Wilhelm Jaeger (Bildhauer)

deutscher Bildhauer

Wilhelm Hans Jaeger, auch: Jäger (* 28. Juli 1888 in Neubrandenburg; † 3. März 1979 in Marburg) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.

Wilhelm Jaeger wurde in Neubrandenburg geboren als Sohn und drittes von fünf Kindern des Bauunternehmers und Baustoffhändlers Kommerzienrat Wilhelm Jaeger sen. (1854–1931) und dessen Frau Elisabeth, geborene Hellwich (1860–1909). Das von Vater gegründete und weit über die Stadt hinaus bekannte Unternehmen wurde später bis in die erste Nachkriegszeit von seinen älteren Brüdern fortgeführt.

Nach praktischen Jahren als Steinmetz studierte Wilhelm Jaeger 1908/10 an der Staatlichen Kunstschule Charlottenburg Bildhauerei, anschließend – unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg – an der Münchener Akademie bei Balthasar Schmitt. Ende 1920 kehrte Jaeger in seine Vaterstadt zurück und arbeitete in der Folgezeit als künstlerischer Mitarbeiter, Bildhauer und Plakettenkünstler in der keramischen Werkstätte seiner Frau, der Keramikerin Lina Bartel-Jaeger (1888–1963). Er wurde in dieser Zeit zum Vorstandsmitglied des Neubrandenburger Kunstvereins gewählt und beteiligte sich an vielen von dessen Ausstellungen. 1934 wird er als Mitglied der „Reichskammer der bildenden Künste“ erwähnt, im selben Jahr auch als Kohlenhändler.

Jaeger war Vater von drei Kindern. Nach dem Ende der Firma 1953 und dem Tod seiner Frau nahm Jaeger seinen Alterssitz bei einer Tochter in der BRD.

 
Reuter-Brunnen (heute: Mudder-Schulten-Brunnen) am ursprünglichen Standort auf dem Markt in Neubrandenburg
1907 Relief „Rotkäppchen“ am Wohnhaus Jaeger in Neubrandenburg
1921 Totenmaske von Engelbert Humperdinck
1923 Reuter-Brunnen“ (auch: „Dörchläuchtingbrunnen“, heute: „Mudder-Schulten-Brunnen“) in Neubrandenburg
1923 Medaille zur Einweihung des Reuter-Brunnens Neubrandenburg
1926 „Habicht“
um 1927 Mutter mit Kindern (Frau und Kinder des Künstlers)
1927 Büste „Vater des Künstlers“
1928 „Dackel“
um 1929 „Daphne“
1929 „Pan“, auch betitelt „Faungruppe“, Regionalmuseum Neubrandenburg
1929 Gedenkmedaille zur 500-Jahrfeier des Gymnasiums Friedland
1929 Büste der Frau des Künstlers
um 1930 Büste Prof. Eckhard Unger, Regionalmuseum Neubrandenburg
um 1930 Büste Maler Otto Wolfgang Spieß, Regionalmuseum Neubrandenburg
um 1932 Büste Prof. Ludwig Sternberg
unbekannt „Truthahn“ aus Porzellan
unbekannt Medaillen mit Bildnissen der beiden Kinder
unbekannt „Entenfamilie“ in Neubrandenburg
unbekannt „Frauenakt“ in Neubrandenburg

Literatur

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  • Mecklenburgische Monatshefte, Jg. 2(1926), S. 196 f., 412, 663 – Jg. 3(1927), S. 229, 280 – Jg. 4(1928), p. S. 444 – Jg. 5(1929) p. S. 122 – Jg. 7(1931), S. 309 – 8(1932), S. 384, 550 – Jg. 10(1934), p. S. 444, 462
  • V. Probst u. H. Lorenzen (Hrsg.): Bildende Kunst in Mecklenburg (Begleitbuch zur Ausstellung „Schönheit pur. Mecklenburg - ein Land für Künstler 1900 bis 1945“, Güstrow u. Rostock 2010), Rostock 2010 (ISBN 978-3-356-01406-8) --- in der Ausstellung 30. Mai bis 22. August 2010 der Pan von 1929, die Büste O. W. Spieß und ein undatierter Truthahn
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