Bahnstrecke Spielfeld-Straß–Trieste Centrale

Eisenbahnstrecke in Slowenien und Italien
Spielfeld-Straß–Ljubljana–Trieste Centrale

Historisch: Österreichische Südbahn

Streckennummer (ÖBB):10501
Streckennummer (RFI):63
Streckennummer:30 bis Zidani Most, 10 bis Ljubljana, 50
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zweigleisigkeit:Maribor–Trieste Centrale
(Deutsche Stationsnamen aus dem Kursbuch 1901,
ohne die kurzlebigen NS-Namen aus dem Kursbuch 1943)
Strecke
Südbahn von Wien Hbf
Abzweig geradeaus und von links
von Ljutomer
Bahnhof
612,5 Spielfeld-Straß (Špilje)
Grenze
610,4 Staatsgrenze ÖsterreichSlowenien
Tunnel
Tunnel Egidi (235 m)
Haltepunkt / Haltestelle
610,1 Šentilj meja
Bahnhof
608,0 Šentilj St. Egidi
Haltepunkt / Haltestelle
604,1 Cirknica (Zirknitz)
Bahnhof
600,3 Pesnica (Pössnitz)
Tunnel
Tunnel Hitro (665 m)
Haltepunkt / Haltestelle
595,6 Košaki 1943 nicht aufgelistet
Bahnhof
594,0 Maribor (Marburg an der Drau)
Brücke über Wasserlauf
Drau
Abzweig geradeaus, nach rechts und von rechts
nach Klagenfurt–Lienz–Franzensfeste
Haltepunkt / Haltestelle
591,3 Maribor Tezno
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
590,8 Maribor Tezno Güterbahnhof
Bahnhof
586,9 Hoče (Kötsch)
Haltepunkt / Haltestelle
583,8 Orehova vas (Nußdorf)
Bahnhof
581,7 Rače (Kranichsfeld-Frauheim)
Abzweig geradeaus, nach links und von links
von Budapest-Déli
Bahnhof
576,3 Pragersko Lave 1943 nicht aufgelistet
Bahnhof
575,2 Pragersko (Pragerhof)
Tunnel
Tunnel Crešnjevec (242 m)[1]
Bahnhof
568,8 Slovenska Bistrica (Windisch Feistritz)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)BahnhofKopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
561,2 Poljčane (Pöltschach) 262 m. i. J.
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Kreuzung geradeaus oben (Querstrecke außer Betrieb)Strecke nach rechts (außer Betrieb)
nach Zreče
Brücke über Wasserlauf
Drann
Tunnel
Tunnel Lipoglav (238 m)
Haltepunkt / Haltestelle
552,8 Dolga Gora 300 m. i. J.
Haltepunkt / Haltestelle
550,0 Ostrožno (Grobelno) 1943 nicht aufgelistet 287 m. i. J.
Bahnhof
545,8 Ponikva tovorna Frachtenbahnhof
Bahnhof
545,3 Ponikva 1943 als Ponigi 276 m. i. J.
Abzweig geradeaus und von links
von Stranje
Bahnhof
541,1 Grobelno 1943 als Grübel 264 m. i. J.
Brücke über Wasserlauf
Voglajna
Brücke über Wasserlauf
Voglajna
Bahnhof
537,6 Šentjur pri Celju (St. Georgen) 259 m. i. J.
Haltepunkt / Haltestelle
531,8 Štore 1943 als Stockenhammer 248 m. i. J.
Abzweig geradeaus und von rechts
von Dravograd (Unterdrauburg) und Velenje (Wöllan)
Bahnhof
526,9 Celje (Cilli) 239 m. i. J.
Brücke über Wasserlauf
Voglajna
Brücke über Wasserlauf
Savinja
Bahnhof
516,6 Laško (Markt Tüffer) 224 m. i. J.
Brücke über Wasserlauf
Savinja
Bahnhof
509,6 Rimske Toplice (Römerbad) 214 m. i. J.
Brücke über Wasserlauf
Savinja
Abzweig geradeaus, nach links und von links
von und nach Zagreb (Agram)
Bahnhof
502,0 Zidani Most (Steinbrück) 202 m. i. J.
Bahnhof
509,8 Hrastnik (Hrastnigg) 209 m. i. J.
Tunnel
Tunnel Ringo (132,15 m)
Bahnhof
514,6 Trbovlje tovorna Frachtenbahnhof
Bahnhof
514,6 Trbovlje (Trifail) 1943 als Trifall 213 m. i. J.
Abzweig geradeaus und von rechts
Anschlussbahn Zagorje ob Savi
Bahnhof
519,1 Zagorje (Sagor) 222 m. i. J.
Bahnhof
527,8 Sava 230 m. i. J.
Bahnhof
534,6 Litija (Littai) 239 m. i. J.
Brücke über Wasserlauf
Save (246 m)
Tunnel
Tunnel Poganek (123,00 m)
Bahnhof
541,9 Kresnice (Kressnitz) 1943 als Kressnitz 250 m. i. J.
Haltepunkt / Haltestelle
547,1 Jevnica(Gelnitz oder Joinitz) 258 m. i. J.
Bahnhof
551,0 Laze (Laase) 264 m. i. J.
Brücke über Wasserlauf
Ljubljanica (90 m)
Bahnhof
557,8 Ljubljana Zalog(Salloch) 276 m. i. J.
Haltepunkt / Haltestelle
560,3 Ljubljana Polje (Mariafeld) 284 m. i. J.
Abzweig geradeaus und von links
von Karlovac und Grosuplje
Bahnhof
565,7 Ljubljana (Laibach) 298 m. i. J.
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Jesenice (Aßling) und zur Tauernbahn, bis 1967 nach Tarvis
Haltepunkt / Haltestelle
567,7 Ljubljana Tivoli
Bahnhof
573,8 Brezovica
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Vrhnika
Haltepunkt / Haltestelle
578,0 Notranje Gorice
Haltepunkt / Haltestelle
580,5 Preserje (Presser)
Verschwenkung von linksVerschwenkung von rechts (Strecke außer Betrieb)
Trasse bis 1944/1947
BahnhofStrecke (außer Betrieb)
586,5 Borovnica (Franzdorf)
Strecke nach halblinksStrecke ehemals nach halbrechts
Dolinski most (Franzdorfer Viadukt)
Strecke ehemals von halblinksStrecke von halbrechts
Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach rechts
Trasse bis 1944/1947
Bahnhof
597,8 Verd
Bahnhof
607,1 Logatec (Loitsch)
Haltepunkt / Haltestelle
614,7 Planina (Grenze zu Italien 1920–1945)
Bahnhof
621,2 Rakek
Bahnhof
632,8 Postojna (Adelsberg)
Bahnhof
639,3 Prestranek
Bahnhof
645,7 Pivka (St. Peter in Krain)
Abzweig geradeaus und nach links
nach Rijeka (Fiume)
Haltepunkt / Haltestelle
653,6 Košana
Haltepunkt / Haltestelle
657,5 Gornje Ležeče (Ober Lesece)
Bahnhof
669,6 Divača
Abzweig geradeaus, nach links und von links
Bahnstrecke Divača–Pula
Haltepunkt / Haltestelle
673,4 Povir
Abzweig geradeaus und von rechts
von Nova Gorica (Görz)
Bahnhof
679,2 Sežana (Sessana)
Grenze
682,5 (32,511) Staatsgrenze SlowenienItalien
Verschwenkung von links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung von rechts
(Neutrassierung nach 1945)
Betriebs-/Güterbahnhof Strecke bis hier außer BetriebStrecke
Autoporto Fernetti
Abzweig ehemals geradeaus und nach linksAbzweig geradeaus und von rechts
Kreuzung geradeaus unten (Strecke geradeaus außer Betrieb)Abzweig geradeaus und von rechts
von Jesenice
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)Strecke
Opicina Campagna (Opicina Südbahn) 310 m s.l.m.
Strecke (außer Betrieb)Bahnhof
687,5
28,533
Villa Opicina (Opicina Staatsbf) 302 m s.l.m.
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
Verbindungsbahn
Strecke (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und nach links
nach Trieste Campo Marzio
Brücke (Strecke außer Betrieb)Brücke
RA 13E 70
Verschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)Verschwenkung nach rechts
(Neutrassierung nach 1945)
Bahnhof
16,418 Aurisina 167 m s.l.m.
Brücke
RA 13E 70
Abzweig geradeaus und nach rechts
14,330 Bivio d’Aurisina Scambio Estremo Viadotto
Strecke
nach Udine und nach Venedig
Abzweig geradeaus und von rechts
13,687 Bivio d’Aurisina Scambio Estremo Galleria
Strecke
von Udine und von Venedig
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Santa Croce di Trieste 110 m s.l.m.
ehemaliger Bahnhof
Grignano bis 2010[2] 81 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle
7,033 Miramare
Tunnel
Abzweig geradeaus und nach links
2,269 Trieste Gruppo Scambi Barcola
Strecke
nach Trieste Campo Marzio
Abzweig geradeaus und von links
1,424 Trieste Gruppo Scambi Grett
Strecke
von Trieste Campo Marzio
Kopfbahnhof Streckenende
0,000 Trieste Centrale m s.l.m.

Die Bahnstrecke Spielfeld-Straß–Triest ist eine größtenteils zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Slowenien, samt Enden in Österreich und Italien. Sie ist die südliche Hälfte (etwa 270 von 589 km) der historischen österreichischen Südbahn (Wien–Triest). Sie wurde von der k.k. Südlichen Staatsbahn erbaut und jahrzehntelang von der Südbahngesellschaft betrieben, einer großen privaten Eisenbahngesellschaft der Donaumonarchie. Sie verläuft von Spielfeld-Straß über die österreichisch-slowenische Grenze bei Šentilj, weiter über Maribor (Marburg), Ljubljana (Laibach) und den slowenischen Karst zum heute italienischen Adriahafen Triest.

Geschichte

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Übersicht der zwischen Wr. Neustadt und Triest ausgemittelten Eisenbahnlinie (1841) [3]
 
Karte der k.k. Staats-Eisenbahn zwischen Laibach und Triest (1850), OBV.

Siehe: Geschichte der österreichischen Südbahn

1829 gab es erste Pläne für eine Eisenbahnverbindung zwischen Wien und der Adria. Erste Bauarbeiten zwischen Wien und Baden wurden aber erst 1839 aufgenommen, 1842 war die Strecke Wien–Gloggnitz befahrbar. 1844 wurde der Betrieb zwischen Mürzzuschlag und Graz aufgenommen. 1843 nahm die k.k. südliche Staatsbahn die Bauarbeiten von Graz südwärts nach Cilli (Celje) auf. Zum Streckenbau wurden hier vermehrt Kunstbauten notwendig. Die Eröffnung dieses Streckenabschnitts erfolgte am 2. Juni 1848.

Die Bauarbeiten am folgenden Streckenabschnitt nach Laibach (Ljubljana) wurden durch die Revolution von 1848 verzögert, so dass der Betrieb erst am 18. August 1849 aufgenommen werden konnte.[Anm. 1] Die zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag bestehende Lücke wurde erst 1854 durch die Eröffnung der Semmeringbahn geschlossen: die Strecke Wien–Laibach war somit durchgehend befahrbar.

 
Franzdorfer Viadukt (Gemälde von Giovanni Varrone [1832–1910])

Schwierigkeiten bereitete der Weiterbau bis Triest. Es waren sowohl das Laibacher Moor (Ljubljansko barje) als auch der zur Adria hin stark abfallende Karst zu überwinden. Am 20. November 1856 wurde der Abschnitt von Laibach nach Adelsberg (Postojna) eröffnet. Dabei wurde das Laibacher Moor auf einem 2400 m langen und bis zu 15 m hohen Damm überwunden. Bei Franzdorf (Borovnica) entstand der 584 m lange, doppelstöckige Franzdorfer Viadukt.

 
Streckenverlauf Marburg–Triest (1899)

Der letzte Streckenabschnitt bis Triest wurde schließlich am 27. Juli 1857 eröffnet. Für die Überwindung des Karsts wurden bei Aurisina 14 Viadukte notwendig. Die Strecke endete auf dem Gelände des heutigen Bahnhofs Trieste Centrale[4]

Anfangs wurde die Strecke von der Wien-Gloggnitzer Eisenbahn-Gesellschaft im Auftrag der k.k. südlichen Staatsbahn betrieben. Am 1. Mai 1851 übernahm die südliche Staatsbahn aber die Betriebsführung selbst. Die k.k. südliche Staatsbahn wurde am 23. Mai 1858 an die private k.k. privilegierte Südbahn-Gesellschaft verkauft.

Historisch gesehen durchquerte die Strecke die österreichischen Kronländer Steiermark, Krain und Österreichisches Küstenland. Die Städte waren (ausgenommen Triest) meist mehrheitlich deutsch besiedelt, die Landschaft meist zu fast 100 % slowenisch. Das bis dahin abseits der Hauptverkehrsrouten gelegene Gebiet erlebte durch den Bau der Südbahn einen beträchtlichen Entwicklungsschub: Die Menschen konnten nun die boomende Region Wien ebenso leicht erreichen wie Triest, den Haupthafen der Donaumonarchie. Die Südbahngesellschaft errichtete in Marburg ihre Hauptwerkstätte, die viele Arbeitsplätze bot.

Für den Gesamtstaat entstand eine leistungsfähige Handelsroute, über die Geschäfte bis in den Orient abgewickelt werden konnten. Dem Tourismus kam die Bahn sehr zugute: Die Adelsberger Grotte etwa, die an der Strecke lag, war schon in der Biedermeierzeit ein bekanntes Reiseziel. Fahrten nach Agram (Zagreb) wurden vereinfacht. Das Entstehen der „österreichischen Riviera“ in Istrien wäre ohne die Südbahn nicht möglich gewesen. Die k.u.k. Kriegsmarine, die ihre neuen Schiffe in Triest vom Stapel ließ und Pola zum Hauptkriegshafen ausbaute, hielt über die Südbahn Verbindung mit dem k.u.k. Kriegsministerium in Wien.

 
(Geplante) Bahnverbindungen Oesterreichs und Deutschlands mit den Seehäfen an der Adria, 1891[5]

Seit 1869 wurde von Triester Seite die aufkommende Konkurrenz durch die Häfen von Fiume, Venedig, Hamburg und Genua beklagt, die über die Zeit in die Forderung des Ausbaus von Ergänzungsbahnen aus dem Reich nach Triest mündeten. Die sogenannte Triester Bahnfrage bzw. Zweite Bahnverbindung mit Triest wurde 1891 vom Niederösterreichischen Gewerbeverein sowie dem Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein aufgegriffen und mit mannigfaltigen Überlegungen kommentiert. Im Wesentlichen wurde in den diskutierten Projekten das Ziel einer kürzeren, schnelleren Bahnverbindung verfolgt; von den vorgeschlagenen Streckenführungen zwischen Triest und dem nördlich der Karawanken gelegenen Draugebiet wurden als berücksichtigungswürdige mögliche Linien eingeschätzt:[6]

Erst 1906 wurde mit der Eröffnung von Karawankenbahn, Wocheinerbahn und Karstbahn die Triester Bahnfrage als gelöst erachtet.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 befand sich die Südbahn in drei Staaten: Österreich (Grenze bei Šentilj), Jugoslawien und Italien. Von 1920 (Grenzvertrag von Rapallo) bis 1945 befand sich die jugoslawisch-italienische Grenze bei Planina, so dass Postojna/Adelsberg italienisch war. Von 1945 bis 1991 befand sich diese Grenze bei Sežana, seit 1991 ist hier die slowenisch-italienische Grenze. Der südlichste Abschnitt von Sežana bis Triest zählte 1947–1954 zum Freien Territorium Triest, seither zu Italien.

Der kleine in Österreich verbliebene Abschnitt wird seit 1923, ausgenommen 1938–1945 (Deutsche Reichsbahn), von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben. In Slowenien sind seit 1991 die Slovenske železnice (SŽ), die slowenischen Staatsbahnen, Betreiber dieser Bahn. Der italienische Abschnitt wird von den Ferrovie dello Stato (FS) geführt.

Betriebszwischenfälle

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Am 10. Juli 1917 explodierte im Bahnhof Pragerhof (heute: Pragersko, Slowenien) ein Munitionstransport. 43 Menschen starben, 75 weitere wurden verletzt. Acht nebeneinander liegende Gleise wurde auf eine Länge von 420 Metern zerstört.[8]

Am 24. September 1917 kollidierten vor dem Bahnhof Planina entlaufene Wagen eines Militärzugs mit einem folgenden Güterzug. 29 Menschen starben, 51 wurden verletzt.

Am 14. Juli 1984 ereignete sich ein schwerer Auffahrunfall im Bahnhof von Divača: Ein mit etwa 1400 Urlaubern besetzter Schnellzug nach Koper und Pula hatte hier gehalten. Ihm folgte ein Güterzug. Dessen Lokomotivführer überfuhr zwei haltzeigende Signale und fuhr mit etwa 65 km/h auf den stehenden Zug auf. Die letzten drei Wagen des Schnellzuges wurden schwer beschädigt, 31 Menschen starben.[9]

Geomorphologische Besonderheiten

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Denkmallokomotive 28.006 der JŽ (ex Reihe 80 der kkStB) in Divača

Die Trassenführung für die Südbahn erforderte für die letzten Abschnitte zwischen Sežana und Triest besondere Voruntersuchungen und höheren Bauaufwand. In diesem Gebiet waren Karststrukturen mit dem Eisenbahndamm so zu überbauen, dass nachträgliches Einbrechen der Fundamente in natürliche Hohlräume des Karstes ausgeschlossen werden konnte. Dementsprechend wurde bei Aurisina ein langes Brückenbauwerk mit unzähligen gemauerten Bögen errichtet; das Baumaterial kam von den Kalksteinbrüchen in der Umgebung.

Verkehr einst und heute

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Plakat der Südbahn mit Ansichten der österreichischen Riviera, 1898.

Die historische Südbahn ist in Slowenien eine der beiden Hauptachsen des Eisenbahnverkehrs. Nach wie vor dient sie der internationalen Anbindung Sloweniens Richtung Österreich und Italien. Für Österreich und Tschechien stellt die Südbahn nach wie vor den Zugang zur Adria her, über deren Häfen (in Konkurrenz zu Rotterdam und Hamburg) Waren antransportiert werden. Die EU-Mitgliedschaft aller genannten Staaten hat den Warenverkehr wesentlich vereinfacht, die Beteiligung am Schengener Abkommen die Personenkontrollen wegfallen lassen.

Ein Fahrplanvergleich der Jahre 1901 und 2009 ergab, dass die planmäßige Fahrzeit von Wien über Graz nach Laibach/Ljubljana (445 km) von mindestens 8:50 Stunden (ein Tageszug, zwei Nachtzüge pro Tag) auf 6:05 Stunden (ein Zug pro Tag) gesenkt werden konnte (von Graz 3:23 Stunden). Von Wien nach Triest (589 km, von Graz 365 km, von Laibach 143 km) betrug die Fahrzeit anno 1901 mindestens 12:10 Stunden (ein Tageszug, zwei Nachtzüge pro Tag); 2009 betrug sie im Nachtzug 11:08 Stunden, wobei über Salzburg, Villach und Udine gefahren und einmal umgestiegen werden musste, zwei weitere Umsteigeverbindungen (über Monfalcone bzw. Venedig) hatten deutlich längere Fahrzeiten.

Deutlich zugenommen hat der Kurzstreckenverkehr zwischen Marburg/Maribor und Graz (68 km). Im Sommer 2009 wurden sieben bzw. acht Züge pro Tag mit einer Fahrzeit von 1:01 Stunde angeboten. Wien–Marburg/Maribor (282 km) wurde mit einer Fahrzeit von 3:42 Stunden sechsmal pro Tag gefahren. Dieser positive Ansatz wurde allerdings bereits 2012 wieder zunichte gemacht, nachdem die ÖBB fast alle bis Maribor verkehrenden IC/EC-Verbindungen auf Graz beschränkte. Einzig jeweils ein tägliches EC-Paar von bzw. nach Ljubljana und Zagreb blieb bestehen.

 
Bahnhof Prestranek im Juni 1983

Nach einem Tief zu Anfang des 21. Jahrhunderts werden zunehmend wieder attraktive Langstreckenverbindungen angeboten – mit kürzeren Fahrzeiten. Seit September 2018 verkehren wieder zwei direkte Zugpaare der Slowenischen Eisenbahnen zwischen Ljubljana und Triest und teilweise weiter nach Udine.[10] Seit dem 11. Juni 2021 wird wieder eine Verbindung von Wien bis Triest über die gesamte Strecke der ehemaligen Südbahn angeboten.[11] Die kürzesten Fahrzeiten, 7:20 Stunden, bietet 2024 die ÖBB zweimal am Tag mit den Railjets 131 und 133, welche jedoch über die Rudolfsbahn und weiter via Udine nach Venedig verkehren. Triest wird hier nur mit Umstieg in Udine erreicht.[12]

Kurswagen

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Der Komfort, der zahlungskräftigen Fahrgästen der ersten und zweiten Klasse 1901 mit direkten Wagen (Kurswagen) geboten wurde, die das Umsteigen ersparten, ist heute fast unvorstellbar: Die Südbahn führte im Sommer 1901 pro Tag neun direkte Wagen auf der Verbindung Wien–AbbaziaFiume, davon einen Schlafwagen. Dazu kamen sechs direkte Wagen von Budapest an die Adria, die vom Budapester Südbahnhof über Čakovec/Csakathurn und Pragersko/Pragerhof auf die Südbahn geführt wurden. Von Budapest konnte man auch sechsmal pro Tag über Laibach, Monfalcone und Cormòns direkt nach Venedig fahren, weiters viermal pro Tag nach Triest. Direkte Wagen gab es auf dieser Bahn von Wien aus weiters täglich über Marburg nach Lienz, Görz, Udine und Pola.

Firmenegoismus

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Das damalige Bestreben, Verbindungen möglichst auf Südbahn-eigenen Strecken anzubieten, führte 1901 zu Angeboten, die heute als enorme Umwege erscheinen: Um von Triest nach München italienisches Gebiet zu vermeiden, wurde über Laibach, Jesenice und Tarvis nach Villach gefahren, sodann, da die Tauernbahn noch nicht bestand, über die Drautalbahn nach Franzensfeste und Innsbruck und über Kufstein nach München. Ein direkter Wagen von Budapest nach München kam über Csakathurn und Pragerhof auf die Südbahn und wurde über Marburg auf die Drautalbahn geleitet, um München über Tirol zu erreichen.

Streckenverlauf

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Spielfeld-Straß – Maribor – Celje

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Ab dem österreichischen Grenzbahnhof Spielfeld-Strass gelangt die Südbahn in einem Seitengraben des Murtals, bereits in den Windischen Büheln gelegen, zusammen mit der A2 und der Bundesstraße 67 zur Staatsgrenze kurz vor Šentilj/St. Egidi. Nach Passieren der Staatsgrenze gelangt man im slowenischen Grenzort selbst in die südlich gerichtete Längsfurche des Cirknica-Baches. Dieser Längsfurche folgt die Südbahn bis zum Pesnica-Tal, das bei Dolnja Pocehova aufgedämmt gequert wird; hernach wird der Höhenrücken zum Drautal über Seitengräben und einen Tunnel überwunden und schließlich der Hauptbahnhof Maribor/Marburg erreicht. Geradewegs südwärts wird die Drau überbrückt und beinahe schnurgerade das Draufeld zum Bahnknoten Pragersko/Pragerhof durchmessen. Dahinter weicht die Bahnlinie nach Südwesten ab und durchschneidet einen Hügelrücken zum Loznica-Tal, das gequert und dann ein ausgedehntes Hügelgebiet bis zu einem Seitengraben des Dravinja-Tals bewältigt wird. In Letzterem geht es bis etwa Zbelovo, wo die Südbahn abermals durch das Hügelland an der Drann/Dravinjske gorice über zahlreiche kleine Gräben in das Tal der Voglajna bei Šentjur gelangt. Diesem wird streng westwärts bis Celje/Cilli gefolgt.

Celje – Ljubljana

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In Celje/Cilli verlässt die Südbahn das gleichnamige Becken und hält sich bis Zidani Most/Steinbrück südwärts an das enge Savinjatal. Zunächst wird der östliche Talhangfuss benutzt, der – nach zwischenzeitlichem Wechsel auf die rechtsseitige Talflanke bei Tremerje – bei Laško wieder erreicht wird. In Zidani Most überbrückt die Südbahn die Savinja und befindet sich nun am nördlichen Talhang des Savetals. Diesem wird flussaufwärts bis kurz hinter Litija/Littai gefolgt, wo bei Zgornji Log die Save gequert und ab etwa Laze pri Dolskem in das sich nun weitende Laibacher Becken westwärts eingetaucht wird. Allerdings hält man sich vorerst noch an den südlichen Hangfuss, da erst bei Zalog (Ljubljana)/Salloch die Ljubljanica überbrückt und das Laibacher Feld geradlinig bis zum Hauptbahnhof Laibach durchmessen wird.

Ljubljana – Postojna

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Von Hauptbahnhof Laibach aus geht es südwestwärts bis Brezovica, wo die Trasse deutlicher südwärts gegen das Laibacher Moor (Ljubljansko barje) abdreht und Letzteres geradlinig angedämmt samt der Ljubljanica bis Preserje überwindet. Ab hier folgte die Linie, den Bergfuß hinansteigend, ins Tal der Borovniščica, in dem man bis Franzdorf (Borovnica) gelangte und dann einst mit dem Franzdorfer Viadukt über dem heutigen Ort in der Kehrschleife auf den Gegenhang wechselte. Der heutige Verlauf ist weitgehend am Talboden bis südlich von Borovnica, wo die Große Kurve lediglich angedämmt die Niederung quert. Die Südbahn gewinnt nun deutlich, die Hanglehne nordwestlwärts nutzend, an Höhe über dem Laibacher Moor (etwa 100 m bis Verd). An den Abhängen des Ljubljanski vrh geht es nun weiter ins Karstgebiet hinein, wobei die in den Karst ansteigende Autobahn A1 an einer Senke überbrückt wird, die jene weiter nutzt, die Bahntrasse jedoch lediglich zur Höhengewinnung ausfährt und weiter nördlich gebündelt mit der Landstraße 406 erst wieder südwestwärts umbiegt in das Becken von Logatec hinein. Weiter geht es über teils bewaldetes Karstterrain, südlich von Logatec auch wieder parallel zur A1, in die Bucht von Rakek, die östlich und danach südwestlich hin am gleichnamigen Ort vorbei ausgefahren wird, ehe – neuerlich über Karstterrain gebündelt mit der A1 – Postojna erreicht wird.

Postojna – Triest

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Die Südbahn verlässt den Bahnhof Postojna südwärts und führt dann bogenreich die südliche Zunge der zugehörigen Beckenlandschaft an deren Ostflanke (Westabfall der Javornik-Hochebene) bis etwa Prestranek aus. Der Beckengrund wird gequert, um nach Pivka am Westabhang der Beckenzunge anzusteigen. Im Bahnhof Pivka zweigt die ebenfalls elektrifizierte Strecke nach Rijeka ab. Der dortige Höhenzug des Karstes wird an seiner Südabdachung, die gleichzeitig den Nordrand des Beckens von Dolnja Košana bildet, passiert und schließlich hoch an der Nordflanke des Rekatals bzw. dessen nördlichen Hinterlands westwärts nach Divača gestrebt. Hier beginnt mit der Strecke Divača–Pula eine weitere Zweigstrecke zum kroatischen Adriahafen Pula. Auf dem bereits mediterranen Karstplateau geht es weiter nach Sežana, wo der Grenzbahnhof zu Italien angelegt wurde. Das Pendant auf italienischer Seite liegt in Villa Opicina, welches nach wenigen weiteren bogenreichen Kilometern auf dem Karst erreicht wird. Hier beginnt der Abstieg vom Karstabfall zur Adria, der mittels einer großen Kehrschleife als künstliche Längenentwicklung gelingt, die zunächst „hinter“ (also östlich) des Steilabbruchs in wegsamem Gelände nordwestwärts etwa 12 km bis Aurisina geführt wird, um dann die Kehre an den Steilabbruch zu bewältigen und an Letzterem mit zahlreichen Kunstbauten wieder südostwärts zunächst hoch (etwa 130 m) über der Adria kontinuierlich bis auf Meeresniveau in Triest zu fallen. Der ehemalige Südbahnhof heißt nunmehr Trieste Centrale.

Modernisierung und zweigleisiger Ausbau

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Bis Februar 2023 sollen die Bahnhöfe Maribor Tezno, Maribor, Pesnica und Šentilj modernisiert werden, der Šentilj-Tunnel wird modernisiert und ein neuer Pekel-Tunnel nördlich von Maribor gebaut.[13][14] Es ist geplant, bis 2026 das nach dem Zweiten Weltkrieg abgebaute zweite Gleis zwischen Maribor und Šentilj wieder aufzubauen.[15]

Literatur

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Anmerkungen

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  1. Die Feiern zum Geburtstag von Kaiser Franz Joseph I. wurden zum Anlass genommen, an jenem Tag die Probefahrt einer Lokomotive („Neuberg“) samt einem Personenwagen anzusetzen. Um ca. 15 Uhr traf die von Cilli kommende Garnitur im Bahnhof von Laibach ein. Die Fahrt abzüglich diverser Stationsaufenthalte hatte etwa drei Stunden gedauert. Die Lokomotive kehrte am nächsten Tag nach Cilli zurück. – Siehe: Herzogthum Krain. Die Geburtsfeier Seiner Majestät Franz Joseph I. (Schluß.). In: Laibacher Zeitung, Nr. 101/1849, 23. August 1849, S. 1, unten links. – Volltext online (PDF) sowie Krain. In: Klagenfurter Zeitung, Nr. 102/1849, 25. August 1849, S. 461, oben rechts. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/kfz
  2. Bereits 1865 beschäftigte sich der österreichische Ministerrat mit dem Projekt Predil-Bahn (Tarvis-Predil-Triest), hinzu kamen in den Folgejahren rivalisierende Streckenführungen. – Siehe: Ferdinand Hoffmann: Die Predilbahn verglichen mit ihren Rivalinnen, der Bahnlinie über Seifnitz und Ponteba, dann über Laak und S(t.) Lucia. In: Allgemeine Bauzeitung, Jahrgang 1872, XXXVII. Jahrgang, S. 47–68. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/abz sowie Elmar Oberegger: Predil-Bahn. In: oberegger2.org, 2006, abgerufen am 30. Januar 2014.
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Einzelnachweise

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  1. Strecke 30. In: Eisenbahn-Tunnel in Slowenien. Lothar Brill
  2. Impianti FS. In: I Treni Nr. 331 (November 2010), S. 6.
  3. Franz Xaver Wilhelm von Hlubek: Der Verkehr zwischen Triest und der Monarchie, und die Wien-Triester Eisenbahn. Mit einer Zeichnung, welche die Richtung der projectirten Bahn darstellt. Gerold, Wien 1841. – Online bei ALO.
  4. Zur Erinnerung an die Eröffnung der Staats-Eisenbahn von Laibach bis Triest (…) am 27. Juli 1857. k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1857. (Online bei ALO).
  5. Carl Büchelen: Ueber die Frage der sogenannten zweiten Bahnverbindung unserer Reichshälfte mit ihrem Seehafen Triest (Teil 1/3). In: Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, Jahrgang 1891, Nr. 49/1891 (XVI. Jahrgang), S. 452/1. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ina
  6. Carl Büchelen: Ueber die Frage der sogenannten zweiten Bahnverbindung unserer Reichshälfte mit ihrem Seehafen Triest (Teil 1/3). In: Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, Jahrgang 1891, Nr. 49/1891 (XVI. Jahrgang), S. 446–449. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ina;
    —: — (Teil 3/3). In: Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, Jahrgang 1891, Nr. 51/1891 (XVI. Jahrgang), S. 471–474. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ina
  7. a b Carl Büchelen: Ueber die Frage der sogenannten zweiten Bahnverbindung unserer Reichshälfte mit ihrem Seehafen Triest (Teil 2/3). In: Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, Jahrgang 1891, Nr. 50/1891 (XVI. Jahrgang), S. 459–462. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ina
  8. Ludwig Stockert: Eisenbahnunfälle (Neue Folge) – Ein weiterer Beitrag zur Eisenbahnbetriebslehre. Berlin 1920, Nr. 307.
  9. Peter W. B. Semmens: Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71030-3, S. 190.
  10. Ankündigung (Memento vom 16. September 2018 im Internet Archive) auf der Webseite der Slowenischen Eisenbahngesellschaft zur Wiederaufnahme der direkten Zugverbindung.
  11. näh: Verbindung Wien–Trieste auf alter Südbahn reaktiviert. In: Eisenbahn-Revue International 8–9/2021, S. 424f.
  12. thetrainline.com
  13. EU to fund Maribor rail enhancements. railwaygazette.com, 23. August 2019, abgerufen am 26. August 2019.
  14. Pekel Tunnel, Maribor. elea.si, abgerufen am 26. August 2019.
  15. Slovenia secures EU funding for Maribor – Šentilj upgrade. railjournal.com, 23. August 2019, abgerufen am 26. August 2019.