Westamerikanischer Schwertfarn
Der Westamerikanische Schwertfarn (Polystichum munitum)[1] ist ein immergrüner Farn, der im Westen Nord-Amerikas beheimatet ist. Dort gehört er zu den häufigsten Farnen.
Westamerikanischer Schwertfarn | ||||||||||||
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Westamerikanischer Schwertfarn in der Columbia River Gorge | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Polystichum munitum | ||||||||||||
(Kaulf.) C.Presl |
Merkmale
BearbeitenDie dunkelgrünen Wedel dieses Farns werden 50–180 cm lang und sprießen als kompakte Gebilde radial aus einer runden Basis. Sie sind einfach gefiedert, wobei die einzelnen Blattfiedern alternierend angeordnet sind. Die Fiedern sind 1–15 cm lang mit einem kleinen aufwärts zeigenden Lappen (einem Schwertgriff ähnlich – daher der Name) an der Basis. Die Ränder sind gesägt und haben borstige Spitzen. Einzelne Wedel leben anderthalb bis zweieinhalb Jahre und bleiben auch nach Austrocknung mit dem Rhizom verbunden. Die runden Sori besetzen jeweils zwei Reihen beidseits der Mittelrippe jeder Fieder und sind von einem zentralen schirmartigen Indusium mit fransigen Rändern bedeckt. Sie produzieren hellgelbe Sporen.
Verbreitung und Lebensraum
BearbeitenDer Westamerikanische Schwertfarn kommt entlang der Küste von Südost-Alaska bis zum südlichen Kalifornien vor. Im Landesinneren ist er im südöstlichen British Columbia, im nördlichen Idaho und im westlichen Montana zu finden; außerdem gibt es isolierte Populationen im nördlichen British Columbia, ein einzelnes Vorkommen in den Black Hills in South Dakota[2] und auf der mexikanischen Insel Guadalupe westlich der Halbinsel Niederkalifornien (hier teilweise als eigene Art Polystichum solitarium Maxon aufgefasst).
Der bevorzugte Lebensraum dieses Farns ist der Unterwuchs feuchter Nadelwälder in niedrigen Höhenlagen. Am besten gedeiht er auf gut drainierten sauren Böden mit hohem Humus- und geringem Steingehalt. Schwertfarne sind sehr robust und können plötzlich auftretende Trockenperioden überstehen, bevorzugen jedoch kühleres Wetter mit gleichmäßiger Feuchtigkeit und hellem Sonnenlicht. Der Farn ist imstande, größere Mengen Feuchtigkeit über seine Blätter aus Nebel aufzunehmen.[3] In Kultur genommen reagieren sie auch positiv auf geringe Düngergaben. Die Art tritt vikariierend mit dem nahe verwandten und ähnlichen Polystichum imbricans auf, wobei Polystichum munitum die dunkleren und feuchteren Standorte einnimmt. In den Übergangszonen zwischen den Vorzugshabitaten beider Arten treten Hybride zwischen ihnen auf.[4]
Während dieser Farn im westlichen Nordamerika bevorzugt in Kultur genommen wird, hat es sich als schwierig bis unmöglich erwiesen, zufriedenstellende Ergebnisse im östlichen Teil des Kontinents zu erzielen.
Nutzung
BearbeitenIm Frühjahr, wenn nichts anderes verfügbar war, wurde der Farn traditionell als Nahrungsmittel von verschiedenen Stämmen der Indianer genutzt, namentlich von den Quileute, Makah, Klallam, Squamish, Sechelt und Haida. Dazu wurden die Rhizome geröstet und geschält und so gegessen.[5]
Die Pflanze wird allgemein von Floristen und Gärtnern als Grünpflanze verwendet.
Phylogenie und Systematik
BearbeitenSchwesterart von Polystichum munitum ist nach genetischen Daten der westamerikanische, morphologisch recht ähnliche Polystichum imbricans, mit dem er auch Hybride bilden kann. Beide Arten gehören in eine fast weltweit verbreitete Klade, die auch zahlreiche Arten der Alten Welt mit umfasst.[6]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Plants Profile for Polystichum munitum (western swordfern). In: PLANTS database. United States Department of Agriculture, Natural Resources Conservation Service, 2017, abgerufen am 2. November 2017.
- ↑ Ralph Brooks (1968): Polystichum munitum in South Dakota. American Fern Journal 58: 92-92. scan online bei biostor.org
- ↑ Emily B. Limm & Todd E. Dawson (2010): Polystichum munitum (Dryopteridaceae) varies geographically in its capacity to absorb fog water by foliar uptake within the redwood forest ecosystem. American Journal of Botany 97 (7): 1121–1128. doi:10.3732/ajb.1000081
- ↑ Edward K. Kentner & Michael R. Mesler (2000): Evidence for natural selection in a fern hybrid zone. American Journal of Botany 87 (8): 1168–1174.
- ↑ Paul Alaback, Joe Antos, Trevor Goward, Ken Lertzman, Andy MacKinnon, Jim Pojar, Rosamund Pojar, Andrew Reed, Nancy Turner, Dale Vitt: Plants of the Pacific Northwest Coast. Hrsg.: Jim Pojar and Andy MacKinnon. Revised Auflage. Lone Pine Publishing, Vancouver, British Columbia 2004, ISBN 978-1-55105-530-5, S. 53.
- ↑ Heather E. Driscoll & David S. Barrington (2007): Origin of Hawaiian Polystichum (Dryopteridaceae) in the context of a world phylogeny. American Journal of Botany 94 (8): 1413–1424. doi:10.3732/ajb.94.8.1413