Das Amt Werther war bis 1972 ein Amt im Kreis Halle (Westf.) in Nordrhein-Westfalen, Deutschland mit Sitz in Werther (Westf.).

Wappen Deutschlandkarte
Amt Werther
Deutschlandkarte, Position des Amtes Werther (Westf.) hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten: 52° 4′ N, 8° 25′ OKoordinaten: 52° 4′ N, 8° 25′ O
Bestandszeitraum: 1843–1972
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Halle (Westfalen)
Fläche: 35,3 km2
Einwohner: 9510 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 269 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 7 Gemeinden
Adresse der
Amtsverwaltung:
Mühlenstraße 2, 33824 Werther (Westf.)
Lage des Amtes Werther (Westf.) im Kreis Halle (Westfalen)
Karte

Amtsgliederung

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Folgende Gemeinden gehörten dem Amt Werther an:

Gemeinde
Stand: 31. Dezember 1972
Fläche (ha) Gemeinden des Amtes Werther
 
Administrative Gebietsgliederung des Amtes Werther
Häger (Gemeinde) 615
Isingdorf (Gemeinde) 753
Rotenhagen (Gemeinde) 539
Rotingdorf (Gemeinde) 402
Schröttinghausen(Gemeinde) 685
Theenhausen (Gemeinde) 437
Werther (Westfalen) (Stadt) 549

Geschichte

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Die Vogtei Werther, die in der Grafschaft Ravensberg zum Amt Sparrenberg gehörte und die beiden Kirchspiele Werther und Dornberg umfasste, wurde ab Ende des 18. Jahrhunderts vom Vogt in Schildesche mitverwaltet.

In der napoleonischen Zeit wurde 1807 aus der Vogtei Werther der Kanton Werther im Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen.[1] 1811 wurde der nordwestliche Teil des Kantons Werther, im Wesentlichen das Gebiet des Kirchspiels Werther, von Frankreich annektiert. In diesem Gebiet wurde gemäß der üblichen französischen Verwaltungsstruktur die Mairie (Bürgermeisterei) Werther eingerichtet.[2]

Nach der Niederlage Napoleons fiel das gesamte Ravensberger Land an Preußen zurück und wurde Teil des Regierungsbezirks Minden der 1815 gegründeten Provinz Westfalen. Bei der Einteilung der Provinz in Kreise im Jahre 1816 wurde die Bürgermeisterei Werther dem Kreis Halle (Westfalen) zugeordnet.[3]

Mit der Einführung der Westfälischen Landgemeindeordnung wurde schließlich aus der Bürgermeisterei Werther zum 25. September 1843 das Amt Werther gebildet, zu dem die Stadt Werther sowie die Gemeinden Häger, Isingdorf, Rotenhagen, Rotingdorf, Schröttinghausen und Theenhausen gehörten.[4]

Ämter waren die unterste Verwaltungsinstanz und wurden zunächst von durch die Regierung ernannten Amtmännern, später von Amtsbürgermeistern geführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hießen die Leiter der Ämter Amtsdirektoren. Durch das Bielefeld-Gesetz wurde das Amt Werther zum 1. Januar 1973 aufgelöst und die Gemeinden bis auf den größten Teil von Schröttinghausen, der nach Bielefeld eingegliedert wurde, zur Stadt Werther (Westf.) zusammengeschlossen.[5]

Einwohnerentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung im Amt Werther
zwischen 1817 und 1970
Jahr Einwohner
1817 5597[6]
1843 6963[7]
1864 6282[8]
1900 6140[6]
1910 6157[9]
1925 6079[10]
Jahr Einwohner
1939 6120[10]
1946 9164[6]
1961 9222[6]
1965 9900[6]
1970 9510

Einzelnachweise

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  1. Eintheilung des Districtes Bielefeld. 18. Mai 1808, S. 140 f, abgerufen am 23. April 2010 (Digitalisat).
  2. Albrecht Lasius: Der französische Kayserstaat unter der Regierung des Kaysers Napoleon des Großen. (Digitalisat) 1812, S. 210, abgerufen am 21. April 2010.
  3. Alfred Bruns (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832-1835. (Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege). Westfälisches Landesamt für Archivpflege, Münster 1978.
  4. Verordnung Nr. 617. (Digitalisat) In: Amtsblatt der Regierung Minden. 6. Oktober 1843, S. 316, abgerufen am 22. August 2010.
  5. Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Bürgerservice: Bielefeld-Gesetz
  6. a b c d e Landkreis Halle (Westf.) 1816–1969, 150 Jahre Landkreis Halle (Westf.), S. 132
  7. Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. (PDF; 904 kB) 1845, S. 58–63, abgerufen am 23. August 2010.
  8. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. (Digitalisat) 1866, S. 24, abgerufen am 22. August 2010.
  9. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. August 2010.
  10. a b Michael Rademacher: Halle_westfalen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Literatur

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  • Landkreis Halle/Westf. (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Halle (Westf.). Selbstverlag, 1966.