Wsewolod Maksymowytsch
Wsewolod Mykolajowytsch Maksymowytsch (ukrainisch Всеволод Миколайович Максимович; * 1894 in Poltawa; † 3. Mai 1914 in Moskau) war ein ukrainischer Künstler, Vertreter des Jugendstils und ukrainische Avantgarde.[1]
Leben
BearbeitenWsewolod Maksymowytsch wurde in Poltawa geboren. Sein erster Kunstlehrer war Iwan Mjassojedow, der ihn für die Antike begeisterte. Zusammen mit Fedir Krytschewskyj und Salomon Smolianoff war Maksymowytsch Mitglied des philosophischen und künstlerischen Naturisten-Sportklubs „Garten der Götter“, der von Iwan Mjasojedow organisiert wurde. Auf dem Anwesen von Grigori Mjassojedow in Poltawa, machten die jungen Künstler Sport, posierten nackt als antike Götter, spielten Theater und malten viel.[2]
Mit 17 Jahren zog Maksymowytsch nach Moskau, wo er im Atelier von Iwan Rerberg studierte.[3]
Innerhalb von zwei Jahren schuf Maksymowytsch eine große Anzahl großformatiger Tafeln. Inspiriert von Michail Wrubel und Aubrey Beardsley, entwickelte Maksymovych seinen eigenen Stil, in dem er die Wiener Sezession durch das Prisma der Antike neu interpretiert.[4]
1913 spielt Maksymowytsch die Hauptrolle in dem Film Drama im Kabarett Nr. 13, der als das erste filmische Experiment der Avantgarde gilt. In dem Film, bei dem Michail Larionow Regie führte, traten prominente Vertreter des Futurismus wie Wladimir Majakowski und Dawid Burljuk auf.[5] Während der Dreharbeiten verliebte sich Maksimovich in die futuristische Dichterin Nadezhda Nikolaeva, die ihn jedoch nicht erwiderte.
Im März–April 1914 fand seine Einzelausstellung im Deutschen Klub in Moskau statt.[6] Die Ausstellung brachte ihm weder Erfolg noch Einnahmen.[7]
Der 19-Jähriger Künstler nahm sich am 3. Mai 1914 nach einer Überdosis von Drogen das Leben.[8]
Galerie
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Porträt eines Mannes, 1912
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Kuss, 1913
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Karneval, 1913
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Argonauten, 1914
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Fest, 1914
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Nudismus, 1914
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Triton, 1914
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Dmytro Horbatschow: Максимович Всеволод Миколайович. 2017, abgerufen am 4. Dezember 2024 (ukrainisch).
- ↑ Олексій Овчаренко, Аліна Кравченко: «САД БОГІВ» – МІСЦЕ НАРОДЖЕННЯ ТАЛАНТІВ. In: Молодий вчений. Nr. 4 (92), 30. April 2021, ISSN 2313-2167, S. 145–149, doi:10.32839/2304-5809/2021-4-92-31 (molodyivchenyi.ua [abgerufen am 4. Dezember 2024]).
- ↑ Stella Rollig, Konstantin Akinsha, Katia Denysova (Hrsg.): The Eye of the Storm. Modernismen in der Ukraine. König, Walther, Köln 2024, ISBN 978-3-7533-0616-2, S. 82.
- ↑ Alisa Lozhkina: The Art of Ukraine (World of Art). Thames & Hudson, London 2024, ISBN 978-0-500-29778-0, S. 19.
- ↑ The ‘Artist Maks’: The Ukrainian Disciple of Aubrey Beardsley. (bl.uk [abgerufen am 4. Dezember 2024]).
- ↑ Maryna Drobotiuk: Всеволод Максимович: нові факти до атрибуції творів та біографії. In: Мистецтво. Музей. Діалоги. Nr. 1. Nationales Kunstmuseum der Ukraine, Kyjiw 2021, S. 56.
- ↑ Irina Gorbachova: Vsevolod Maximovich. Exhibition catalogue. Nationales Kunstmuseum der Ukraine, Kyjiw 1996 (uartlib.org [PDF]).
- ↑ Maksymovych Vsevolod. In: Ukrainian Art Library. Abgerufen am 4. Dezember 2024 (amerikanisches Englisch).
Personendaten | |
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NAME | Maksymowytsch, Wsewolod |
ALTERNATIVNAMEN | Maksymowytsch, Wsewolod Mykolajowytsch (vollständiger Name); Максимович, Всеволод Миколайович (ukrainisch) |
KURZBESCHREIBUNG | ukrainischer Künstler |
GEBURTSDATUM | 1894 |
GEBURTSORT | Poltawa |
STERBEDATUM | 1914 |
STERBEORT | Moskau |