Yuasa Takejirō

japanischer Judoka

Yuasa Takejirō (jap. 湯浅 竹次郎; * 9. Oktober 1871 in Ushigome, Tokio; † 3. Mai 1904 auf See vor dem Hafen von Lüshunkou/Port Arthur) war ein japanischer Marineoffizier, „vergöttlichter Kriegsheld“ und Judoka.

Yuasa Takejirō (ca. 1904)

Biographie

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Ausbildung

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Yuasa Takejirō wurde von Kanō Jigorō, dem Begründer des Judo, und seiner Ehefrau an der Judoschule Kōdōkan aufgezogen, der er bei ihrer Gründung im September 1883 als Student der Literatur und des Judo beitrat. Im Jahre 1889 wurde er in die Marineakademie aufgenommen, die er im Juli des Jahres 1892 abschloss.[1][2] Anschließend war er in der Marine tätig.

Russisch-Japanischer Krieg

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Während des Russisch-Japanischen Krieges (1904/1905) operierte die japanische Flotte an der Einfahrt des Hafens von Lüshunkou/Port Arthur, um die russische Flotte im Hafen einzukesseln. Leutnant Yuasa nahm hierbei anfangs als Feuerleitoffizier auf dem Kreuzer Itsukushima teil, dann beim dritten Angriff auf die russische Flotte als Kommandant der Sagami-maru teil, die die Hafeneinfahrt blockieren sollte. Er ersetzte hierbei den verstorbenen Korvettenkapitän (kaigun shōsa) Hirose Takeo. Seine Ansprache an seine Mannschaft kurz vor dem Einsatz ist überliefert.[3] Am 3. Mai 1904 wurde er beim Vorstoß in die Mündung des Hafens von feindlichem Kanonenfeuer getötet. Er wurde daraufhin als Kriegsheld gefeiert, postum zum Korvettenkapitän befördert und zum shintoistischen Kami des Krieges (軍神, gunshin)[4] erhoben.

Yuasa war einer der bedeutendsten Protagonisten des Judo zu seiner Zeit. Im Jahr 1897 befand er sich im Dienst in Melbourne und gab dort die erste Judo-Vorführung auf australischem Boden. Das Ereignis fand großen Widerhall in der australischen Presse.[5]

Am 8. April 1904 erhob Kanō Jigorō Yuasa postum in den Grad eines fünften Dan und am 2. Dezember 1905, nach Verifikation seines Kriegstodes, zum sechsten Dan.

Yuasas Tochter war die seit 1923 in Berlin ansässige und in Deutschland und anderen europäischen Ländern gefeierte Sopranistin und Opernsängerin Yuasa Hatsue.[6]

Einzelnachweise

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  1. Brian N. Watson: Judo Memoirs of Jigoro Kano, Bloomington 2014, S. 29, 33, 48 und 187
  2. Kodokan hall of fame. In: judo-ch.jp. Abgerufen am 22. Januar 2017 (englisch).
  3. Alfred Stead: Great Japan: A Study of National Efficiency. o. O. 1906, S. 31.
  4. Sharalyn Orbaugh: Japanese Fiction of the Allied Occupation: Vision, Embodiment, Identity. Leiden/Boston 2007, S. 232.
  5. Brian N. Watson: Il padre del judo. Una biografia di Jigoro Kano. Rom 2005, S. 103.
  6. Das einzige Nachschlagewerk mit biographischen Informationen zu Hatsue Yuasa ist Erich H. Müller: Deutsches Musiker-Lexikon. Dresden 1929. Wie der Autor mitteilte, stammen die Informationen von den Künstlern selbst, an die er Fragebögen verschickte. Zu ihrem Vater findet sich die Bemerkung "Takejiro Y. Kapitän 70-03". Es ist unwahrscheinlich, dass ein anderer Takejiro Yuasa als der dieses Artikels ihr Vater war. Die Diskrepanz von Geburts- und Sterbejahr um je ein Jahr dürfte auf einem Rechenfehler beruhen. Während für den im frühen Kleinkindalter Hatsue Yuasas verstorbenen Vater nur Jahresangaben bei den Lebensdaten gemacht werden, finden sich für die Mutter Sakae Yushisaki (1. April 1885- 21. September 1923) auch Tages- und Monatsangaben.