Zacharias Hestius
Zacharias Hestius (* 8. Oktober 1590 in Unkersdorf; † 25. Mai 1669[1] oder 1. Juni 1669[2] in Königstein[2]) war ein deutscher lutherischer Pfarrer[1], Kantor und Vizekapellmeister der Dresdner Hofkapelle.
Leben
BearbeitenSein Vater, Johann Hestius d. J. (1554–1632)[3], lutherischer Prediger in Unkersdorf ab 1582, wurde 1598 als Pfarrer an die Dreikönigskirche Dresden berufen. Die Mutter war Sara geb. Sittig, war Tochter eines Forstbediensteten in Moritzburg.
Nach einigen Jahren als Kapellknabe in Dresden in der Hofkapelle[2] wurde er 1607 in Schulpforta aufgenommen. 1611 ging er an die Leucorea nach Wittenberg[4] oder nach anderer Quelle an die Universität Leipzig[5] mit einem Stipendium des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen und erwarb auch Einnahmen aus dichterischer Tätigkeit. 1615 kam er als Kantor nach Luckau in der Niederlausitz, 1616–1624 war er Lehrer und Kantor an der Fürstenschule Meißen. 1624 berief man ihn zunächst als Tenorist und dann ab 1624[2] oder 1632[6] als Vizekapellmeister der Dresdner Hofkapelle unter Heinrich Schütz.[7] Während des Dreißigjährigen Krieges litt er existenzielle Not. Davon zeugt sein Bittschreiben von 1634 um Brot und Wein.[8] 1641 wirkte er als Pastor in Königstein, die letzten 19 Jahre mit Hilfe seines Schwiegersohnes Joh. Werner.
Familie
Bearbeiten- Bruder: Johann, Notar und Proviantverwalter
- Schwester: Maria, verh. mit Christoph Buläus, Pfarrer in Kötzschenbroda. Vater von Christophorus Bulaeus
- Schwester: Anna Maria, 1622 verh. mit Augustin Prescher, Pfarrer zu Obergruna, Freiberg, später in Kötzschenbroda
- 1. Ehe mit Concordia geb. Potitscher, Tochter des Stadtschreibers zu Meißen, 1616 verh., 5 Kinder
- 2. Ehe mit Magdalena geb. Reinhard, Tochter des Superintendenten in Pirna
Kinder aus der 2. Ehe:
- Maria Magdalena, verh. Werner
- Dan. Gottfried, Jurist, bis 1660 an der Fürstenschule Meißen
- Catharina Elisabeth, verh. an Dan. Kirchner, Schösser in Belzig
- Christina Margaretha, verh. an Joh. Ernst Cadner, Senator in Pirna
- Anna Maria, geb. 1617, verh. an Gabriel Hain, Papierhändler und -müller in Königstein/Biela
Literatur
Bearbeiten- Johann August Müller: Versuch einer vollständigern Geschichte der Chursächsischen Fürsten- und Landschule zu Meissen. Band 2
- Robert Eitner: Biographisch-bibliographischen Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten Band 5 Zacharias Hestius, S. 134
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Pfarrerbuch Sachsen
- ↑ a b c d Quellen-Lexikon der Musiker und Musikgelehrten, S. 134.
- ↑ https://pfarrerbuch.de/sachsen/person/554580034 Pfarrerbuch Sachsen
- ↑ Corpus Inscriptorum Vitebergense (CIV)
- ↑ Zacharias Hestius in Pfarrerbuch Sachsen
- ↑ Ehemalige Kapellmeister (= Kpm), Kirchen- und Cammer-Compositeurs, Dirigenten Staatskapelle Dresden
- ↑ Gartenzwerg trifft Hochkultur, saechsische.de, 22. September 2004
- ↑ Karl August Müller: Forschungen auf dem Gebiete der neueren Geschichte. Bände 1–2, S. 176 (online).
Personendaten | |
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NAME | Hestius, Zacharias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kantor und Pfarrer |
GEBURTSDATUM | 8. Oktober 1590 |
GEBURTSORT | Unkersdorf |
STERBEDATUM | 25. Mai 1669 |
STERBEORT | Königstein |