Wannbach
Wannbach (fränkisch: Wamboch[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Pretzfeld im Landkreis Forchheim (Oberfranken, Bayern).[4]
Wannbach Markt Pretzfeld
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Koordinaten: | 49° 45′ N, 11° 13′ O |
Höhe: | 307 (305–332) m ü. NHN |
Fläche: | 1,98 km²[1] |
Einwohner: | 300 (2016)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 152 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1976 |
Postleitzahl: | 91362 |
Vorwahl: | 09194 |
Luftbild Wannbach
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Geographie
BearbeitenDas Kirchdorf liegt an der Trubach, am Thosbach und am Weißbachgraben, die beiden Letzteren sind rechte Zuflüsse der Trubach. Es ist allseits von Erhebungen der Fränkischen Schweiz umgeben: im Norden vom Wachtknock (554 m ü. NHN), im Südosten vom Wannbacher Berg (520 m ü. NHN), im Süden vom Rabenberg (463 m ü. NHN) und im Nordwesten vom Diederichstein (454 m ü. NHN). Dort befindet sich auch die Ruine Diederichstein.
Die Staatsstraße 2260 führt nach Unterzaunsbach (1,25 km südöstlich) bzw. an Lützelsdorf (1 km nordwestlich) vorbei nach Pretzfeld (2,75 km nordwestlich). Die Kreisstraße FO 30 führt nach Urspring (1,5 km nordöstlich), die Kreisstraße FO 37 nach Hardt (2 km südöstlich).[5]
Geschichte
Bearbeiten1124 wurde in einer Urkunde ein „Pucco de Wannebach“ erwähnt. Dies ist zugleich der älteste Beleg für Wannbach, das der Sitz dieses Niederadels war.[3] Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Name Wanno des Gründers der Siedlung.[6] Die Herren von Wannbach hatten ursprünglich die Grundherrschaft über den Ort. 1493 verkauften die Geschwister Georg, Christoph und Elsbet von Wambach ihrem Oheim Konz von Egloffstein für 12000 Gulden das Schloss samt den Zugehörungen zu freieigen. 1525 wurde das Schloss im Bauernkrieg vollständig zerstört.[7]
Im Jahr 1505 kam der Ort zum Bamberger Bistum und unterstand dem bambergischen Amt Ebermannstadt. 1764 wurden die Grafen von Seinsheim mit Wannbach belehnt. Von besonderer Bedeutung war der Viehhandel, der zu dieser Zeit von den dort ansässigen Juden betrieben wurde.[8]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde die Ruralgemeinde Wannbach gebildet. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Ebermannstadt zugeordneut, in der Finanzverwaltung dem Rentamt Breitenbach und in der Freiwilligen Gerichtsbarkeit dem Patrimonialgericht Pretzfeld.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 1,982 km².[1]
Am 1. Juli 1976 wurde Wannbach mit der Gebietsreform in Pretzfeld eingegliedert.[10]
Haupteinnahmequellen sind heute die Gastronomie und der Fremdenverkehr.
Baudenkmäler
BearbeitenIn Wannbach gab es insgesamt vier Baudenkmäler, von denen mittlerweile aber nur noch drei existieren. Diese sind das ehemalige Schulhaus mit der Hausnummer 30, der Gasthof Mühlhäuser mit der Hausnummer 61 und das Wohnhaus mit der Hausnummer 64. Das vierte Baudenkmal war die ehemalige Obstdarre mit der Hausnummer 32, diese wurde aufgrund von Baufälligkeit jedoch mittlerweile abgebrochen.
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Ehemaliges Schulhaus
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Gasthof Mühlhäuser
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1827 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 | 2011 |
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Einwohner | 245 | 241 | 220 | 212 | 206 | 232 | 244 | 223 | 229 | 215 | 212 | 207 | 205 | 205 | 172 | 167 | 163 | 161 | 146 | 273 | 262 | 256 | 218 | 196 | 185 | 292 |
Häuser[11] | 41 | 34 | 35 | 31 | 32 | 34 | 50 | |||||||||||||||||||
Quelle | [9] | [12] | [12] | [12] | [13] | [12] | [14] | [12] | [12] | [15] | [12] | [12] | [16] | [12] | [12] | [12] | [17] | [12] | [12] | [12] | [18] | [12] | [1] | [19] | [20] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zur Kirchengemeinde St. Johannis (Wannbach), einer Filiale von St. Matthäus (Hetzelsdorf). Die Katholiken sind nach St. Kilian (Pretzfeld) gepfarrt.[1] In Wannbach gab es bis 1934 eine jüdische Gemeinde.[21]
Panoramabild
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Wambach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 102 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 4). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2000, ISBN 3-7696-9701-4, S. 331–335.
Weblinks
Bearbeiten- wannbach.de
- Wannbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. November 2021.
- Wannbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Wannbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 671 (Digitalisat).
- ↑ Nahverkehrsplan nach der Leitlinie zur Nahverkehrsplanung Landkreis Forchheim 2016. (PDF; 3,3 MB) S. 54, abgerufen am 21. Oktober 2022.
- ↑ a b D. Fastnacht: Ebermannstadt, S. 331.
- ↑ Markt Pretzfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Dezember 2024.
- ↑ Wannbach im BayernAtlas
- ↑ D. Fastnacht: Ebermannstadt, S. 333f.
- ↑ D. Fastnacht: Ebermannstadt, S. 331f.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 102.
- ↑ a b Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, OCLC 165778714, S. 95 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 683 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 143, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 860, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1032, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 978 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1025 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1058 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 154 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 304 (Digitalisat).
- ↑ http://www.alemannia-judaica.de/wannbach_synagoge.htm