Aletshausen
Aletshausen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Günzburg und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Krumbach (Schwaben).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 12′ N, 10° 23′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Günzburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Krumbach | |
Höhe: | 527 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,65 km2 | |
Einwohner: | 1221 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86480 | |
Vorwahl: | 08282 | |
Kfz-Kennzeichen: | GZ, KRU | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 74 111 | |
LOCODE: | DE AAV | |
Gemeindegliederung: | 5 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rittlen 6 86381 Krumbach (Schwaben) | |
Website: | www.vg-krumbach.de | |
Erster Bürgermeister: | Georg Duscher (CSU / Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Aletshausen im Landkreis Günzburg | ||
Geographie
BearbeitenGemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde hat fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Aletshausen (Pfarrdorf)
- Gaismarkt (Kirchdorf)
- Haupeltshofen (Kirchdorf)
- Wasserberg (Dorf)
- Winzer (Pfarrdorf)
Das Gemeindegebiet ist in drei Gemarkungen gegliedert: Aletshausen, Haupeltshofen und Winzer.
Lage
BearbeitenAletshausen und Haupeltshofen liegen im Tal der Kammel, die Streusiedlung Wasserberg im Tal des Adelgerngrabens, der in Aletshausen in die Kammel mündet. Gaismarkt liegt auf dem Riedel zwischen den Tälern von Kammel und Haselbach, Winzer oberhalb des Talrandes des Mindeltals auf dem Riedel zwischen Haselbach und Mindel. Die Gemeinde Aletshausen liegt in der Region Donau-Iller im Regierungsbezirk Schwaben.
Siedlungsform
BearbeitenDer Straßengrundriss des alten Ortskerns von Aletshausen ist leiterförmig angelegt. Dass dieses System heute noch so ausgeprägt erhalten ist, ist außergewöhnlich.[4]
Nachbargemeinden
BearbeitenNachbargemeinden sind im Westen die Gemeinde Waltenhausen und Norden die Stadt Krumbach (Schwaben).[5] Im Nordosten grenzt die Gemeinde an das gemeindefreie Gebiet Winzerwald und die Gemeinde Ursberg. Im Süden, im Bereich von Haupeltshofen, grenzt die im Landkreis Unterallgäu liegende Gemeinde Breitenbrunn an das Gemeindegebiet, im Süden und Osten die ebenfalls zum Nachbarlandkreis gehörende Marktgemeinde Kirchheim in Schwaben.
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenAletshausen wurde im Jahr 1316 erstmals in dem Zusammenhang erwähnt, dass einige Güter in dem Dorf zum Besitz des Hochstiftes Augsburg gehörten.[4] Die anderen Güter waren Teil der Freybergschen Herrschaft Hohen- und Niederraunau. Später, bis zum frühen 19. Jahrhundert, gehörte der gesamte Ort zum Herrschaftsbereich der Herren von Freyberg. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. Mai 1978 wurden die Gemeinden Haupeltshofen und Winzer (mit Gaismarkt) anlässlich der Gemeindegebietsreform eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1961[6] | 1970[6] | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | |||||
Einwohner | 1186 | 1146 | 1036 | 1092 | 1128 | 1144 | 1150 | 1085 | 1127 |
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1.049 auf 1.172 um 123 Einwohner bzw. um 11,7 %.
Politik
BearbeitenGemeinderat und Bürgermeister
BearbeitenBei der Kommunalwahl am 15. März 2020 reichte lediglich die Gemeinsame Liste aller Ortsteile einen Wahlvorschlag ein; sie erhielt entsprechend alle zwölf Sitze im Gemeinderat.
Partei/Liste | 2020 | |
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% | Sitze | |
Gemeinsame Liste aller Ortsteile Aletshausen | 98,31 | 12 |
Wähler benannte Personen | 1,69 | 0 |
Gesamt | 100 | 12 |
Erster Bürgermeister ist seit 2008 Georg Duscher (CSU/Freie Wähler). Dieser wurde 2014 mit 86,9 % der Stimmen wiedergewählt und am 15. März 2020 mit 79,7 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.[7]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Gespalten durch einen goldenen Pfahl; vorne geteilt von Silber und Blau, oben ein schräggestellter roter Petrusschlüssel, unten drei 2 zu 1 gestellte goldene Ballen; hinten in Rot eine silberne Weintraube.“[8] | |
Wappenbegründung: Der Petrusschlüssel deutet auf die ehemaligen Besitzungen des Augsburger Kollegialstiftes St. Peter hin. Drei Kugeln entstammen dem Wappen der Freiherrn von Freyberg. Die Traube stehen für den Ort Winzer. Die Farbe der Traube (silber) weist auf den ehemaligen Besitz des Hochstiftes Augsburg hin. Der goldene Pfahl bezieht sich auf das zur Markgrafschaft Burgau gehörende Haupeltshofen und dessen ehemaliger Lage an der Grenze zwischen der Markgrafschaft und der Herrschaft Mindelheim.[9]
Wappenführung seit 1982 |
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie Pfarrkirche Hl. Kreuz, die am südwestlichen Ortsrand direkt an der Kammel liegt, wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut und im Jahr 1762 – wahrscheinlich von Johann Martin Kraemer – im Stil des Barock umgebaut[4]. Die Fresken in der Kirche stammen von dem Weißenhorner Freskant Franz Martin Kuen. Die Seitenaltäre, die Kanzel und der Taufstein wurden im Jahr 1910 aus dem niederbayerischen Geiersthal im Landkreis Regen gekauft, der Altar wurde im selben Jahr von Georg Saumweber geschaffen. Durch zwei Anbauten des Langhauses (1762 und 1910/11) sind die Raumproportionen der Kirche ungewöhnlich. Der zylindrische Turmabschluss ist ebenfalls eher ungewöhnlich. Der Umbau im 18. Jahrhundert erfolgte auch, weil die Kirche im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt wurde. Eine erste Kapelle wird schon im Jahr 1067 erwähnt, ein Vorgängerbau der heutigen Kirche im Jahr 1316.
Östlich des Ortes befindet sich die Lourdesgrotte, die im frühen 20. Jahrhundert erbaut wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenIm Jahre 2014 gab es am Arbeitsort 152 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. In der Gemeinde wohnten 467 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Die Auspendler überwogen damit die Einpendler um 315 Personen. Im Jahre 2010 gab es 32 landwirtschaftliche Betriebe. Von der Gemeindefläche waren 964 ha landwirtschaftlich genutzt, davon 580 ha Dauergrünland und 384 ha Ackerland.
Verkehr
BearbeitenDurch die Gemeinde führt entlang des Kammeltals die Bundesstraße 16 (Krumbach–Mindelheim) und parallel dazu die Mittelschwabenbahn. Haltepunkte im Gemeindegebiet befinden sich in Aletshausen[10] und Haupeltshofen.[11] Es zweigen von der B 16 die Kreisstraßen GZ 13 und GZ 30 ab, von denen letztere durch die Ortsteile Gaismarkt und Winzer führt.
Seit Juli 2009 sind die Orte an den Stadtbusverkehr von Krumbach (Flexibus Krumbach) angeschlossen, der mit Kleinbussen nach dem Prinzip des Bedarfsgesteuerten Flächenbetriebes durchgeführt wird.
Bildung
BearbeitenEs gibt folgende Einrichtung (Stand: 2015):
- Kindertageseinrichtung: 65 Besucherplätze mit 56 Kindern
Weblinks
Bearbeiten- Homepage
- Aletshausen: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,24 MB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Aletshausen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 30. August 2019.
- ↑ Gemeinde Aletshausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ a b c B. von Hagen, A. Wegener-Hüssen: Denkmäler in Bayern – Landkreis Günzburg – Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Denkmäler. – Hrsg.: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Karl M. Lipp Verlag, München 2004, ISBN 3-87490-589-6, 600 S. (S. 10–12)
- ↑ BayernViewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung ( vom 27. März 2009 im Internet Archive). Abgerufen am 6. April 2024.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 775 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 21. Juni 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Aletshausen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Seite über das Wappen der Gemeinde Aletshausen auf der Internetseite der Gemeinde
- ↑ Aletshausen auf bahnhof.de
- ↑ Haupeltshofen auf bahnhof.de