Die Zeila (Aussprache: Zɪlʌ)[1] war ein Fischereischiff, das im August 2008 vor der Küste Namibias strandete und seitdem als Touristenattraktion bekannt ist.

Zeila
Die vor der Küste Namibias gestrandete Zeila im Jahr 2014
Die vor der Küste Namibias gestrandete Zeila im Jahr 2014
Schiffsdaten
Flagge Kanada Kanada (1975–1994)
Namibia Namibia (ab 1994)
Schiffstyp Trawler
Rufzeichen VC8560
Heimathafen St. John's (1975–1994)
Walvis Bay (ab 1994)
Eigner AK Shipping (zuletzt)
Bauwerft Sterkoder Mek. Verksted A/S, Kristiansund
Baunummer 46
Stapellauf 1975
Verbleib am 25. August 2008 an der namibischen Küste gestrandet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 46,92 m (Lüa)
Breite 9,33 m
Tiefgang (max.) 4,268 m
Vermessung 672 BRZ / 394 NRZ
 
Besatzung 15
Maschinenanlage
Maschine 1 × Normo LDM 9 (Neunzylinder-Dieselmotor)
Maschinen­leistung 1.500 bhp
Höchst­geschwindigkeit 13 kn (24 km/h)
Propeller 1
Sonstiges
Klassifizierungen

Lloyd’s Register

Registriernummern

IMO 7382835

Fischereikennzeichen

L-758 (zuletzt)

Geschichte und Charakteristika

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Der Sterntrawler war eisverstärkt und hatte eine Ladekapazität mit einem Gesamtvolumen von etwa 43 m³ und besaß zudem einen rudimentären Fischverarbeitungsraum.[2]

Die Zeila ist eines der letzten Schiffe einer Serie von sieben bauähnlichen Schiffen der Werft Sterkoder Mek. Verksted in Kristiansund, die für die Fischereigesellschaft Fishery Products, Neufundland, gebaut wurden.[1] Die Zeila trug die Baunummer 46.[3] Die Ablieferung an die Fischereigesellschaft erfolgte am 24. März 1975. Anschließend wurde sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff Zidani in San Sebastián für eine Versuchsreihe der Fischereigesellschaft nachgerüstet. Am 23. April 1975 erreichte der Trawler seinen Operationshafen in Catalina (Neufundland) und nahm bis November desselben Jahres an der Versuchsreihe teil.[1][4] Bis Ende der 1980er Jahre stand die Zeila unter dem Kommando eines portugiesischen Kapitäns. Während einer der Neufundlandfahrten verstarb eines der Besatzungsmitlieder durch einen Sturz ins Meer, bei einer weiteren Fahrt rettete die Zeila neun Besatzungsmitglieder eines gesunkenen Fischereischiffes. Im Laufe der Jahre musste die Zeila zudem mehrfach aufgrund von Maschinenschäden abgeschleppt werden.[5] 1993 wurde der Trawler stillgelegt[5] und 1994 zusammen mit ihrem Schwesterschiff Zogi an die namibische Ohlthaver & List-Gruppe verkauft und operierte bis zu ihrer erneuten Stilllegung von Walvis Bay aus.[6]

Havarie und Verbleib

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Mitte 2008 sollte das bereits entkernte Schiff von einem weiteren für die Verschrottung vorgesehenen Trawler von Walvis Bay nach Mumbai in eine Abwrackwerft geschleppt werden.[7][8] In der Nacht des 25. August riss das Schleppseil nahe Walvis Bay, woraufhin der Trawler mit zwei indischen Seeleuten an Bord rund vierzehn Kilometer südlich von Henties Bay entfernt direkt vor der Küste auf Grund lief. Die beiden indischen Seemänner konnten gerettet werden.[8] Im Laufe der Zeit ist das gut sichtbare Wrack der Zeila zu einer beliebten Touristen- und Fotoattraktion geworden.[9][10]

Siehe auch

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Commons: Zeila – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Environment Canada, Fisheries and Marine: 1975 Spanish Pair Trawl Experiment. St. John's, Newfoundland 1975, S. 2–3, 10 (gc.ca).
  2. n. a.: Nye Fiskefartøyer. In: Fiskeridirektøren Bergen (Hrsg.): Fiskets Gang. Band 61, Nr. 15. Bergen 10. April 1975, S. 219–220 (unit.no).
  3. Lloyd's Register of Shipping: Register of Ships 1993-94: P-Z. London 1993, S. 1727.
  4. Spanish Pair Trawl Experiment. (PDF; 1,9 MB) Environment Canada – Industrial Development Branch, abgerufen am 4. Juli 2024.
  5. a b Margaret Joy: Peters, John. Interview and life and the fishery in Port Union. Heritage Foundation of Newfoundland and Labrador, Melrose 16. Juli 1999 (mun.ca – Oral History).
  6. n. a.: n .a. In: The South African Shipping News and Fishing Industry Review. Band 49. Primedia publishing, 1994, S. 29.
  7. Adam Hartman: Namibia: Fishing Trawler Runs Aground. In: allAfrica. 27. August 2008, abgerufen am 2. Juli 2024 (englisch).
  8. a b Shipwrecks - Namibia’s dead ships. In: namibweb. Abgerufen am 2. Juli 2024 (englisch).
  9. Chris McIntyre: Namibia. 6. Auflage. Bradt Travel Guides Ltd., Chesham 2019, ISBN 1-78477-637-8, S. 376.
  10. Zeila Shipwreck Attraction in Hentiesbay. Abgerufen am 2. Juli 2024 (englisch).

Koordinaten: 22° 14′ 28″ S, 14° 21′ 13″ O