Methlach
Methlach (fränkisch: Mehdles-miel[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Dietenhofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Methlach liegt in der Gemarkung Götteldorf.[4]
Methlach Markt Dietenhofen
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Koordinaten: | 49° 24′ N, 10° 37′ O |
Höhe: | 363–370 m ü. NHN |
Einwohner: | 5 (2013)[1] |
Postleitzahl: | 90599 |
Vorwahl: | 09824 |
Geografie
BearbeitenDie Einöde Methlach liegt am Mettlachbach und am Eisengraben und Hanggraben, die dort als rechte Zuflüsse des Mettlachbachs münden. Im Süden grenzt die Adelmannsdorfer Forst an. Die Kreisstraße AN 17 führt nach Adelmannsdorf (1,9 km südöstlich) bzw. nach Rügland zur Staatsstraße 2255 (2 km westlich).[5]
Geschichte
BearbeitenIm Jahre 1714 wurden vom Weißkopfschen Hof in Götteldorf 30 Tagewerk Land ausgewiesen, auf deren Grund 1723 die Mettlachsmühle errichtet wurde.[6] Methlach leitet sich von Mittlere Ache, also Mittelbach, ab.[2] Der namensgebende Bach wird mit Doppel-t geschrieben, wurde aber im 16. Jahrhundert mundartlich auch „die Melach“ genannt.[7]
Wesentlich älter ist die Ziegelhütte, die es wohl schon im späten Mittelalter gab. In der Nähe gab es einen Steinbruch, in dem Quarzite abgebaut wurden. Sie gehörte für kurze Zeit zur Deutschordenskommende Virnsberg. Anfang des 18. Jahrhunderts war sie in Besitz der Herren von Crailsheim zu Rügland. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Betrieb der Ziegelhütte eingestellt. Seit 1830 wurde sie als Gastwirtschaft genutzt.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Methlach mit der Ziegelhütte 2 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Beide Anwesen hatten das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Dietenhofen als Grundherrn.[8][9][10] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[11]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Methlach mit der Ziegelhütte dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Unternbibert und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Unternbibert zugeordnet.[12] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Götteldorf umgemeindet. Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Mai 1978 nach Dietenhofen eingemeindet.[11]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Die Wassermühle auf der südlichen Straßenseite, die als Methlachmühle bezeichnet wird, kann nach einer Restaurierung in den 1980er Jahren etwa 5 KW Strom liefern. Sie wurde 1723 errichtet.
- Die ehemalige Freiherrlich von Crailsheim’sche Ziegelhütte (von Crailsheim zu Rügland) auf der nördlichen Straßenseite. Dort befindet sich ein etwa sechs Meter tiefer Brunnen aus der Barockzeit, der nicht mehr genutzt wird. Der Westgiebel der großen Scheune trägt ein in Sandstein geschlagenes Wappen der fränkischen Familie Müller-Barthél aus Ansbach und Nürnberg, der ehemaligen Besitzer im 20. Jahrhundert. Über der Flügeltüre des kleinen Schankhäuschens befindet sich ein Prahlsches Wappen (Bornholm), von dessen Ehefrau, Ursula Prahl, aus gleicher Zeit. Die Prahl sind ein altes Pfarrergeschlecht aus Nordschleswig, zu dem auch der berühmte Astronom Tycho Brahe gezählt wird. Im Wald bei diesem Anwesen kann man rechts, etwa 75 Meter neben dem aus dem Mittelalter stammenden sogenanntem Totemweg noch Spuren der Lehmgewinnung für die Ziegelei erkennen. Die alte Ziegelei mit dem kleinen Gasthof wurde Anfang des 21. Jahrhunderts abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2005 | 2013 |
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Einwohner | 20 | 16 | 13 | 12 | 12 | 10 | 11 | 14 | 5 | 3 | 1 | 6 | 5 |
Häuser[13] | 3 | 4 | 3 | 3 | 2 | 2 | 2 | 3 | |||||
Quelle | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Andreas gepfarrt,[8] seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Margaretha zuständig.[17] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Dionysius gepfarrt,[22] seit den 1980er Jahren ist die Pfarrei St. Bonifatius zuständig.[26]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Medleinsmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 481 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Mettlachsmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 841 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 130–131.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 127.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Josef Kollar (Hrsg.): Markt Dietenhofen. Heilsbronn 1985, OCLC 159879623, S. 159–160.
Weblinks
Bearbeiten- Ortsteile > Methlach. In: dietenhofen.de. Abgerufen am 31. März 2024.
- Methlach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Methlach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Methlach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Ortsteile. In: dietenhofen.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. April 2023; abgerufen am 16. Juni 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. S. 131. Dort folgendermaßen transkribiert: „mēdləsmíl“.
- ↑ Gemeinde Dietenhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b J. Kollar: Markt Dietenhofen. S. 159 f.
- ↑ Vgl. Johann Meichsner (Hrsg.): Decisio decimaseptima in causa Matthiae und Philipps Gevettern von L[eonrod] Kläger. Contra Herrn Georg Friedrich M[arkgraf] zu B[randenburg] N. Beklagten. In: Decisionum diversarum causarum in Camera Imperiali iudicatarum adjunctis Votis & Relationibus. Bd. IV. Heyl, Mainz 1663, S. 409–426, bes. S. 417 (Google-Books).
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 886.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Möthlachsmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 22 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Bd. 6, Sp. 841.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 990.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach. Bd. 2, S. 961.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 58 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 40 (Digitalisat). Davon entfallen 4 Einwohner, 1 Haus auf die Ziegelhütte, die dort als eigener Ortsteil geführt wird.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1088 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1153 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1189 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1025 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 754 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 169 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 325 (Digitalisat).
- ↑ Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. ( vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today) auf: dietenhofen.de
- ↑ Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 16. Juni 2023.