Wolfgang Gerok

deutscher Mediziner, Mitglied des Senats der Max-Planck-Gesellschaft (1987–1995)

Wolfgang Gerok (* 27. März 1926 in Tübingen; † 16. Januar 2021[1] in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Mediziner. Er war Internist mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Hepatologie und Stoffwechselkrankheiten sowie Lehrstuhlinhaber in Freiburg im Breisgau.

Wolfgang Gerok (1994)

Leben und Wirken

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Wolfgang Geroks Vater Eduard Gerok war promovierter Politologe und Fabrikdirektor. Die Mutter war eine Tochter des württembergischen Staatspräsidenten Johannes von Hieber und hatte neben ihrem Sohn Wolfgang Gerok noch drei Söhne und eine Tochter. Geroks Onkel Walter Hieber war Professor für anorganische Chemie an der Technischen Hochschule in München.

Gerok studierte Medizin an den Universitäten in Tübingen und Freiburg. Während seines Studiums wurde er Mitglied der Verbindung Normannia Tübingen. Das Studium schloss er 1950 mit dem Medizinischen Staatsexamen ab. Seine Promotion zum Dr. med. erfolgte 1950 in Tübingen. Nach dem Studium begann er im Max-Planck-Institut für Biochemie und am Pathologischen Institut der Universität Tübingen mit seiner wissenschaftlichen Ausbildung. Seine klinische Ausbildung absolvierte er in Zürich, Marburg, Tübingen und Mainz. In Marburg habilitierte er sich 1960 und begann dort 1961 seine Lehrtätigkeit, die er danach als außerplanmäßiger Professor in Mainz fortsetzte. Von 1968 bis 1994 hatte er den Lehrstuhl für Innere Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg inne und war Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin II der von Georg Wilhelm Löhr mitgeleiteten Medizinischen Universitätsklinik Freiburg.

Von 1987 bis 1988 war er Vorsitzender der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Von 1987 bis 1995 war Wolfgang Gerok Mitglied des Senats der Max-Planck-Gesellschaft. Seit 1992 war Gerok Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste.

Mit Paul Schölmerich und Rudolf Gross gab er ein Lehrbuch der Inneren Medizin heraus. Gerok hat entscheidend die Weiterentwicklung der klinischen und wissenschaftlichen Hepatologie mitgeprägt. Sein Arbeitsschwerpunkt war die Biochemie der Gallensekretion und der Gallensäurestoffwechsel, bereits in den 1960er Jahren die Regulation des Aminosäuren- und Proteinstoffwechsels in der Leber[2] sowie die Molekularbiologie der Hepatitisviren.[3]

Wolfgang Geroks hat zwei Töchter, eine davon ist Annette Gerok-Reiter.[4]

Ehrungen

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Literatur

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  • Rudolf Gross, Paul Schölmerich, Wolfgang Gerok (Hrsg.): 1000 Merksätze Innere Medizin. 4., völlig neu bearbeitete Auflage. Schattauer, Stuttgart / New York 1989 (= UTB für Wissenschaft / Uni-Taschenbücher. Band 522), ISBN 3-7945-1282-0, S. IV–V und IX.
  • Gerok, Wolfgang. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 372.
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Commons: Wolfgang Gerok – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Todesanzeigen Wolfgang Gerok, FAZ vom 23. Januar 2021.
    Gedenkseite von Wolfgang Gerok. In: SZ Gedenken. 20. Januar 2021, abgerufen am 20. Januar 2021.
  2. Vgl. etwa Wolfgang Gerok: Quantitative Bestimmung der Aminosäuren im Serum bei Erkrankungen der Leber. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift. Band 88, 1963, S. 1188 ff.
  3. Med Klin 2001: Verleihung der Gustav-von-Bergmann-Medaille an Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang Gerok (20 kByte, pdf) (Memento des Originals vom 31. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dgim.de
    Deutsches Ärzteblatt: Geburtstage
  4. Wolfgang Gerok : Traueranzeige : Badische Zeitung. Abgerufen am 17. März 2022.
  5. Mitgliedseintrag von Wolfgang Gerok bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 6. Juli 2016.