Werchneuralsk ist die älteste Stadt der Oblast Tscheljabinsk. Sie wurde in den Wintermonaten um die Jahreswende 1734/35 unter dem Namen Werchnejaizkaja (russisch Верхнеяицкая; Jaik war bis 1755 die Bezeichnung des Flusses Ural) als Flusshafen und Festungsort an der sogenannten Ui-Linie gegründet. Nach der erfolglosen Belagerung der Festung durch Aufständische unter Führung Jemeljan Pugatschows 1774 erhielt die Siedlung 1781 Stadtrechte und wurde Verwaltungssitz eines eigenen Ujesds (Distrikts) innerhalb des Gouvernements Orenburg. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich Werchneuralsk zu einem Zentrum der Textilindustrie, zu dessen bedeutendsten Erzeugnissen das sogenannte Orenburger Tuch gehörte.
Jahr
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Einwohner
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1897 |
11.095
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1939 |
11.207
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1959 |
11.679
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1970 |
10.534
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1979 |
10.530
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1989 |
10.893
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2002 |
10.054
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2010 |
9.457
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Anmerkung: Volkszählungsdaten
Heute ist Werchneuralsk das Zentrum einer landwirtschaftlich geprägten Region und von der Nahrungsmittelindustrie und holzverarbeitenden Betrieben geprägt.
Da Werchneuralsk im Gegensatz zu den Nachbarstädten trotz seiner einstigen Bedeutung in der Sowjetära nicht zum Industriezentrum ausgebaut wurde, haben sich große Teile der historischen Bausubstanz erhalten. Die Nikolauskathedrale (Никольский собор) im Stadtzentrum wurde 1875 aus Mitteln der lokalen Kaufmannsfamilie Rytow nach Plänen von Konstantin Thon errichtet. Des Weiteren sind die große Zahl historischer Wohn- und Geschäftshäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert sowie die Handelsreihen und der ehemalige Paradeplatz der Kosaken erwähnenswert.
- ↑ a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Халюзин Григорий Алексеевич – [10.02.1897-27.09.1975]. Übersetzung: Chaljusin Grigori Alexejewitsch. In: az-libr.ru. Abgerufen am 12. September 2021 (russisch, wiss. Transliteration Chaljuzin Grigorij Alekseevič).