Unser 16. Stammtisch fand statt am 16. November 2019 in Aschaffenburg:

15:00 Uhr Besuch beim Arbeitskreis Technikdenkmal „Määkuh“, Erbsengasse 11, Aschaffenburg

18:00-21:00 Uhr - gemeinsamer Stammtisch im Schlappeseppel


Teilnehmer

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Den 16. Stammtisch in Aschaffenburg besuchten folgende 5 Personen:

Salino01 mit Begleitung, Alazon, WolfgangDo und Kai Borgeest. Leider mussten mehrere weitere Teilnehmer kurzfristig wegen Krankheit absagen.

Der 16. Stammtisch Unterfranken fand am 16. November 2019 in Aschaffenburg statt. Nachmittags besuchten wir Arbeitskreis Technikdenkmal „Määkuh“ in der Erbsengasse 11. Dieser beschäftigt sich seit etwa 10 Jahren mit der Geschichte der Kettenschifffahrt auf dem Main, sowie dem Erhalt des letzten Relikts aus dieser Zeit, der Määkuh. Im Rahmen der Recherchen wurde Literatur gesichtet, Bilder und Pläne ausgewertet. Während dieser Zeit sind auch mehrere Dioramen und Schiffmodelle (Außen- und Innenansichten) entstanden, die später einmal in einer Ausstellung gezeigt werden sollen. Wir hatten die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen.

Der Leiter des Arbeistkreises, Herr Hans-Holger Frenzel, berichtete kurzweilig und mit viel Enthusiasmus über sein lieb gewonnenes Projekt zur Rettung des letzten noch erhaltenen und unter Denkmalschutz stehenden Rumpfes eines Kettendampfers der Mainflotte und zum Aufbau eines spannenden Museums. Dabei wurde über technische, aber auch geschichtliche, politische, wirtschaftliche und soziale Aspekte der Kettenschifffahrt informiert. Es war also für jeden Teilnehmer, unabhängig seiner Interessensneigung, etwas dabei.

Nach einer kurzen Einführung gab es einen historischen Dokumentarfilm, der auf einem echten Kettenschlepper auf den Neckar gedreht wurde. Hierdrin wurde dargestellt, wie schwierig der Schiffstransport in der damaligen Zeit war und wie aufwändig sich die Begegnung von zwei Kettendampfern gestaltete, die sich an der gleichen Kette entlang in verschiedene Richtungen des Flusses bewegten. Der Austausch der Kette dauerte über ein Stunde und war mit harter körperlicher Arbeit verbunden.

Danach wurden uns die bereits fertig gestellten, mit viel Liebe von Modellbauern aus Schöllkrippen gefertigten Dioramen vorgestellt, die alle eine eigene Geschichte darstellen. Ein Diorama zeigt die Ankunft eines Zuges mit den Einzelteilen eines Kettendampfers am Bahnhof in Aschaffenburg. Die Einzelteile der bayerischen Kettenschlepper stammten nämlich aus einer Werft in Dresden, in der auch die Kettenschlepper der Elbe gebaut wurden. Nach dem Bahntransport wurden die vorgefertigten Segmente unterhalb des Schlosses zusammengebaut und die insgesamt acht Schiffe zu Wasser gelassen. Auch dieses ist in einem wunderschönen Diorama dargestellt. Ein weiteres Diorama zeigt die Reparaturwerft im Stadtteil Schweinheim. Alle diese Darstellungen im Erdgeschoss sind im Maßstab 1:87 angefertigt, was der Eisenbahnspurweite H0 entspricht und damit eine Kombination von Eisenbahnmodellen und Schiffsmodellen ermöglicht.

Anschließend gab es Einblick in den 'Bastelkeller' in dem sich ein weiteres Diorama mit dem Aschaffenburger Schloss in der Entstehung befindet. Bei diesem Modell handelt es sich um ein Kartonmodell in einem wesentlich kleineren Maßstab. Es zeigt den Zustand, wenn alle acht Schiffe im Winterhafen liegen. Gleichzeitig wird das Zollhäuschen gezeigt, an dem alle Schiffe Abgaben und Gebühren entrichten mussten. Im oberen rechten Teil des Dioramas ist eine multimediale Darstellung geplant. Auch hier wird deutlich, wie viel Planung und Detailverliebtheit notwendig sind, um dem späteren Besucher der Ausstellung die Geschichte lebendig und spannend näher zu bringen.

Ein kurzer Film vom restaurierten Schwesterschiff Gustav Zeuner in Magdeburg zeigte die wesentlichen technischen Merkmale eines Kettenschiffs, wobei die nachgebauten und zu Demonstrationszwecken laufenden Maschinen Antriebe erklärt wurden. Gleichzeitig bekam man einen Eindruck der schweren Arbeit auf dem Schiff und der hohen Lautstärke, die geherrscht haben muss. Die Inneneinrichtung des Kettenschiffs mit den Kabinen für die Besatzung konnten wir anschließend an einem größeren Modell bewundern, ein noch nicht ganz fertiges Modell, an dem der inzwischen verstorbene Erbauer seine letzten Lebensjahre gearbeitet hatte.

Zu guter Letzt gab es noch ausgiebige Diskussionen über mögliche Szenarien, wie und wo die Ausstellung einmal dem Besucher näher gebracht werden könne. Obwohl der Verein inzwischen schon etwa 10 Jahre an dem Projekt arbeitet, ist immer noch nicht geklärt, ob und wo es einen Platz für das später renovierte Schiff mit einer Länge von immerhin etwa 50m und die Ausstellung geben wird. Dabei wurde insbesondere bemängelt, dass es in Aschaffenburg insbesondere Kunstmuseen, aber keine Stelle gibt, die sich mit der Technikgeschichte und Transportgeschichte Aschaffenburgs beschäftigt, obwohl die Industrie in Aschaffenburg mit Linde, TRW, Takata Petri, etc. und zahlreichen Speditionen und Logistikunternehmen geradezu ideale Möglichkeiten böte.

Nach derart vielen und interessanten Informationen zur Kettenschifffahrt ging es zum gemütlichen Teil des Abends in den Schlappeseppel. Der Stammtisch ging nach einem zünftigen Essen und zahlreichen Gesprächen um 21 Uhr zu Ende.

Neue Bilder

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Kommentare

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@Salino01 Vielen Dank für Deine Organisation vom Stammtisch und den ausführlichen Bericht und die Fotos. Wie immmer: prompt online gestellt. Das ist sehr vorbildlich. Wie zu lesen, hattet ihr einen sehr interessanten Stammtisch. Bis zum nächsten Mal wieder! --Wikikerl (Diskussion) 07:36, 19. Nov. 2019 (CET)[Beantworten]

Update für Teilnehmer und Interessierte

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Das Kartonmodell, das wir noch in der Bauphase im Keller gesehen haben, ist lt. Bericht des Mainechos Kettenschlepper vorm Schloss vereint, Määkuh: Arbeitskreis Technikdenkmal präsentiert neues Diorama - »Museale Schaufenster-Schau« im Aufbau jetzt fertig gestellt. Es kann im Fenster in der Erbsengasse angeschaut werden.--Salino01 (Diskussion) 07:36, 18. Mai 2020 (CEST)[Beantworten]

Der Bayerische Rundfunk hat in der Frankenschau vom 18.04.2021 ein Bericht zur Määkuh und die Ausstellung in Aschaffenburg gedreht. Im Film (Link) ist das die Sequenz ab Minute 14:20 bis 20:05. Viel Spaß beim Anschauen.--Salino01 (Diskussion) 20:33, 19. Apr. 2021 (CEST)[Beantworten]

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Commons: Stammtisch Unterfranken/Aschaffenburg4 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien