Ardey (Fröndenberg)
Ardey ist ein Ortsteil der Stadt Fröndenberg/Ruhr im Kreis Unna in Nordrhein-Westfalen, mit etwa 2200 Einwohnern.
Ardey Stadt Fröndenberg/Ruhr
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Koordinaten: | 51° 29′ N, 7° 44′ O |
Höhe: | 168 m |
Fläche: | 2,87 km² |
Einwohner: | 2187 (31. Dez. 2013) |
Bevölkerungsdichte: | 762 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1964 |
Eingemeindet nach: | Langschede |
Postleitzahl: | 58730 |
Vorwahl: | 02378 |
Luftaufnahme im Sommer 2015
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Geschichte
Bearbeiten1170 übernahm Rabodo von Rüdenberg das Lehen zu Ardey. Seine Erben errichteten die Burg Ardey, die 1176 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Burg existiert heute nicht mehr; nur einige Mauerreste sind noch sichtbar. 1318 wurde letztmals ein Edelmann zu Ardey urkundlich erwähnt. Der Burgberg wird heute von der Bahnlinie Unna − Fröndenberg durchschnitten.
Ardey gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit in eigener Bauerschaft im Amt Unna zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die 11 Steuerpflichtigen in der Bauerschaft zwischen 1 und 6 Goldgulden an Abgabe zu leisten. Größter Steuerzahler war der Schulzenhof in Ardey.[1] Im Jahr 1705 waren in der Bauerschaft 13 Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Hamm im Kataster verzeichnet.[2]
Ab dem 19. Jahrhundert gehörte Ardey bei der Errichtung der Ämter in der preußischen Provinz Westfalen zum Amt Fröndenberg im Kreis Hamm. 1895 gab es in der Landgemeinde Ardey auf 293,9 ha Fläche 3 Wohnplätze, 35 Wohnhäuser mit 47 Haushaltungen und 263 Einwohner.[3] Am 1. August 1964 schlossen sich die Gemeinden Ardey, Dellwig und Langschede zur neuen Gemeinde Langschede zusammen[4], die bereits am 1. Januar 1968 in die Stadt Fröndenberg eingegliedert wurde.[5]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner |
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1849[6] | 193 |
1910[7] | 369 |
1931[8] | 374 |
1956[9] | 596 |
1961[10] | 849 |
1987[11] | 2330 |
2011 | 2138 |
2013[12] | 2187 |
Heute
BearbeitenEs gibt eine Versicherungs-Geschäftsstelle, eine Pizzeria, eine Bäckerei, eine Kindertageseinrichtung und ein Jugendzentrum. Das evangelische Gemeindezentrum in der Ortsmitte, in dem zweimal im Monat ein Gottesdienst und diverse Veranstaltungen abgehalten worden waren, ist geschlossen und wurde im Januar 2012 entwidmet.[13] Inzwischen ist für Gemeindemitglieder ein Bustransfer zur evangelischen Kirche Dellwig eingerichtet. Im Jahr 2016 wurden ein Wohnheim und ein neues Neubaugebiet an der Ardeyer-Straße gebaut.
Das größte Unternehmen in Ardey ist ein in der Region sehr bekannter Geflügelhof, der Landhähnchen herstellt, die teils an Supermärkte geliefert und teils in Hähnchenverkaufswagen im Umkreis von 30 Kilometern angeboten werden. Höhepunkt im dörflichen Leben ist das jährliche Schützenfest.
Die Sonnenberg-Grundschule geht auf die Volksschule Ardey-Langschede zurück. Nach dem Wegfall der Bezirksgrenzen steht es den Eltern frei, ihre Kinder an dieser Grundschule anzumelden.
Durch Ardey verläuft die Landesstraße L673 mit Anschluss an die B233. Die Züge der Hönnetal-Bahn (Linie RB 54) Unna–Fröndenberg–Menden–Neuenrade halten in jeder Richtung stündlich (an Sonn- und Feiertagen vormittags im Zweistundentakt) am in der Ortsmitte gelegenen Haltepunkt Ardey.
Linie | Verlauf | Takt |
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RB 54 | Hönnetal-Bahn Unna – Fröndenberg-Frömern – Ardey – Fröndenberg – Bösperde – Menden (Sauerland) (aufgrund von Dachsschäden am Bahndamm längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Unna und Fröndenberg)[14] Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 |
60 min |
Ergänzt wird der Bahnverkehr tagsüber durch die Buslinie 180 von Unna nach Fröndenberg.
Vereine
BearbeitenIn Ardey gibt es verschiedene Vereine, etwa einen Gospelchor, einen Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey, den Kaninchenzuchtverein W124 Ardey e. V. sowie einen Schützenverein.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Aloys Meister: Die Grafschaft Mark. Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 29 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Ardey).
- ↑ Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705. Bearb. von Willy Timm, S. 60.
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Berlin 1897, S. 76/77 (Online, pdf; Münster, Universitäts- und Landesbibliothek 2014).
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 210.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 63.
- ↑ M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 195.
- ↑ www.gemeindeverzeichnis.de: Einwohnerzahlen 1910
- ↑ Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931.
- ↑ Otto Lucas: Kreis-Atlas Unna. Unna/Münster 1957.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 159.
- ↑ Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (Hrsg.): Bevölkerung und Privathaushalte sowie Gebäude und Wohnungen. Ausgewählte Ergebnisse für Gemeindeteile. Regierungsbezirk Arnsberg. Düsseldorf 1990, S. 272.
- ↑ Einwohner in den Ortsteilen der Städte und Gemeinden des Kreises Unna ( vom 15. Mai 2016 im Internet Archive)
- ↑ Artikel in der WAZ vom 22. Januar 2012 ( des vom 26. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Jennifer Wirth: Hönnetalbahn RB 54: Dachs-Schäden viel schlimmer als gedacht. In: Westfalenpost. FUNKE Medien NRW GmbH, 23. Juni 2023, abgerufen am 9. Dezember 2023.