Dieses MB dient vorerst hauptsächlich der Sammlung von Meinungen und Argumenten. Über einige davon wurde bisher noch gar nicht diskutiert, was zwingend vor einem MB getan werden sollte.
Initator und Unterstützer
Bearbeiten- Initiator
- Unterstützer
Die Unterstützer sind mitverantwortlich dafür, dass dieses Meinungsbild nur startet, wenn es zur Abstimmung geeignet ist. Falls du dich hier bereits vor Ausformulierung des Meinungsbildes eingetragen hast, solltest du deinen Eintrag zurückziehen, falls dem Meinungsbild droht, in ungeeignetem Zustand gestartet zu werden.
Die Durchführung dieses Meinungsbilds wird befürwortet von (Stimmberechtigung zum 6. Juli 2011 – Datum der Wiederaufnahme des MB – überprüfen):
Hintergrund
BearbeitenDieses Meinungsbild soll kurz den Nutzen der Erweiterung AbuseFilter (AF) erläutern und die Akzeptanz bei den Wikipedia-Usern überprüfen.
Die AF-Erweiterung, deren Umsetzung bei uns Missbrauchsfilter (und in der englischen Wikipedia mittlerweile edit filter) genannt wird, ermöglicht es Admins, bestimmte Neuanmeldungen/neue Artikel/Artikeländerungen/... anhand von Mustererkennung automatisiert zu verhindern oder den ändernden User zu warnen. Das Werkzeug, welches auf WP:Missbrauchsfilter näher beschrieben wird, wurde am 25. Februar 2009 testweise für die deutschsprachige Wikipedia aktiviert; kurz darauf (und ohne vorausgehende Testphase) in der englischen Wikipedia.
Ziel ist vor allem die Eindämmung von Vandalismus. Zwar existieren bereits seit Jahren Mechanismen dafür, darunter die konventionellen Artikel- und User-Sperren, IP-Range-Sperren, ferner die Spam-Blacklist und die Title-Blacklist sowie die Variable $wgSpamRegex. Darüber hinaus gibt es auch externe Software-Tools wie z.B. den Vandal Fighter. Jene Werkzeuge reichen aber in einigen Fällen nicht aus, um bestimmte hartnäckige Vandalen am Editieren zu hindern oder haben den Nachteil, dass zu viele nicht-vandalierende User davon betroffen sind.
Möglichkeiten und Grenzen
BearbeitenDie AF-Erweiterung ist wesentlich flexibler als die bisherigen Techniken der Administratoren, so können hiermit erstmals kombinierte User-Artikel-Sperren verhängt werden, sodass in einigen Fällen weder User noch Artikel komplett gesperrt werden müssen, was weniger unschuldig ausgesperrte User zur Folge hat.
Änderungen können wie bei einer konventionellen Sperre verboten werden. Es ist aber auch möglich, dem User lediglich einen Hinweis darauf zu geben, dass seine Änderungen z.B. potentiell gegen eine bestimmte Richtlinie verstößt und deswegen erst bei einer erneuten Bestätigung gespeichert wird. Zudem können die Regeln so eingestellt werden, dass erst ab einer vorgegebenen Anzahl von bestimmten, gleichartigen Änderungen dem User verboten wird, mit diesen Änderungen fortzufahren.
Im Gegensatz zu den konventionellen Sperren werden hier alle (auch verhinderte) Änderungen mitgeloggt, die von einer Regel erfasst werden. Somit ist eine bessere Kontrolle darüber möglich, was eine Regel tut und ob sie ggf. angepasst/verfeinert werden sollte.
Die AF-Erweiterung hat gegenüber den herkömmlichen Sperren zwei technische Nachteile:
- Die konventionellen Sperren kosten weniger Performance.
- Die Bedienung der AF-Erweiterung ist schwieriger als die Bedienung der normalen Sperren und auch schwieriger als die Bedienung der bereits seit längerem bestehenden, auf regulären Ausdrücken basierenden Blacklists.
Deshalb sollte die AF-Erweiterung nur eingesetzt werden, wenn dadurch ein wesentlicher pragmatischer Vorteil gegenüber den anderen Mechanismen vorliegt.
Die AF-Erweiterung bietet zwar die Möglichkeit, den Status autoconfirmed automatisiert zu entziehen, jedoch ist bisher kein sinnvoller Anwendungsfall dafür bekannt. (Anm.: Vielleicht sollte man dieses Feature einfach für w:de deaktivieren?)
Anwendung
BearbeitenGrundsätzlich sollten alle Filterregeln, die Bearbeitungen verhindern, zunächst in einem Testbetrieb (logging-only) laufen, um etwaige false positives, die man beim Erstellen der Regel übersah, aufzuspüren. Nur in akuten Fällen und bei kontinuierlicher Beobachtung des Logbuchs können Ausnahmen sinnvoll sein.
Filterregeln sollten so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig aktiviert sein. Beispiele für zeitlich lange aktivierte Regeln sind jene, die Ex-User:Bechterev in seinem Wirken bremsen. Die Alternative zum Einsatz der AF-Erweiterung wäre in diesem Fall die Semisperrung von Zig Artikeln. Da es bei den diesbzgl. Filterregeln nahezu keine false positives gibt, bieten sie hier eine wesentlich schonendere Methode.
Bedenken
Bearbeiten- Bei pauschalen Verboten von Begriffen wie „fick“, „arsch“, „pups“ oder ähnlichem ist die Anzahl der false positives zu hoch.
- Richtig. Und das gleiche Problem besteht auch bei den Blacklists (SBL, TBL). Deshalb müssen Filterregeln gut durchdacht sein und getestet werden. Vergangene Diskussionen haben gezeigt, dass allzu simple Wortfilter abgelehnt wurden. Den Administratoren ist bewusst, dass viele Begriffe je nach Kontext eben doch enzyklopädisch sein können (z.B. Trafficklau, Barsch, Pups (Feldkirchen-Westerham)); zudem können Schimpfworte selbstverständlich auch Teil eines enzyklopädischen Artikels sein (Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch.).
- Die AF-Erweiterung bringt der Wikipedia zu viel Kontrolle durch Admins bzw. zu wenig Kontrolle über die Admins
- Auf der Seite Wikipedia:Missbrauchsfilter/Anträge kann jeder User (auch ohne die Syntax zu kennen) mitreden. Jeder kann auf der dortigen Seite verlangen, dass der Nutzen einer bestimmten Regel erklärt wird. Weiterhin wird jeder Edit, der durch eine Regel erfasst wird, mitgeloggt, sodass die Nachvollziehbarkeit diesbzgl. sogar größer ist als bei den oben genannten konventionellen administrativen Tools. Selbstverständlich ist die AF-Erweiterung ein Werkzeug, das helfen soll, unsere Richtlinien einzuhalten. Es darf nicht benutzt werden, um unsere Richtlinien zu verletzen. Eine absichtlich falsche Bedienung des Werkzeugs (genauso wie der Missbrauch der konventionellen Mechanismen) durch einen Admin würde zu Problemen für diesen und evtl. dessen Rausschmiss führen.
- Private (versteckte) Filterregeln können nur durch Admins eingesehen werden und die Syntax ist so kompliziert, dass sie nicht jeder Admin versteht. Wo ist da die Transparenz?
- Private Filterregeln sollen nur in besonderen Fällen eingesetzt werden, beispielsweise bei massiven Vandalismus-Attacken, wenn „alle anderen Mittel (Rangesperren, Seitenschutz) versagen bzw. nicht praktikabel sind, kein anderer Weg erkennbar ist, dem Einhalt zu gebieten und eine öffentliche Regel nur Anregegungen gibt, das Verhalten [...] anzupassen.“(zitat) Zudem sind auch die von versteckten Regeln erfassten Edits im Logbuch für alle (sogar unangemeldete User) einsehbar. Damit ist mehr Transparenz gegeben als beispielsweise bei den Blacklists.
- Zudem existieren rund 300 Admins, die sich gegenseitig auf die Finger schauen können und dies auch sollten; spätestens, wenn es Anfragen dazu gibt. In besonderen (z.B. konfliktreichen) Fällen kann jeder Admin, der die Syntax nicht versteht (sie aber verstehen möchte), andere Admins um Unterstützung bitten, so wie auch bei der Spam- und der Titleblacklist.
- Von den derzeit 65 Regeln sind 36 durch normale Benutzer nicht einsehbar, insbesondere sind von den 40 neuesten Filtern 32 privat. Von besonderen Fällen kann keine Rede sein.
- Dafür gibt es die bereits genannte Seite Wikipedia:Missbrauchsfilter/Anträge. Jeder, der eine Frage zu einer konkreten Regel hat, kann sie dort stellen und auch erfragen, warum der Status z.B. auf „private“ oder auf „public“ eingestellt ist. Dadurch dass die AF-Erweiterung ohnehin nur in besonderen Fällen eingesetzt wird, ist die Anzahl der privaten Regeln relativ hoch.
- Diverse Filterregeln verhindern – ohne Kenntnis und gegen den Willen der Betroffenen – das Editieren bestimmter Benutzer-Diskussionsseiten. Diese Benutzer können folglich bestimmte, an sie gerichtete Nachrichten nicht empfangen.
- Das passiert auch im Falle von IP-Range-Sperren. Falls dies jedoch nur einzelne Benutzer-Diskussionsseiten betrifft, sollten die entsprechenden User aber darauf hingewiesen werden. (Anm.: Evtl. sollte das in WP:MF verankert werden?)
- Wir sind doch nun schon jahrelang ohne die AF-Erweiterung ausgekommen.
- Ja, und früher sind wir auch ohne die Wikipedia ausgekommen. ;-) Die AF-Erweiterung bietet weit mehr Möglichkeiten als die herkömmlichen Tools, Vandalen zu bekämpfen, und das ohne den Nachteil, andere User sehr bei der Arbeit zu stören.
- Die Erfahrungen bei der englischen Wikipedia haben gezeigt, dass die AF-Erweiterung vom Missbrauchsfilter (Abuse Filter) zum Gebrauchsfilter (Edit Filter) mutiert ist. Auch in der de-Wikipedia gibt es ähnliche Bestrebungen (Warnhinweis bei leerer Zusammenfassungszeile).
- Der Begriff „Missbrauchsfilter“ ist historisch bedingt und nicht 100%-ig korrekt, da nicht nur Missbrauch (also absichtliches Fehlverhalten), sondern auch unabsichtliches Fehlverhalten verhindert werden soll. Der Hauptnutzen ist und bleibt aber die Bekämpfung von Vandalismus.
- Durch geeignete Einstellungen können Admins die IP-Adresse eines angemeldeten Users herausbekommen.
- Grundsätzlich: Nein, das intendierte Eruieren eine IP-Adresse eines angemeldeten Users ist nur Usern mit dem CU-Recht möglich. Es gibt allerdings eine Möglichkeit, die tatsächlich dazu führen kann, dass ein User sein Sockenpuppen-Dasein preisgibt: Angenommen, eine Regel wird so eingestellt, dass sie pro IP-Adresse und pro Seite nur zwei Bearbeitungen zulässt, und jemand kommt an dieses Limit und versucht diese Regel zu umgehen, indem er sich an- bzw. abmeldet, dann wird diese Umgehung mitgeloggt.
- Eine solche Regel hat bisher ein Mal existiert und sie wurde, nachdem sich jemand darüber beschwerte, wunschgemäß umgestaltet.
- Es gibt nicht für alle Filterregeln einen entsprechenden Antrag auf WP:MF/A.
- Es gibt auch nicht für jede Sperre eine VM. In eindeutigen Fällen ist das nicht nötig. Es kann jedoch jederzeit eine Begründung verlangt bzw. Einspruch erhoben werden, wie bei einer normalen Sperre.
- Nur wenige (5-6) Adminstratoren verwenden die AF-Erweiterung und die überwiegende Mehrzahl der Filterregeln wurde von zwei Adminstratoren geschrieben.
- Das liegt unter anderem daran, dass jene Admins sich recht ausgiebig mit den Regeln befasst haben und sich deshalb ganz gut damit auskennen. Dewegen sind es meistens (ähnlich wie bei der WP:SBL) die gleichen Admins, die sich um die Anträge kümmern und die teilweise auch von anderen Admins gebeten werden, Regeln zu erstellen.
- Nur wenige Tausend Schreiboperationen wurden in 24 Monaten durch die AF-Erweiterung verhindert, im Vergleich zu vielen normalen Reverts. Besteht also überhaupt Bedarf daran?
- Es wurden mehrere Hunderttausend Edits im Abuse-Filter registriert. Verhindert wurden mehrere Tausend Edits, die ansonsten in die Versionsgeschichten diverser Artikel gewandert wären, zusätzlich zur etwa gleich großen Anzahl an Reverts und zusätzlich zu einer ebenfalls beträchtlichen Zahl an Vandalismus-Meldungen und zusätzlich zu diversen Sperren, darunter auch IP-Range-Sperren.
- Einige Dauer-Vandalen konnten mithilfe des Abuse-Filters stark genug eingeschränkt werden, zum Teil sind sie deutlich weniger aktiv.
- Mit anderen Worten: Es besteht nicht nur der Bedarf an der AF-Erweiterung, sondern ohne dieses Werkzeug würden die Wikipedianer (vor allem, aber nicht nur Admins) mehr Arbeit haben und müssten häufiger sperren.