Allmus ist einer von 16 Ortsteilen der Gemeinde Hofbieber im osthessischen Landkreis Fulda.

Allmus
Gemeinde Hofbieber
Koordinaten: 50° 35′ N, 9° 53′ OKoordinaten: 50° 34′ 45″ N, 9° 52′ 52″ O
Fläche: 3,48 km²
Einwohner: 146 (31. Dez. 2023) HW+NW[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36145
Vorwahl: 06657
Karte
Allmus

Geschichte

Bearbeiten
 
Dorfansicht
 
Statue der Himmelskönigin in der Dorfmitte

Oersgeschichte

Bearbeiten

Der Ort wurde, soweit bekannt, erstmals vor dem Jahr 1090 unter dem Namen „Almundes“ im Codex Eberhardi erwähnt.

  • 1093 wird Allmus erstmals in der Marktbeschreibung des Kirchspiels Margaretenhaun genannt.
  • 1354 besaß Konrad von Haisberg die Vogtei.
  • 1369 verkauften die von Schlitz und von Eisenbach das Dorf an von der Tann und von Ebersberg.
  • 1423 erwarb das Kloster Fulda das Dorf oder Teile des Dorfs von denen von Buchenau und anderen.
  • 1474 war die Hälfte Fuldisches Lehen der von Merlau, 1504 der von Windhausen.
  • 1605 verkauften die von Nordeck zu Rabenau halb Almuths an das Kloster Fulda.

Bereits 1500 wird eine Kapelle St. Johannes der Täufer erwähnt.

Im Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda aus 1605 ist der Ort unter Namen Almus mit 29 Familien erwähnt.[2]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Allmus auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Hofbieber eingemeindet.[3][4] Wie für alle nach Hofbieber eingegliederten Gemeinden wurde auch für Allmus ein Ortsbezirk gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Bearbeiten

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Allmus angehört(e):[6][7]

Bevölkerung

Bearbeiten

Einwohnerstruktur 2011

Bearbeiten

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Allmus 153 Einwohner. Darunter waren 3 (1,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 57 waren zwischen 18 und 49, 39 zwischen 50 und 64 und 27 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 60 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 39 Haushaltungen leben keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
  • 1812: 25 Feuerstellen, 198 Seelen[6]
Allmus: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2023
Jahr  Einwohner
1812
  
198
1834
  
252
1840
  
246
1846
  
213
1852
  
207
1858
  
196
1864
  
194
1871
  
184
1875
  
186
1885
  
178
1895
  
194
1905
  
201
1910
  
204
1925
  
186
1939
  
164
1946
  
242
1950
  
242
1956
  
223
1961
  
206
1967
  
169
1970
  
159
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
153
2023
  
153
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[6]; Gemeinde Hofbieber[10]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit

Bearbeiten
• 1885: 178 katholische (= 100 %) Einwohner[6]
• 1961: 2 evangelische (= 0,97 %), 204 katholische (= 99,03 %) Einwohner[6]

Religion

Bearbeiten
 
St. Johannes der Täufer und Michael

Die katholische Filialkirche St. Johannes der Täufer und Michael ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in der Rimmelser Straße in Allmus. Sie gehört zur Pfarrei St. Georg, Hofbieber.

Für Allmus besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Allmus) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern.[5] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 75,21 %. Alle Kandidaten gehörten der Bürgerliste an.[11] Der Ortsbeirat wählte Maximilian Vogel zum Ortsvorsteher.[12]

Persönlichkeiten

Bearbeiten
  • Valentin Weber (1804–1863), Bürgermeister und Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung

Anmerkungen und Einzelnachweise

Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. 1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Landgericht Fulda) und Verwaltung.
  3. Infolge des Deutschen Krieges.

Einzelnachweise

  1. Hofbieber Admin: Zahlen - Daten - Fakten – Gemeinde Hofbieber – Willkommen in der Rhön. Abgerufen am 30. April 2024 (deutsch).
  2. Thomas Heiler: Das Türkensteuerregister der Fürstabtei Fulda von 1605, (Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins in den Fuldaer Geschichtsblättern; Nr. 64), Fulda, Parzeller-Verlag, 2004, ISBN 3-7900-0362-X, Ortsregister auf den Seiten 37–47, von dort Hinweis auf die Seite mit der Anzahl der Steuerpflichtigen.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 48 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 92K kB) § 7. In: Webauftritt. Gemeinde Hofbieber, abgerufen im September 2024.
  6. a b c d e Allmus,Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 28. November 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 8,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 10 und 66, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Haushalt 2024. S. 37, archiviert vom Original; abgerufen im September 2024.
  11. Ortsbeiratswahl Allmus. In: Votemanager. Gemeinde Hofbieber, abgerufen im September 2024.
  12. Ortsbeiräte der Gemeinde Hofbieber. In: Webauftritt. gemeinde Hofbieber, abgerufen im September 2024.

Literatur

Bearbeiten

Literatur über Allmus nach Schlagwort In: Hessische Bibliographie

Bearbeiten
Commons: Hofbieber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien