William Shakespeares Romeo + Julia

Film von Baz Luhrmann (1996)

William Shakespeares Romeo + Julia ist ein Filmdrama von Baz Luhrmann aus dem Jahr 1996, basierend auf dem Theaterstück Romeo und Julia von William Shakespeare (1596). Die Hauptrollen spielen Leonardo DiCaprio und Claire Danes. Der Film startete am 13. März 1997 in den bundesdeutschen Kinos.

Film
Titel William Shakespeares Romeo + Julia
Originaltitel William Shakespeare’s Romeo + Juliet
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1996
Länge 113 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Baz Luhrmann
Drehbuch Craig Pearce,
Baz Luhrmann
Produktion Gabriella Martinelli,
Baz Luhrmann
Musik Nellee Hooper
Mitarbeit: Craig Armstrong
Kamera Donald M. McAlpine
Schnitt Jill Bilcock
Besetzung

Handlung

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Die jungen Männer der zwei verfeindeten Familien Montague und Capulet liefern sich bei jeder Gelegenheit Schlägereien, obwohl die Familienoberhäupter zu Mäßigung mahnen. Nachdem bei einer Schießerei eine Tankstelle in Flammen aufgegangen ist, werden die Familien von der Polizei ultimativ dazu ermahnt, ab sofort Frieden zu wahren.

Romeo, Sohn der Familie Montague, nimmt zunächst unerkannt an einer Kostümparty im Haus der Capulets teil und trifft auf die Capulet-Tochter Julia. Sie verlieben sich sofort ineinander, obwohl sie zunächst nicht einmal ihre Namen kennen. Nachdem sie sich bei einem heimlichen Bad im Pool ausgesprochen haben, möchten sie gleich am nächsten Tag heiraten und damit auch den langen Zwist zwischen den beiden Familien beilegen. Unterstützung finden sie bei Julias Amme und dem Pater Laurence, der die beiden traut.

Kurz darauf wird Romeos Freund Mercutio von Julias Vetter Tybalt im Streit getötet. Romeo, der zunächst zu deeskalieren versucht hat, ist außer sich vor Wut. Er verfolgt Tybalt und erschießt ihn. Dann sucht er Hilfe bei Pater Laurence, der ihm rät, die Nacht mit Julia zu verbringen und am frühen Morgen nach Mantua zu fliehen und dort zu bleiben, bis er Nachricht erhält.

Julias Eltern, die von Romeo immer noch nichts wissen, haben inzwischen die Hochzeit ihrer Tochter mit dem Frauenschwarm Graf Paris arrangiert. Als sie sich widersetzt, wird ihr Undankbarkeit vorgeworfen. Verzweifelt sucht auch sie bei Pater Laurence Rat und erhält von ihm eine Droge, die sie in einen 24-stündigen todesähnlichen Schlaf versetzen wird, um einer erzwungenen Ehe mit Graf Paris zu entkommen. Pater Laurence schickt Romeo sofort einen Expressbrief nach Mantua, um ihn über diesen Plan zu unterrichten. Der Brief kann jedoch in zwei Versuchen nicht zugestellt werden.

Romeo hat zwischen den zwei Zustellversuchen von seinem Diener Balthasar von Julias Tod erfahren; auch dieser weiß nichts von dem Plan. Verzweifelt fährt Romeo mit Balthasar zurück nach Verona, obwohl er dort wegen des Mordes an Tybalt von der Polizei gesucht wird. Er besorgt sich ein tödliches Gift, betritt die Gruft der Capulets, betrauert die dort aufgebahrte, vermeintlich tote Julia und trinkt sein Gift in dem Moment, in dem Julia wieder erwacht. Nachdem Julia zuschauen musste, wie ihr Geliebter aus Trauer um sie stirbt, erschießt sie sich mit Romeos Pistole.

„Aus Versatzstücken des aktuellen Actionkinos, der Popmusik-Kultur, einer gehörigen Dosis religiösem Kitsch und dem 400 Jahre alten Originaltext entstand eine durch die überbordende Fülle der Einfälle die Wahrnehmungsfähigkeiten des Zuschauers herausfordernde fulminante Version der Shakespeareschen Liebestragödie für die MTV-Generation. Trotz einiger Schwächen ist der Film insgesamt ein spannender Versuch, Shakespeare in einem aktuellen Kontext der Reflexion über Gewalt und moderne Medienkultur anzusiedeln.“

Lexikon des internationalen Films[2]

Hintergrund

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  • Der Film ist der zweite Teil von Baz Luhrmanns Red Curtain Trilogy.
  • Für die Hauptrollen sprachen Ewan McGregor, Christian Bale, Natalie Portman, Kate Winslet und Reese Witherspoon vor.
  • William Shakespeares Romeo + Julia wurde von Januar bis April 1996 in Mexiko gedreht. Während eines Hurrikans wurde die Ermordung Mercutios gefilmt.
  • Das Element Wasser hat in diesem Film eine besondere Bedeutung. Es symbolisiert die Reinheit der Liebe zwischen Romeo und Julia. Beide sind in verschiedenen Szenen unter Wasser zu sehen, sie sehen sich durch ein Aquarium das erste Mal und küssen sich im Pool. Durch Tybalts Tod in einem Brunnen wird die Reinheit dieser Liebe zerstört.

Specials

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Tybalts Waffe

Unter anderem bekannt geworden ist der Film auch wegen der sehr speziell abgeänderten Fahrzeuge und Waffen. Die modifizierten Automatik-Pistolen basieren auf dem Modell der Beretta 92FS und deren Lizenzversion Taurus PT92 oder PT96 sowie der Colt Combat Commander, einer Variante der Colt 1911. Die jeweils aufgravierte Namensgebung wurde dann an das Original von Shakespeares Version angepasst. So heißen die Schusswaffen Dagger (Dolch), Sword (Schwert) oder Rapier, jeweils ergänzt mit der entsprechenden Kaliberangabe.

Wie in Shakespeares Drama werden die Dialoge in Versen gesprochen.

Soundtracks

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William Shakespeare’s Romeo + Juliet: Music from the Motion Picture Volume 1

Capitol, 1996[3]

  1. #1 Crush – Garbage
  2. Local God – Everclear
  3. Angel – Gavin Friday
  4. Pretty Piece of Flesh – One Inch Punch
  5. Kissing You (Love Theme from Romeo + Juliet) – Des’ree
  6. Whatever (I Had a Dream) – Butthole Surfers
  7. Lovefool – The Cardigans
  8. Young Hearts Run Free – Kym Mazelle
  9. Everybody’s Free (To Feel Good)Quindon Tarver und Libera
  10. To You I Bestow – Mundy (Sänger)
  11. Talk Show Host – Radiohead
  12. Little Star – Stina Nordenstam
  13. You and Me Song – The Wannadies

Der Abspannsong „Exit Music (For A Film)“ von Radiohead erschien auf ihrem Album OK Computer.

2006 kam die 10th Anniversary-Edition heraus, die als Bonustracks folgende Titel aus Volume 2 enthielt: „Introduction to Romeo“, „Kissing You (Love Theme from Romeo + Juliet) Instrumental“, „Young Hearts Run Free (Ballroom Version)“ – featuring Kym Mazelle, Harold Perrineau & Paul Sorvino.

Dazu erschien: „Everybody’s Free (To Wear Sunscreen) ‘07 Mix“ – Baz Luhrmann featuring Quindon Tarver.

William Shakespeare’s Romeo + Juliet: Music from the Motion Picture, Volume 2

Capitol, 1997, Komponisten und Produzenten: Nellee Hooper, Craig Armstrong und Marius de Vries[4]

  1. Prologue
  2. O Verona
  3. The Montague Boys – featuring Justin Warfield von One Inch Punch
  4. Gas Station Scene
  5. O Verona (Reprise)
  6. Introduction to Romeo
  7. Queen Mab Interlude
  8. Young Hearts Run Free (Ballroom Version) – featuring Kym Mazelle, Harold Perrineau, & Paul Sorvino
  9. Kissing You (Love Theme from Romeo + Juliet) Instrumental
  10. Balcony Scene
  11. When Doves Cry – Quindon Tarver und Libera (Chor)
  12. A Challenge
  13. Tybalt Arrives – featuring Butthole Surfers & The Dust Brothers
  14. Fight Scene
  15. Mercutio’s Death
  16. Drive of Death
  17. Slow Movement – komponiert von Craig Armstrong
  18. Morning Breaks
  19. Juliet’s Requiem
  20. Mantua
  21. Escape from Mantua – featuring Mundy
  22. Death Scene
  23. Liebestod (aus Tristan und Isolde)
  24. Epilogue

Auszeichnungen

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Der Film gewann vier BAFTA Awards: Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Musik und Beste Ausstattung.

Eine Oscar-Nominierung erhielt der Film in der Kategorie Bestes Szenenbild.[5]

Auf der Berlinale 1997 gewann Baz Luhrmann den Alfred-Bauer-Preis für innovative Filmkunst. Leonardo DiCaprio erhielt den Silbernen Bären für seine Leistung als Bester Darsteller.

Bei den MTV Movie Awards wurde der Film in 6 Kategorien nominiert, gewann davon jedoch nur Claire Danes in der Kategorie beste weibliche Schauspielerin.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für William Shakespeares Romeo + Julia. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, August 1997 (PDF; Prüf­nummer: 76 943 V).
  2. William Shakespeares Romeo & Julia. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 28. Mai 2017.
  3. Soundtracks, imdb.com, abgerufen am: 17. März 2015
  4. [1], allmusic.com, abgerufen am: 17. März 2015
  5. Romeo + Juliet – IMDb. Abgerufen am 31. Juli 2019.

Literatur

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