Wilhelm Koch (Diakon)
Karl Konrad Wilhelm Koch (* 27. Juli 1907 in Kassel; † 25. Oktober 1976 in Dortmund) war ein deutscher Diakon, Kirchenmusiker und CDU-Lokalpolitiker in Dortmund-Aplerbeck.
Leben
BearbeitenWilhelm Koch wurde als Sohn des Arbeiters Wilhelm Koch und der Mathilde Koch geborene Möller in Kassel geboren und wuchs in Rosenthal (Hessen) auf.[1] Nach seiner Schulzeit machte er eine Schuhmacherlehre und anschließend eine Ausbildung zum Diakon im Brüderhaus Hephata bei Treysa.[2] Von 1932 bis 1974 war er in der Evangelischen Kirchengemeinde Aplerbeck, bis 1937 auch in Schüren und Sölde, als Gemeindediakon tätig.[3] Wilhelm Koch legte 1940 an der Kirchenmusikschule in Dortmund die C-Prüfung als Kirchenmusiker und die Katechetenprüfung ab und arbeitete seitdem zusätzlich als Organist, Chor- und Posaunenchorleiter und gab kirchlichen Unterricht.[4] Weil die Aplerbecker Pfarrer Paul Kramm und Leopold Schütte ihren Dienst nicht mehr ausüben konnten, wurde Koch 1943 mit den pfarramtlichen Aufgaben der Kirchengemeinde Aplerbeck beauftragt.[5] 1944 legte er die zweite Verwaltungsprüfung für die Kirchengemeindebeamten ab, um das Evangelische Gemeindeamt Aplerbeck weiterzuführen, dessen Leiter Erich Riecke zum Wehrdienst einberufen worden war.[6]
Weil seine erfolgreiche Jugendarbeit dem NS-Staat verdächtig erschien, wurde Wilhelm Koch mehrfach von der Gestapo verhaftet. 1939 wurde er wegen der Verbreitung staatsgefährdender Schriften für mehrere Wochen im Dortmunder Gestapo-Gefängnis Steinwache inhaftiert. Infolgedessen wurde Koch aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen.[7][8][9]
Nach dem Krieg gehörte Wilhelm Koch zum Gründungskreis der Dortmunder CDU[10] und seit 1949 zum Verwaltungsstellen-Ausschuss Aplerbeck, der späteren Bezirksvertretung.[11] Er begründete nach dem Krieg die Himmelfahrtstreffen des CVJM sowie Johannisfeiern, zu denen jährlich tausende junger Dortmunder zusammen trafen.[12] Die ZDF-Produktion „Gottes eigene Blasmusik“ zum Kirchentag 1963 dokumentiert die Arbeit Wilhelm Kochs als Posaunenchorleiter.[13]
1944 heiratete Wilhelm Koch Elfriede Böings (* 20. Juli 1905; † 23. Mai 1980).[14] Wilhelm Koch und seine Frau haben ihre Grabstätte auf dem Evangelischen Friedhof in Aplerbeck.
Veröffentlichungen
Bearbeiten- [Wilhelm Koch]: 100 Jahre Evangelische Kirche Aplerbeck, 1970.
Ehrungen
Bearbeiten- 1975 erhielt Wilhelm Koch das Bundesverdienstkreuz am Bande.
- 1989 wurde ihm zu Ehren der Diakon-Koch-Weg in Dortmund-Aplerbeck benannt.
Literatur
Bearbeiten- Siegfried Liesenberg: Wilhelm Koch. Ein Leben als Dienst und Bekenntnis. Zum 100. Geburtstag des Aplerbecker Diakons. Dortmund 2007.
Einzelnachweise und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Liesenberg, S. 1.
- ↑ Liesenberg, S. 1–2.
- ↑ Evangelische Kirchengemeinde Schüren (Hrsg.): Evangelische Kirchengemeinde Schüren. Geschichte und Geschichten aus 100 Jahren. Bielefeld 2015, S. 92.
- ↑ Liesenberg, S. 8.
- ↑ Liesenberg, S. 8–10.
- ↑ Liesenberg, S. 9.
- ↑ Liesenberg, S. 4–7.
- ↑ Hermann-Ulrich Koehn: Protestantismus und Öffentlichkeit im Dortmunder Raum 1942/43–1955/56. Münster 2008, S. 42–44.
- ↑ Günther Högl (Hrsg.): Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933-1945. 2. Auflage, Dortmund 2002, S. 289.
- ↑ Hermann-Ulrich Koehn: Protestantismus und Öffentlichkeit im Dortmunder Raum 1942/43–1955/56. Münster 2008, S. 192.
- ↑ Liesenberg, S. 12–14.
- ↑ Liesenberg, S. 16–17.
- ↑ Liesenberg, S. 21.
- ↑ Liesenberg, S. 10.
Personendaten | |
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NAME | Koch, Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Koch, Karl Konrad Wilhelm (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diakon, Kirchenmusiker und CDU-Lokalpolitiker |
GEBURTSDATUM | 27. Juli 1907 |
GEBURTSORT | Kassel |
STERBEDATUM | 25. Oktober 1976 |
STERBEORT | Dortmund |