Das Amt Fröndenberg war bis zur Kommunalreform, die am 1. Januar 1968 in Kraft trat, ein Amt im Kreis Hamm, ab 1930 Kreis Unna. Es gehörte zur preußischen Provinz Westfalen und zum Land Nordrhein-Westfalen.

Wappen Deutschlandkarte
Amt Fröndenberg
Deutschlandkarte, Position des Amtes Fröndenberg hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1967)
Koordinaten: 51° 28′ N, 7° 46′ OKoordinaten: 51° 28′ N, 7° 46′ O
Bestandszeitraum: 1843–1967
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Kreis Unna (1930–1974)
Fläche: 67,61 km2
Einwohner: 18.555 (1961)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 274 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 14 Gemeinden

Geographie

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Das Amt lag nördlich der Ruhr und bildete den Süden des Kreises/Landkreises Hamm bzw. Kreises Unna.

Nachbarn

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Das Amt Fröndenberg grenzte, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an die amtsfreie Stadt Unna und das Amt Unna-Kamen sowie an die Kreise/Landkreise Soest, Iserlohn und Dortmund (während der Existenz des Kreises Hörde von 1887 bis 1929 an diesen; bei dessen Auflösung fielen die an das Amt Fröndenberg im Westen angrenzenden Gemeinden an das Amt Unna-Kamen).

Geschichte

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Siegelmarke Amt Fröndenberg

Die preußische Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen von 1841 ersetzte die in der Franzosenzeit (1806 bis 1813) eingeführten Bürgermeistereien mit Wirkung ab 1843 durch Ämter.[1][2] Die Bürgermeisterei Fröndenberg war um 1809 im Kanton Bochum des Großherzogtums Berg eingerichtet worden.[3]

Das Amt Fröndenberg gehörte zunächst zum Kreis Hamm und umfasste anfänglich die 18 Gemeinden Altendorf, Ardey, Bausenhagen, Bentrop, Billmerich, Dellwig, Frohnhausen, Frömern, Dorf Fröndenberg, Stift Fröndenberg, Kessebüren, Langschede, Neimen, Ostbüren, Stentrop, Strickherdicke, Warmen und Westick b. Fröndenberg.

Am 1. April 1902 wurden die Gemeinden Dorf Fröndenberg, Stift Fröndenberg und Westick bei Fröndenberg zur Gemeinde Fröndenberg zusammengeschlossen.

Anlässlich der Auskreisung der Stadt Hamm am 1. April 1901 wurde aus dem Kreis der Landkreis Hamm. Nach einer Gebietserweiterung im Jahr 1929 wurde dieser im Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt.[4]

Am 1. August 1964 wurden Ardey und Dellwig nach Langschede eingemeindet.[5]

Am 1. Januar 1968 wurde das Amt durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Unna aufgelöst.[6] Billmerich und Kessebüren kamen zur Stadt Unna, alle übrigen Gemeinden wurden zur neuen Stadt Fröndenberg zusammengeschlossen.[7]

 
Wappen des ehemaligen Amtes Fröndenberg, Kreis Unna
Blasonierung: „Belegt mit einem einem in drei Reihen von Rot und Silber geschachten Balken; im Schildhaupt Gold (Gelb)-Rot und im Schildfuß Rot-Gold (Gelb) geständert.“[8]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 17. August 1937 vom Oberpräsidenten der Provinz Westfalen genehmigt. Der Schachbalken entstammt dem Wappen des Grafen von der Mark frühere Landesherren über das Amtsgebiet. Die Ständerung entstammt dem Wappen Herren von Ardey die ab dem 12. Jahrhundert in Amtsgebiet ansässig waren.

Gemeinden

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Gliederung der Bürgermeisterei Fröndenberg

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Die Bürgermeisterei Fröndenberg war bis 1843 wie folgt gegliedert:[9]

Die 18 Orte der Bürgermeisterei wurden Landgemeinden im Amt Fröndenberg im Sinne der Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen.[10]

Gebietsänderungen

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Datum Gemeinde vor der Änderung Maßnahme Gemeinde nach der Änderung
01.04.1902 Dorf Fröndenberg,
Stift Fröndenberg,
Westick bei Fröndenberg
Zusammenschluss Fröndenberg
01.08.1964 Ardey,
Dellwig
Eingliederung Langschede

Verbleib der Gemeinden

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Ehemalige Gemeinde Datum der Änderung Neue Gemeinde Anmerkungen
Altendorf 01.01.1968 Fröndenberg
Ardey 01.08.1964 Langschede ab dem 01.01.1968 zu Fröndenberg
Bausenhagen 01.01.1968 Fröndenberg
Bentrop 01.07.1969 Fröndenberg Gut Scheda zu Wickede (Ruhr)
Billmerich 01.01.1968 Unna
Dellwig 01.08.1964 Langschede ab dem 01.01.1968 zu Fröndenberg
Frohnhausen 01.01.1968 Fröndenberg
Frömern 01.01.1968 Fröndenberg
Fröndenberg 01.01.1968 Fröndenberg ab dem 01.06.2003 Fröndenberg/Ruhr
Kessebüren 01.01.1968 Unna
Langschede 01.01.1968 Fröndenberg
Neimen 01.01.1968 Fröndenberg
Ostbüren 01.01.1968 Fröndenberg
Stentrop 01.01.1968 Fröndenberg
Strickherdicke 01.01.1968 Fröndenberg
Warmen 01.01.1968 Fröndenberg

Literatur

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  • Heinrich Klammer: Das Amt Fröndenberg. In: Der Landkreis Unna. Geschichte – Landschaft – Wirtschaft. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung. Gerhard Stalling AG / Wirtschaftsverlag, Oldenburg 1966, S. 250–255.

Einzelnachweise

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  1. Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen 1841 (PDF-Datei; 1,6 MB)
  2. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 382, abgerufen am 7. Juli 2022.
  3. Heinrich Berghaus: Deutschland vor fünfzig Jahren - Geschichte der Gebiets-Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes. (Digitalisat) 1862, S. 353 ff, abgerufen am 11. November 2014.
  4. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 196, 214, 317.
  5. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1964, S. 263, abgerufen am 7. Juli 2022.
  6. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 190.
  7. Bentrop blieb zunächst amtsfreie Gemeinde und wurde erst am 1. Juli 1969 nach Fröndenberg eingemeindet.
  8. Wappen des Amtes Fröndenberg
  9. Zusammensetzung der Bürgermeisterei Fröndenberg, Stand 1839
  10. M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 183 ff.