktmotor in Reihe
Ventilsteuerung gegengesteuert (IOE) obengesteuert (OHV)
Bohrung × Hub 62 mm × 95 mm 64 mm × 95 mm 64 mm × 100 mm 64,5 mm × 100 mm
Hubraum 1147 cm³ 1222 cm³ 1286 cm³ 1306 cm³
Nennleistung 12 PS (8,8 kW) 15 PS (11 kW) 17 PS (12,5 kW) 20 PS (14,7 kW)
Verbrauch 8 l/100 km 8,5 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h 78 km/h
Leergewicht 500 kg 550–600 kg 600–750 kg 600–650 kg 700–850 kg
zul. Gesamtgewicht 750 kg 800–850 kg 850–1000 kg 850–900 kg 1150–1300 kg
Elektrik 12 Volt
Länge 3100 mm 3100–3250 mm 3250 mm
Breite 1330 mm
Höhe 1500 mm 1420 mm
Radstand 2250 mm 2350 mm 2395 mm
Spur vorn/hinten 1070 mm/1070 mm 1080 mm/1080 mm

Literatur

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  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. Alle deutschen Personenwagen der damaligen Zeit. 10. Aufl. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-87943-519-7.
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Commons: Wanderer Puppchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fahrzeugmuseum Chemnitz. Abgerufen am 12. April 2023.