Wikipedia Diskussion:Community-Projektbudget/Nicht bewilligte Anträge/3-11

Kalkulation

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Hallo Sebastian et al.,
vorweg erstmal danke für die Veröffentlichung. Ohne auf Details einzugehen, halte ich die Grundidee eigentlich für ganz interessant - wenn man es schaffen würde, eine Vernetzungsplattform zu etablieren, die ähnlich wie Mendeley für Wissenschaftler zielgruppenorientiert Interessenten für freies Wissen zusammenzubringen und anwenderfreundlich Kommunikation, Zusammenarbeit und letzlich freies Wissen vorwärtsbringen könnte, hätte das imho schon seinen Reiz.

Was mich heute morgen allerdings tatsächlich massiv iriitierte bzw. ärgerlich machte, war die Kalkulationsgrundlage. Dort werden pro MT (=Menschtag, right?) 1.700 € kalkuliert - bei 20 MT pro MM wird also ein Betrag von 34.000 € / PM (Personenmonat) angenommen. Um das mal in Relation zu bringen: In einem Antrag an die EU im 7._Forschungsrahmenprogramm (FP7, aktuelle Ausschreibungsrunde) wird in der Regel mit einem Satz von durchschnittlich ca. 5.000 € / PM + 60% Nebenkosten kalkuliert (bei einem Eigenanteil von 25% bei KMU, spielt hier aber keine Rolle), also Kosten von 8.000 € / PM brutto. In diesem Antrag wird nun mehr als das 4-fache angesetzt, was einem (sehr hohen Consoultingsatz) in der freien Wirtschaft zwar entsprechen mag, für ein Projekt wie dieses im Rahmen der Communityförderung die Grenzen jedoch bei weitem und in meinen Augen ziemlich unverschämt überschreitet. Vielleicht liege ich bei meinen Rechnungen allerdings auch vollständig daneben?

Sollte dieser Ansatz eines social networks nochmal verfolgt werden, fände ich es dringend notwedig, mit realistischen und gern auch idealistischen Kalkulationen anzutreten. Gruß, -- Achim Raschka (Diskussion) 09:55, 16. Jan. 2013 (CET)Beantworten


Hallo Achim, ich habe einen mittleren Brutto-Wert für Freie Entwickler in Berlin angesetzt und 20% Risiko draufgeschlagen. Ich bin nicht von freiwilligen Mitarbeitern ausgegangen und ich musste auch davon ausgehen, kein eingespieltes Team zu haben. Desweiteren hatte ich im Sinn, dass es Entwickler mit Erfahrung mit friendi.ca geben könnte. Wenn die aus dem süddeutschen Raum oder aus Kalifornien stammen, müsste die Kalkulation pro Menschtag noch höher angesetzt werden. Ich sehe eine 80%ige Wahrscheinlichkeit, dass ich unter dem Budget gelandet wäre. Aufgrund meiner Erfahrung setze ich jedoch keine zu niedrigen Budgets an. Wenn der Auftraggeber das Budget runterhandelt, dauert es hinten heraus immer länger und wird wesentlichen teurer, als wenn man mit realistischen und großzügigen Zahlen gearbeitet hätte. Ich sage nur BER. Herzlichen Gruß aus der Stadt, die alles kann außer Bundesliga, S-Bahn und Großflughäfen. --Sebastian Wallroth (Diskussion) 21:05, 19. Jan. 2013 (CET)Beantworten

funktionen eines sozialen netzwerkes innerhalb WP oder extern?

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was ich persönlich ja sehr praktisch fände, wären einige funktionalitäten die man aus sozialen netzwerken kennt in wp einzufügen. z.b. wenn man sehen könnte, wer sonst noch gerade eingeloggt ist und dann unkompliziert eine chatanfrage stellen oder einen videochat beginnen könnte. oder wenn man sich die hochgeladenen bilder eines benutzers komfortabel als fotostream anschauen könnte. gerade eine integrierte chatfunktion wäre auch hilfreich um newbies unter die arme zu greifen. unser normaler chat ist für den durchschnittsnewbie nur schwer zu finden...

allerdings ist mir aus deinem antrag nicht ganz klar, ob dir nicht doch eher eine externe plattform vorschwebt? das fände ich weniger nützlich.

wenn es drum geht, wp mit funktionen aus sozialen netzwerken anzureichern, hast du meine unterstützung! allerdings dürfte hier eines der hauptprobleme sein, dass man sowas nur gemeinsam mit der foundation tatsächlich implementieren könnte. aber auch um hier die nötige überzeugungsarbeit zu leisten, könnte ein cpb-antrag hilfreich sein. vielleicht versuchst du es beim nächsten mal mit einem etwas geänderten konzept einfach nochmal...

lg,--poupou review? 20:57, 18. Jan. 2013 (CET)Beantworten


Liebe Poupou, ich habe ein soziales Netzwerk im Sinn, dass eigenständig funktioniert, aber tief in die Wikimedia-Projekt-Sites integriert ist. Die Anbindung soll über MediaWiki-Erweiterungen funktionieren. Jedes Projekt und jede Sprache soll entscheiden können, ob und in welchem Umfang die Integration vorgenommen wird.
Eine eigenständige Plattform für ein Soziales Wikimedia-Netzwerk macht es einfacher, das soziale Netz projekt-übergreifend zu spannen.
Die Unterstützung der Foundation ist ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Einführung dieses Sozialen Netzwerks, da bin ich völlig Deiner Meinung.
Zur Zeit finden Diskussionen zu den Wikimedia-Projekten auf anderen Netzwerken statt, von denen einige in ein paar Jahren nicht mehr existieren. Damit sind diese Inhalte verloren. Man könnte versuchen, die Diskutantinnen auf die Diskussionsseiten der Wikimedia-Projekte zu holen - das wird aber mit zu wenigen Menschen funktionieren.
Herzlichen Gruß, --Sebastian Wallroth (Diskussion) 21:16, 19. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Echo

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Moin, ich hätte gern erläutert wie sich die Entwicklung dieses Antrags zu Echo verhält. Dass die Foundation an einem neuen Kommunikationssystem arbeitet, ist nicht gerade ein kürzlich gelüftetes Staatsgeheimnis und die ersten Entwürfe zum WMF-System sind seit über einem Jahr öffentlich, Gruß & Dank, --Jan eissfeldt (Diskussion) 13:28, 19. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Kein Geheimnis, das stimmt. Aber doch nur für Meta-Gänger überhaupt wahrnehmbar. Wer sich überwiegend in den Wikipedia-Projekten umtut, hat das eher noch nicht mitbekommen, insbesondere weil es hier noch keine Erwähnung fand. Ich weiß nicht, ob Sebastian oder irgendjemandem im CPB diese Ideen bekannt sind und es ist auch ok, wenn nicht. Und das ist eigentlich ein wesentlicher Aspekt deiner Frage. Wie kann man zukünftig sicherstellen, dass nicht parallel-Entwicklungen und Maßnahmen gefördert werden, die möglicherweise an anderer Stelle (WMF, andere Chapter, IEG, andere coole Förderideen) bereits umgesetzt werden lyzzy (Diskussion) 20:13, 19. Jan. 2013 (CET)Beantworten
+1. ich lese hier auch zum ersten mal davon. damit erübrigt sich in gewisser weise mein diskussionsbeitrag weiter oben.--poupou review? 20:26, 19. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Moin Moin, Jan, ich lese von Echo gerade das erste Mal. Ich kann mich erinnern, auf der Wikimania etwas darüber gehört zu haben, kannte aber keinen Stand dazu. Nachdem ich jetzt die Informationen dazu gelesen habe, kann ich nur sagen, dass ich mich wahnsinnig freue, dass daran gearbeitet wird. Das zielt genau in die Richtung, in die mein Projekt schreitet. Das Soziale Netzwerk in meinem Antrag geht freilich weit über eine Nachrichten-Funktion hinaus - könnte aber problemlos mit Echo verbunden werden. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. --Sebastian Wallroth (Diskussion) 21:21, 19. Jan. 2013 (CET)Beantworten
FYI: Im WMF-Blog ist gerade ein kurzer Beitrag zum aktuellen Status von Echo erschienen. Grüße, Nicole Ebber (WMDE) (Diskussion) 22:36, 7. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Meine Einschätzung zu deinem Antrag

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Zuallererst möchte ich dir versichern, dass ich grundsätzlich diese Idee für sehr interessant halte, mich auch die Kosten insgesamt nicht wirklich abgeschreckt haben.

Die nachfolgende Analyse betrifft ausschließlich meine Meinung, welchen Eindruck ich von dem Antrag hatte und weswegen ich ihn auch im Ergebnis nicht empfohlen habe. Die anderen Mitglieder des Ausschussen mögen andere Gründe gefunden haben. Du erlaubst aber auch offene Worte, denn das wird von den gewählten Ausschussmitgliedern in ihrer Funktion erwartet.

Du zitierst mich etwas ungenau:Der Antrag erfordert einige Vorstellungskraft, denn ich habe gleichzeitig auch geschrieben, dass die Frage gestellt wurde, inwieweit die von dir dargestellten Angaben (die als solche durchaus verständlich waren) nicht mit einer Lösung umgesetzt werden können, welche bereits vorhanden ist. Jan hat oben Echo erwähnt, um nur ein Beispiel zu nennen. Ich nannte überhaupt ein wiki, natürlich waren auch andere Plattformen mitgedacht.

Welche zusätzliche Netzwerkkommunikationslösung ist genau dieser Missing Link, der das erfüllt was andere nicht schaffen. Aus meiner Sicht ist es sehr risikobehaftet, mit der Errichtung einer Plattform alleine zu meinen, dass damit auch gleichzeitig die Lösung dafür erreicht wird, was du eben im Antrag beschrieben hast. Dem Ganzen fehlte ein wenig der keep it simple-Ansatz. Es scheint irgendwie die Holzhammermethode durch, wenn eine tolle Plattform existiert, dann wird es automatisch auch die Lösung möglich machen und die Leute werden sich alle darauf stürzen.

Das ist das was ich meinte, dass es einige Vorstellungskraft benötigt. Wenn man sich Friendika anschaut, dann wirkt es nicht gerade sehr dynamisch, auch scheint die öffentliche Wahrnehmung ziemlich gering zu sein. Eine Frage für mich war, ob es die Aufgabe von Wikimedia sein muss, dieses Projekt mit dieser doch recht hohen Summe anzuschieben. Dazu noch, da der Antrag WMDE verpflichtet, dies durch einen eigenen Community-Manager mitzufinanzieren ohne auf mögliche Folgekosten hinzuweisen, die - wenn man sich die Kalkulation anschaut - doch erheblich sein können. Findet sich nach der Einarbeitung, welche mit 10.200 Euro als Untergrenze angeführt wird, auch tatsächlich damit eine Person, die das in Folge dauerhaft kostenlos weiterbetreut? Was macht man, wenn dann diese Person durch geänderte Lebensumstände nach einem Jahr sagt, dass sie keine Zeit mehr dafür hat?

Ich erinnere mich an ein Projekt von WMAT, welches mit schätzungsweise 10-20.000 Euro (genaue Zahlen wurden nie veröffentlicht) finanziert wurde, dahinter steckte die Idee einer verbesserten, kollaborative Kontrolle über beobachtete Artikel. Es ist völlig im Sand verlaufen. Es klang im Grunde recht plausibel, die Anwendergruppe war vorhanden, die Lösung schien eine Weiterentwicklung von etwas Bestehendem zu sein (Beobachtungsliste), also etwas, wo man schon auf eine wirklich funktionierende Sache aufbauen kann, auf etwas absolut Unverzichtbares. Und doch, es scheiterte, obschon auf den Weg gebracht. Still und heimlich, bis heute gibt es keine Stellungnahme dazu, was aber höchst sinnvoll wäre für die Beurteilung des Projekts selbst und auch um aus den Ursachen für das Scheitern zu lernen.

In deinem Fall fehlt es am Wesentlichen, nämlich einer Anwendergruppe in einer wirklich nennenswerten Grössenordnung, die bereit ist, auf diese Plattform um- bzw. einzusteigen. Das ist kein geringes Risiko, die Akzeptanz einfach nur so in den Raum zu stellen, dies aber in deinem Antrag als wesentliches Merkmal des Erfolgs anzuführen, was von WMDE intensiv mitgetragen werden soll.

Ein Projekt vorzustellen, welches in dieser Größenordnung angesiedelt ist, erfordert doch etwas mehr als eben diese eine Vorstellungsseite von dir. Wenn ich mir die Kalkulation ansehe und mir auch Friendica dazu und mir die vorhandenen Features betrachte, dann scheint es auch ein wenig, dass hier mehrere Punkte mit gleichlautenden Kosten aufgelistet werden, welche zu einem Teil bereits vorhandene Features (Addons) von Friendica sind. Wer dafür dann diese Kosten veranschlagt, muss sich die Frage gefallen lassen, wie kompliziert ist Friendica gemacht, dass die Einbundung einer vorhandenen Funktion mit 3-5 Manntagen zu Buche schlägt. Auch hier ist wurden Doppelkosten angeführt für ein und dieselben Aufgaben. Wenn eine Basisinstallation bereits 3-5 Manntage in Anspruch nimmt, dazu noch die Serveradministration (3 MT), dann noch die Entwicklungsumgebung aufsetzen / administrieren (3-5 MT), dann wird sich der erfahrenen Projektmanager fragen, wieso insgesamt für das alles 27 Manntage zu je 1.700 Euro aufgewendet werden muss. Und hier sind nur die Kosten für das Aufsetzen einer bestehenden, verfügbaren Arbeitsumgebung angeführt. Ohne Projektleiterkosten. Allein das sind bereits (minimum) 46.000 Euro. Dasselbe mit den Konzeptionskosten (ich nehme an, das ist das Lastenheft) und der Dokumentation. Auch extrem unscharf! Wie der Entwickler Martin in seinem Blog schreibt, ist das gesamte System mit all seinen Vernetzungen sehr empfindlich, wenn es um die Serverleistung geht. Du hast aber diese Kosten ohne bestehende Zusicherung durch die Foundation oder den Chaptern einfach so hingestellt.

Da stimmt etwas nicht, wie deine Kalkulation aufgebaut ist. Hier wird Luft transportiert, indem man ein und dieselben Dinge mehrfach anführt. Auch wenn du sagst du hättest drei Abende am Antrag gearbeitet, dann muss ich dir sagen, dass das keine gute Arbeit ist. An drei Abenden ist Besseres zu schaffen. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich sage, dass es schon fast schlampig war. Weder der Antrag selbst noch die Kalkulation. In dieser finanziellen Größenordnung hat eine Projektvorstellung anders auszusehen, das möchte ich jetzt einmal als ehemaliger Projektmanager und Firmeninhaber hier anführen.

Das alles dürfte mit ein Grund gewesen zu sein, dass es mehrheitlich als nicht förderungswürdig eingestuft wurde, weswegen du auch nicht in den Kreis eingeladen wurdest, dem die Möglichkeit gegeben wurde, das Projekt weiter vorzustellen. --Hubertl (Diskussion) 08:30, 21. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Es überrascht mich doch etwas, dass zu dieser Analyse des Projektantrags auch nach drei Wochen keine Reaktion erfolgte. --Hubertl (Diskussion) 08:50, 8. Feb. 2013 (CET)Beantworten
Hat mich auch überrascht. Aber diese Seite hat laut Watcher weniger als 30 Beobachter. Und die wenigen Mitlesenden werden vermutlich keine vergleichbare IT-Projektplanungserfahrung haben, vielleicht sind das die banalen Gründe. Liebe Grüße, Bernhard Wallisch 16:35, 9. Feb. 2013 (CET)Beantworten