Adelheid von Baden

deutsche Zisterzienserinn und Äbtissin des Klosters Lichtenthal (1263-1295)

Adelheid von Baden OCist (* 13. Jahrhundert; † 16. August 1295) war eine deutsche Zisterzienserin und von 1263 bis 1295 Äbtissin des Zisterzienser-Klosters Lichtenthal.[1][2][3][4]

Adelheid von Baden war eine Tochter des Markgrafen Rudolf I. (Baden) und dessen Gemahlin Kunigunde von Eberstein, sowie Enkelin der Stifterin des Klosters Lichtenthal Irmengard von Baden. Nach dem Tod von Äbtissin Meza von Lichtenberg wurde Adelheid von Baden im Jahr 1263 zur 6. Äbtissin des Klosters Lichtenthal gewählt. Da Schenkungen aus dem Adelskreis und nahen Bürgertum durchaus üblich waren, führte dies bald zu einer reichen Ausstattung des Klosters. 1270 erhielt sie von Agnes Bosman, deren Töchter Nonnen in Lichtenthal waren, die Hälfte ihrer Güter in Minderslachen. 1276 vermachte Uta, nachdem ihr Ehemann Ritter Reinbolt von Windeck verstorben war, ihren als Seelgerät gedachten Hof in Vimbuch. In gleicher Weise vermachten 1278 Ritter Reinhard von Chime und seine Gattin Udelhilda ihre Güter in Badenscheuern. 1281 inkorporierte der Speyerer Bischof Friedrich von Bolanden die Baden-Badener Pfarrkirche. Markgraf Rudolf I. trat 1288 den Zehnten und den Kelnhof zu Steinbach an das Kloster Lichtenthal ab. Auf Bitten seiner Tochter schenkte er dem Kloster ferner den Wohnplatz Geroldsau einschließlich aller darauf befindlichen Rechte. Noch kurz vor seinem Tod am 19. November 1288 stiftete Markgraf Rudolf I. dem Kloster für sich und seine Nachkommen die Fürstenkapelle als letzte Ruhestätte. Äbtissin Adelheid von Baden starb nach 32-jähriger Regierungszeit am 16. August 1295. Ihre Nachfolgerin im Amt als Äbtissin des Klosters Lichtenthal wurde Adelheid von Lichtenberg.[5]

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. B. Bauer: Das Frauenkloster Lichtenthal: Geschichte, Kirchen und Altertümer. Hrsg.: Pet. Weber, Verlagshandlung. Baden-Baden 1896, S. 214–215 (blb-karlsruhe.de [abgerufen am 25. August 2023]).
  2. Kloster Lichtenthal in Baden-Baden, Liste der Äbtissinnen der Abtei Lichtenthal. In: welt-der-wappen.de. Abgerufen am 25. August 2023.
  3. Sebastian Brunner: Ein Cisterzienserbuch – Geschichte und Beschreibung der bestehenden und Anführung der aufgehobenen Cisterzienserstifte in Österreich-Ungarn, Deutschland und der Schweiz. Verlag von Theo Woerl, Würzburg 1881, S. 653–654, „6 Adelheid Markgräfin von Baden“ (Online bei archive.org [abgerufen am 25. August 2023]).
  4. Franz-Karl: Kloster Lichtental. In: transtrend.de. 20. November 2020, abgerufen am 25. August 2023.
  5. Maria Agnes Wolters: Das Abtissinnenverzeichnis der Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal in den zwei ersten Jahrhunderten seit der Klostergründung. Hrsg.: Freiburger Diözesan-Archiv. Band 77, 1957, S. 286–302 (uni-freiburg.de [abgerufen am 3. Januar 2024]).