Ziltendorf
Ziltendorf ist eine Gemeinde im Südosten von Brandenburg im Landkreis Oder-Spree. Sie gehört zum Amt Brieskow-Finkenheerd.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 12′ N, 14° 37′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oder-Spree | |
Amt: | Brieskow-Finkenheerd | |
Höhe: | 29 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,77 km2 | |
Einwohner: | 1477 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15295 | |
Vorwahl: | 033653 | |
Kfz-Kennzeichen: | LOS, BSK, EH, FW | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 67 552 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | August-Bebel-Straße 18a 15295 Brieskow-Finkenheerd | |
Website: | www.ziltendorf.de | |
Bürgermeister: | Heiko Hillebrand | |
Lage der Gemeinde Ziltendorf im Landkreis Oder-Spree | ||
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde liegt am Rande der Ziltendorfer Niederung, die sich in der Oderaue zwischen dem Oder-Spree-Kanal und der Oder befindet. Beim Oderhochwasser 1997 wurden weite Teile des Gemeindegebietes überflutet, so dass erhebliche Schäden entstanden.
Gemeindegliederung
BearbeitenZur Gemeinde gehören die Wohnplätze Aurith und Ernst-Thälmann-Siedlung.[2]
Geschichte
BearbeitenDie Gemeinde wurde erstmals im Jahr 1316 unter dem Namen Tzuluttendorph urkundlich erwähnt. Aus dem alten Ortsnamen kann auf einen hohen Anteil sorbischer Bauern und Zeidler bei der mittelalterlichen Besiedlung geschlossen werden.
Die Ziltendorfer Ortsgruppe der KPD erlangte während des Reichstagsbrandprozesses nationale Bekanntheit, weil ein Angehöriger der Zelle vor dem Reichsgericht in Leipzig aussagte.
Von 1406 bis 1817 (mit Ausnahme einer sechsjährigen Verpachtungszeit) war das Dorf im Stiftbesitz des Klosters Neuzelle, danach gehörte es zum Kreis Guben in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Fürstenberg (Oder) – später Kreis Eisenhüttenstadt-Land im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder).
Bevölkerungsentwicklung
Bearbeiten
|
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[3][4][5], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenDie Gemeindevertretung von Ziltendorf besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 77,4 % zu folgendem Ergebnis:[6]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
---|---|---|
Wählervereinigung Ziltendorfer Niederung | 72,4 % | 7 |
Einzelbewerber Danny Langhagel | 11,8 % | 1 |
SPD | 8,5 % | 1 |
Einzelbewerber Volkmar Kurth | 5,4 % | 1 |
Bündnis 90/Die Grünen | 1,9 % | – |
Bürgermeister
Bearbeiten- 1990–1993: Günter Lehmann[7]
- 1993–2014: Frank-Reiner Vierling (CDU)[8]
- 2014–2024: Danny Langhagel (CDU)[9]
- seit 2024: Heiko Hillebrand (Wählervereinigung Ziltendorfer Niederung)
Hillebrand wurde bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 mit 78,1 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[10] gewählt.[11]
Wappen
BearbeitenDas Wappen wurde am 18. Mai 1998 genehmigt.
Blasonierung: „In Blau unter silbernem Wellenbalken eine goldene Korngarbe, begleitet rechts von einem goldenen Kleeblattkreuz und links von einem goldenen Doppelhaken.“[12]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
BearbeitenIn der Liste der Baudenkmale in Ziltendorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes zählt die evangelische Dorfkirche mit ihren beiden Kirchenglocken aus dem 14. und 16. Jahrhundert. Sie wurde nach der totalen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg Ende der 1990er Jahre neu errichtet.
Im Bürgerhaus, Bahnhofstr. 2, befindet sich eine Ausstellung zum Oderhochwasser 1997.
- Musik
Blaskapelle Ziltendorf
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenZiltendorf ist durch die landwirtschaftliche Nutzung der Ziltendorfer Niederung geprägt. Sie verfügt über ein erschlossenes Gewerbegebiet.
Unternehmen
Bearbeiten- FeroTherm Thermolux GmbH
- SET up Computersysteme GmbH
Verkehr
BearbeitenZiltendorf liegt an der Bundesstraße 112 zwischen Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt sowie an der Landesstraße L 371 zwischen Ziltendorf und dem Ortsteil Aurith.
Der Bahnhof Ziltendorf liegt an der Bahnstrecke Frankfurt (Oder)–Guben–Cottbus und wird abwechselnd von der Regional-Express-Linie RE 10 (Frankfurt (Oder)–Cottbus–Leipzig Hbf), sowie von der Regionalbahnlinie RB 43 (Frankfurt (Oder)–Cottbus–Falkenberg (Elster)) jeweils im Zweistundentakt bedient. Zudem befindet sich am Rande des Ortes der Werkbahnhof der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt mit 16 Gleisen, die im benachbarten Eisenhüttenstadt ein integriertes Hüttenwerk betreibt.
Bildung
Bearbeiten- Grundschule Ziltendorf
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Erich Krüger (1894–nach 1945), Politiker (NSDAP)
- Georg Stein (1897–1976), Zoologe
- Gerhard Lauke (* 1952), Radrennfahrer
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree (PDF) S. 30–33
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Wissenswerte Historie auf chronik.ziltendorf.com
- ↑ Eine Gemeinde sagt „ Danke!“ auf chronik.ziltendorf.com
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 ( des vom 12. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg