Welterbe in Griechenland

Wikimedia-Liste

Zum Welterbe in Griechenland gehören (Stand 2023) 19 UNESCO-Welterbestätten, darunter 17 Stätten des Weltkulturerbes und zwei gemischte Kultur- und Naturerbestätten. Griechenland hat die Welterbekonvention 1981 ratifiziert, die erste Welterbestätte wurde 1986 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2023 eingetragen.[1]

Welterbestätten in Griechenland

Welterbestätten

Bearbeiten

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Griechenland[2] in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Apollontempel von Bassae
(Lage)
1986 K 392 Der zweitbeste erhaltene griechische Tempel des Mutterlandes (nach dem Hephaisteion in Athen) ist in einer Kulturlandschaft eingebettet. Er war dem Heilgott Apollon Epikourios geweiht.
Archäologische Stätte von Delphi
(Lage)
1987 K 393
Akropolis von Athen
(Lage)
1987 K 404
Berg Athos 1988 K/N 454
Meteora 1988 K/N 455 Meteora-Klöster
Frühchristliche und byzantinische Denkmäler von Thessaloniki 1988 K 456
Asklepios-Heiligtum bei Epidauros 1988 K 491 Heilige Stätte und Quelle in der Antike, bis heute Standort des großen in den Hang gebauten Theaters
Rhodos, mittelalterliche Stadt 1988 K 493
Archäologische Stätte von Mystras 1989 K 511 Ehemals wichtige Stadt des Byzantinischen Reiches, nach Aufgabe der Stadt verfiel diese und ist heute als Ruinenstadt erhalten, zahlreiche Kirchen.
Archäologische Stätte von Olympia 1989 K 517
Delos 1990 K 530 In der Antike durch das dortige Apollonheiligtum eine heilige Stätte. Die unbewohnte Insel ist bis heute Mittelpunkt der Kykladen.
Klöster Daphni, Hosios Lukas und Nea Moni auf Chios 1990 K 537 umfasst die Klöster Daphni bei Athen, Hosios Lukas bei Delphi und Nea Moni auf der Insel Chios
Pythagoreion und Heraion von Samos 1992 K 595 umfasst die Ruinen der antiken Stadt von Pythagorio und das Heraion auf der Insel Samos
Archäologische Stätte von Aigai (heutiges Vergina) 1996 K 780
Archäologische Stätten von Mykene und Tiryns 1999 K 941 Die archäologischen Stätten von Mykene und Tiryns zeigen die eindrucksvollen Ruinen der zwei bedeutendsten Städte der Mykenischen Kultur der späten Bronzezeit.
Das historische Zentrum (Chorá) der Insel Patmos mit dem Kloster des Hl. Johannes und der Höhle der Apokalypse 1999 K 942
Altstadt von Korfu 2007 K 978 Vornehmlich klassizistisch geprägte Altstadt, seit Mitte der 1850er Jahre kaum bauliche Änderungen
Archäologische Stätte von Philippi 2016 K 1517
Zagori-Kulturlandschaft
(Lage)
2023 K 1695 Kulturlandschaft geprägt durch Steindörfer, die in ihrer Bauweise an die umgebende Gebirgslandschaft angepasst sind. Die Stätte wurde lediglich für seine kulturellen Aspekte zum Welterbe erklärt.

Tentativliste

Bearbeiten

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Bearbeiten

Mit Stand 2023 sind dreizehn Stätten in der Tentativliste von Griechenland eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte 2014.[3] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Spätmittelalterliche Festungen in Griechenland 2014 K 5855 Korfu, Zakynthos, Koroni, Methoni, Bourtzi - Palamidi - Akronafplia, Heraklion, Chania, Rhodos und Mytilini
Nationalpark Dadia-Lefkimi-Soufli 2014 N 5856
Antikes Laurion
(Lage)
2014 K 5857
Versteinerter Wald von Lesbos 2014 K/N 5858 Versteinerter Wald zwischen Sigri und Antissa auf der Insel Lesbos
 
Brunnen der Arsinoe
(weitere Bilder)
Archäologische Stätte des antiken Messene
(Lage)
2014 K 5859
Minoische Palastzentren 2014 K 5860 Knossos, Phaistos, Malia, Zakros, Kydonia
Archäologische Stätte von Nikopolis
(Lage)
2014 K 5861
Region um den Olymp
(Lage)
2014 K/N 5862
Die Region um den Prespasee 2014 K/N 5864 Prespasee und Kleiner Prespasee mit byzantinischen und post-byzantinischen Monumenten
Nationalpark Samaria-Schlucht 2014 N 5865
Festung von Spinalonga 2014 K 5866 Festung auf der unbewohnten Insel Spinalonga
 
Turm von Agia Marina
Antike Türme des Ägäischen Meeres 2014 K 5867
Antike griechische Theater 2014 K 5869 umfasst das Dionysostheater in Athen und 14 weitere Theatergebäude der griechisch-römischen Antike.

Ehemalige Welterbekandidaten

Bearbeiten

Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.[4]

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Byzantinisches Naxos 1984–1984 K
Anavatos 1985–1996 K Anavatos ist ein mittelalterliches Dorf auf der Insel Chios
Archaisches und Klassisches Thessaloniki 1985–1996 K
Brücke und Kirchen von Arta 1985–1996 K Die Brücke von Arta führt bei der Stadt Arta über den Arachthos. In der Stadt stehen mehrere byzantinische Kirchen.
Katakomben von Milos 1985–1996 K
Kirche von Merbaka 1985–1996 K
 
Akrokorinth
Korinth, Akrokorinth und die Basilika von Lechaion 1985–1996 K umfasst die antike Stadt Korinth, ihre Akropolis Akrokorinth und die 450 n. Chr. errichtete Basilika ihres Hafenorts Lechaion
Dodona
(Lage)
1985–1996 K
Eleusis
(Lage)
1985–1996 K
 
Ermoupoli
Ano Syros und klassizistische Stadt Ermoupoli 1985–1996 K umfasst die benachbarten Städte Ano Syros und Ermoupoli auf der Kykladen-Insel Syros
Hydra
(Lage)
1985–1996 K
Lindos, Rhodos 1985–1996 K um das 11. Jahrhundert v. Chr. von Dorern an der Ostküste der Insel Rhodos gegründeter Ort
Minoische Friedhöfe von Armeni, Rethymno 1985–1996 K Friedhöfe aus spätminoischer Zeit in Armeni, einem Ort im Regionalbezirk Rethymno auf der Insel Kreta.
Monemvasia 1985–1996 K
Mykonos 1985–1996 K
Nafplio 1985–1996 K
Neolithische Akropoli von Sesklo und Dimini 1985–1996 K Archäologische Statten der jungsteinzeitlichen Siedlungen Sesklo und Dimini
Athen 1985–1996 K Athen war unter mehreren Rubriken auf der ursprünglich nach Zeitepochen gegliederten Tentativliste aufgeführt: archaische und klassische Epoche, hellenistische Epoche, römische und frühchristliche Epoche, byzantinische und nach-byzantinische Epoche, zeitgenössische Epoche (hier besonders das klassizistische Zentrum)
Santorin (Oia, Phira) 1985–1996 K
Akrotiri auf Santorin 1989–2003 K 525
Nationalpark Zagorochoria-Nordpindus
(Lage)
2014–2023 N 5868 Der Nationalpark wurde lediglich für seine kulturellen Aspekte zum Welterbe erklärt.
Bearbeiten
Commons: Welterbestätten in Griechenland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Griechenland. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 28. Juli 2017 (englisch).
  2. Deutsche Bezeichnungen entsprechend Welterbeliste. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 24. September 2023.
  3. Tentativliste von Griechenland. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 28. Juli 2017 (englisch).
  4. Former Tentative Sites of Greece. In: World Heritage Site. Abgerufen am 28. Juli 2017 (englisch).